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Willi Karl Langrock auch Willy Langrock 13 November 1889 in Leipzig 18 September 1962 in Berlin war ein deutscher Politiker KPD SED und Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale Komintern Willi Langrock rechts im Jahr 1951 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLangrock Sohn eines Zigarrenmachers besuchte die Volksschule und absolvierte von 1904 bis 1908 eine Lehre zum Schriftsetzer Anschliessend arbeitete er in verschiedenen Druckereien ab 1912 in der Druckerei der Leipziger Volkszeitung 1906 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD bei ab 1915 gehorte er zur Gruppe Internationale Von 1915 bis 1917 war er Bezirksvorsitzender der Freien Sozialistischen Jugend in Leipzig Am 23 24 April nahm er an der illegalen Konferenz oppositioneller sozialistischer Jugendgruppen in Jena teil 1917 trat er zur Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD uber Wahrend seines Kriegsdienstes im Ersten Weltkrieg wurde er verhaftet und 1916 wegen Vorbereitung zum Hoch und Landesverrat zu sechs Monate Gefangnis verurteilt Langrock hatte Antikriegspropaganda betrieben und Flugblatter verteilt 1 1917 wurde er zum Landsturm eingezogen im September 1918 desertierte er aus der Armee Wahrend der Novemberrevolution 1918 gehorte er dem Leipziger Arbeiter und Soldatenrat an Langrock war Anfang 1919 Mitbegrunder der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD in Leipzig und bis 1922 Politischer Sekretar der KPD fur den Bezirk Mitteldeutschland mit Sitz in Leipzig Auf dem III Parteitag im Februar 1920 in Karlsruhe wurde er als Kandidat in die Zentrale der KPD gewahlt der er bis Januar 1923 angehorte Von Dezember 1920 bis zum September 1922 war Langrock Abgeordneter des Sachsischen Landtages 1 Wahlperiode Von 1923 bis 1925 leitete er die Druckerei und den Verlag der KPD in Leipzig von 1925 bis 1929 das gesamte KPD Druckerei und Verlagswesen Papiererzeugungs und Verwertungs AG Peuvag Auf diesem Gebiet war er auch Beauftragter der Internationalen Kontrollkommission des EKKI fur Europa Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten baute er von Marz bis Juli 1933 illegale kommunistische Druckunternehmungen und Verlagsstutzpunkte auf und reiste dann bis 1937 im Auftrag der Komintern als Finanz und Verlagsfachmann durch verschiedene europaischer Lander Er war damit beauftragt das Vermogen der KPD in die Schweiz zu transferieren Zu diesem Zweck grundete er die Imprimmob AG in Basel und den Verlag Diligentia in Birsfelden Er nutzte das Pseudonym Kurz und gab an Geschaftsmann zu sein und in Strassburg zu wohnen Am 21 Februar 1935 wurde er zusammen mit seiner Mitarbeiterin und Lebensgefahrtin Martha Scholz 1907 in der Schweiz verhaftet und als Finanzagent der Komintern ausgewiesen 1936 wurde er in Frankreich wegen Spionage angeklagt Zudem war er zeitweise in Osterreich inhaftiert 1937 wurde er in Moskau von Herbert Wehner denunziert Wehner brachte ihn in Verbindung mit Gestapoagenten 2 1938 39 war Langrock Instrukteur beim ZK der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Von 1939 bis 1941 hielt er sich in Norwegen auf unter anderem im Heim der Nansen Hilfe bei Oslo Danach floh er nach Schweden Dort war er drei Monate interniert Von 1941 bis 1946 arbeitete er als Schriftsetzer in Falkoping und fungierte als Leiter der KPD Gruppe in Stockholm Im Juni 1946 kehrte er nach Deutschland zuruck und war von 1946 bis 1949 Leiter der Abteilung Verwaltung der Parteibetriebe im Zentralsekretariat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Er war massgeblich mit der Sicherung des fruheren Parteivermogens der KPD befasst Zugleich wirkte er auch als Geschaftsfuhrer und Leiter verschiedener Verlage wie etwa des Deutschen Frauenverlags des Verlags Bildende Kunst ab 1947 des Verlags Volk und Welt sowie des Universal Verlags Leipzig Anfang August 1949 wurde er zum Leiter der Hauptabteilung Druck und Papierverarbeitung bei der Hauptverwaltung Leichtindustrie der Deutschen Wirtschaftskommission ernannt ab Oktober 1949 leitete er die Abteilung Druck und Papierverarbeitung bei der Hauptabteilung Leichtindustrie des Ministeriums fur Industrie Zwischen Marz und Juni 1951 musste er aufgrund eines Herzmuskelrisses im Regierungskrankenhaus behandelt werden Von 1949 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1954 war Langrock Leiter der Hauptverwaltung Polygraphische Industrie im Ministerium fur Leichtindustrie Schriften Auswahl Bearbeiten zusammen mit Erich Schumann und Artur Heimburger Die Anfange der sozialistischen Jugendbewegung in Leipzig In Leipziger Volkszeitung 12 und 19 September sowie 1 und 17 Oktober 1957 zusammen mit Erich Schumann und Artur Heimburger Die Resolution der Jugendkonferenz 1916 in Jena Ein wichtiges Dokument aus dem illegalen Kampf der sozialistischen Arbeiterjugend wahrend des Ersten Weltkrieges In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 6 1958 S 817 821 Der Spartakusbund war die treibende Kraft In Vorwarts und nicht vergessen Erlebnisberichte aktiver Teilnehmer der Novemberrevolution 1918 1919 2 Auflage Dietz Berlin 1960 S 405 416 zusammen mit Helmut Arndt und Gerhard Seifert Arbeitereinheit zerschlug Kapp Putsch Abteilung Propaganda der Bezirksleitung Leipzig der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Leipzig o J 1960 Auszeichnungen BearbeitenVaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1954 und in Silber 1959 Karl Marx Orden 1959 Literatur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1945 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Saur Munchen 1980 S 419 Einhart O Lorenz Exil in Norwegen Lebensbedingungen und Arbeit deutschsprachiger Fluchtlinge 1933 1943 Nomos Baden Baden 1992 ISBN 3 7890 2721 9 S 67 196 210 und insbesondere 355 Brigitte Studer Un parti sous influence le Parti communiste suisse une section du Komintern 1931 a 1939 L Age d Homme Lausanne 1994 ISBN 2 8251 0565 1 S 672 und passim Michael F Scholz Skandinavische Erfahrungen erwunscht Nachexil und Remigration Die ehemaligen KPD Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ DDR Franz Steiner Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07651 4 S 361 und passim Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 6 Kraatz Menges Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 25036 3 S 255 Andreas Herbst Langrock Willi In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Eintrag Langrock Willi In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Stadelmaier Zwischen Langemark und Liebknecht Arbeiterjugend und Politik im I Weltkrieg Bundesvorstand der Sozialistischen Jugend Deutschlands Die Falken Bonn 1986 S 92 Reinhard Muller Herbert Wehner Moskau 1937 Hamburger Edition 2004 S 250 Normdaten Person GND 133622215 lobid OGND AKS VIAF 30733001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langrock WilliALTERNATIVNAMEN Langrock Willi Karl vollstandiger Name Langrock WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED und Funktionar der KominternGEBURTSDATUM 13 November 1889GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 18 September 1962STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Langrock amp oldid 227100861