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Der Wilhelmsplatz in Offenbach am Main wird seit 1903 als Standort fur den Offenbacher Wochenmarkt genutzt der dreimal die Woche stattfindet Er ist fast ausschliesslich von Altbauten umgeben und wird an den beiden Langsseiten Ost und Westseite von Kastanienbaumen gesaumt Am nordwestlichen Rand des Platzes befindet sich eine lebensgrosse Statue des Streichholzkarlchens WilhelmsplatzPlatz in Offenbach am MainOffenbacher Wochenmarkt auf dem WilhelmsplatzBasisdatenOrt Offenbach am MainAngelegt ab 1866Einmundende Strassen Bleichstrasse Bieberer StrasseBauwerke MarktwarterhausNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr AutoverkehrTechnische DatenPlatzflache 11 850 m Das den Platz dominierende Marktwarterhaus ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Markthauschen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schadel Jakob Joseph Franks 1866 geborgen aus seinem Grab auf dem ehem Stadtfriedhof Offenbach heute Wilhelmsplatz Fotografie von A Kraushar 1894Auf dem Gelande des heutigen Wilhelmsplatzes befand sich ehemals der Friedhof der Stadt Offenbach Die Graber der Frankistenhaupter auf dem Offenbacher Stadtfriedhof insbesondere die heilig geachteten Graber Jakob Joseph Franks und Eva Franks dienten den Frankisten lange als Wallfahrtsstatte Geheime Wegzeichen in gruner Farbe zeigten die Lage der Graber an und wiesen auf die sabbatianische Wertschatzung dieser Farbe hin 1 Die letzte Beerdigung auf dem Stadtfriedhof fand im Jahre 1832 statt nachdem der Alte Friedhof an der Friedhofstrasse als Ersatz fur den ehemaligen Stadtfriedhof am heutigen Wilhelmsplatz angelegt wurde Bei der Umebnung des Offenbacher Stadtfriedhofs 1866 offnete man die Graber Jakob und Eva Franks Den Schadel Jakob Franks nahm der Offenbacher Heimatforscher Emil Pirazzi an sich und liess ihn noch einige Jahrzehnte auf seinem Bucherschrank stehen Aleksander Kraushar der bei seinen Recherchen 1894 Offenbach besuchte machte ein Foto davon s Bild links Ab 1868 hielt man auf dem Platz der nun zur Unterscheidung zum eigentlichen zentralen Marktplatz den Namen Neumarkt erhielt einen Viehmarkt ab 2 1876 wurde der Platz zu Ehren von Kaiser Wilhelm I benannt und erhielt 1887 eine Kaisereiche mit Gedenkstein beides wurde 1925 wieder entfernt Ab 1903 verlagerte die Stadt den Offenbacher Wochenmarkt vom Marktplatz auf den Wilhelmsplatz Der Marktplatz verlor dadurch seine zentrale Funktion als Handelsplatz 1911 wurde an der Nordseite das Marktwarterhaus Markthauschen als Unterstand fur den Marktmeister errichtet Dieses Gebaude ist in seiner ursprunglichen Form erhalten und wird heute als Apfelweingaststatte genutzt Es steht unter Denkmalschutz 2 Am Karfreitag 1919 nahm am Wilhelmsplatz der Karfreitagsputsch seine Anfange Kommunistische Krafte versammelten dort bei einer Kundgebung rund 2 000 Menschen Nachdem Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands die Massen aufgewiegelt hatten zogen diese in die Bieberer Strasse und versuchten die Kaserne des 5 Grossherzoglich Hessischen Infanterie Regimentes Nr 168 zu sturmen 2 In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt der Wilhelmsplatz den Namen Platz der SA Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges fuhrte man den alten Namen Wilhelmsplatz wieder ein 3 Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Das StreichholzkarlchenDreimal in der Woche findet auf dem Wilhelmsplatz der Offenbacher Wochenmarkt statt Dauerhaft findet sich dort viel Gastronomie mit Sitzmoglichkeiten direkt draussen am Wilhelmsplatz Ein kleiner Teil des Wilhelmsplatzes wird als PKW Parkplatz genutzt ansonsten sind die zwei der den Wilhelmsplatz umfassenden Strassen verkehrsberuhigt und als Fussgangerzone deklariert 4 Mehrmals im Jahr finden auf dem Wilhelmsplatz Feierlichkeiten wie der Kunstlermarkt oder das Kulturfest der Nationen statt Im Zeitraum von September 2009 bis Mai 2011 wurde der Platz umgestaltet Mit der 1 7 Millionen Euro 5 teuren Baumassnahme ging eine Neuordnung des Platzes einher bei der ein Teil der PKW Abstellflachen wegfiel Bei den Arbeiten zur Umgestaltung des Platzes stiess man etwa 1 20 Meter unter dem heutigen Platzniveau auf drei Grufte mit gemauerten Gewolbedecken und Bodenplatten aus rotlichem Stein Dabei handelte es sich wohl um Grabstatten welche bei der Einebnung des ehemaligen Friedhofs nicht abgeraumt wurden Die vorgefundenen Gebeine wurden auf den Offenbacher Alten Friedhof umgebettet 6 Markthauschen Bearbeiten nbsp Das Markthauschen beliebter Treffpunkt am Wilhelmsplatz in Offenbach am MainAn der Nordseite des Wilhelmsplatzes wurde in den Jahren 1910 bis 1911 das Markthauschen nach den Planen des Stadtbauinspektors Weil errichtet Das Bauwerk wurde mit Toilettenanlagen Polizeiwache Marktmeisterdienst und Sanitatswache eingerichtet Das Gebaude ist ein breit gelagerter eingeschossiger Bau mit machtigem Walmdach welches von einem Uhrturmchen bekront ist Zur Platzseite weist es eine glatte Putzfassade mit Fenster und Turoffnungen auf An der Seite zur Bieberer Strasse findet sich ein Brunnen aus Sandstein Im Dach des Markthauschen sind wenige kleine Offnungen durch abgeschleppte Dachgauben eingebracht Seit 1986 erfolgt eine Umnutzung durch Kiosk und Gaststatte 7 Das Gebaude steht unter Denkmalschutz 7 Literatur BearbeitenStadt Offenbach Amt fur Stadtplanung und Baumanagement Hrsg Treffpunkt Offenbacher Lebensart der Wilhelmsplatz seine Geschichte sein Umbau seine Zukunft Selbstverlag Offenbach am Main 2011 DNB 101211001X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelmsplatz Sammlung von Bildern Webprasenz des Vereins der Offenbacher Marktbeschicker Das Streichholzkarlchen am Wilhelmsplatz in einer 360 AnsichtEinzelnachweise Bearbeiten An der westlichen Umgrenzungsmauer gegen das sudliche Ende zu konnt ihr einen Querstrich von gruner Farbe bemerken von diesem etwa zehn Schritte gegen Osten zu bemerkt Ihr am grasbewachsenen Boden vier flache rechtwinklige Erhohungen wie vier abgeflachte Gartenbeete deren wechselseitige Begrenzung ein im Boden vertieftes Kreuz bildet unter dem sudostlichen Grabhugel ruht Jakob Frank unter dem nordostlichen Hugel ruht Eva Frank seine Tochter unter dem sudwestlichen Joseph Frank sein Sohn und unter dem nordwestlichen Joseph Pawlowski ein bewahrter Freund und Anhanger dieser Familie Der jungere Sohn Jakob Franks Rochus ruht an der ostlichen Begrenzungsmauer desselben Kirchhofes in derselben Linie etwa zehn Schritte von der Mauer entfernt welche gleichfalls als Merkzeichen den grunen Streif tragt Auf samtlichen Grabhugeln sind junge Baumchen gepflanzt die von sorgfaltiger Pflege zeugen Eginhard Quelle Das Grab eines Propheten in Offenbach Illustriertes Familienbuch zur Unterhaltung und Belehrung hauslicher Kreise Jahrgang 7 Band 7 Heft 6 Triest 1857 S 202 208f a b c Der Wilhelmsplatz sah bewegte Stadtgeschichte Archiviert vom Original am 5 Februar 2015 abgerufen am 13 Januar 2016 Geschichte des Offenbacher Wochenmarktes Archiviert vom Original am 4 Februar 2011 abgerufen am 5 Februar 2015 Verkehrsberuhigung am Wilhelmsplatz Abgerufen am 3 April 2023 Thomas Kirstein Umgestalteter Wilhelmsplatz mit Aktionen und einer Riesenparty eingeweiht In op online de 22 Mai 2011 abgerufen am 5 Februar 2015 Madeleine Reckmann Keine Meldepflicht fur alte Graber fr online de 19 November 2009 abgerufen am 5 Februar 2015 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Berliner Strasse 9B In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Normdaten Geografikum GND 7840104 5 lobid OGND AKS VIAF 234416535 50 103587266389 8 7665802241667 Koordinaten 50 6 12 9 N 8 45 59 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelmsplatz Offenbach am Main amp oldid 237724040