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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Bauunternehmer siehe Wilhelm Holzmann Bauunternehmer Wilhelm Georg Theodor Willy Holzmann 20 September 1878 in Hamburg 26 Januar 1949 ebenda war ein deutscher Neurologe und Hochschullehrer Als Nationalsozialist war er in der Weimarer Republik Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Politiker 1 2 Akademiker 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur und einer kaufmannischen Ausbildung studierte Holzmann Medizin an der Christian Albrechts Universitat Kiel und der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Er wurde Mitglied der Burschenschaft Cimbria Munchen 1901 und der Hamburger Burschenschaft Germania Nach dem Staatsexamen und der Promotion zum Dr med durchlief er die neurologische Facharztausbildung in Berlin und Hamburg unter anderem bei Eugen Fraenkel und Max Nonne Vorubergehend war er in Paris Als habilitierter Neurologe eroffnete er 1912 eine Arztpraxis in Hamburg Wahrend des Ersten Weltkrieges leitete er von 1915 bis Kriegsende die Nervenabteilung des Reservelazaretts des IX Armee Korps in Altona Politiker Bearbeiten Holzmann war 1918 in Hamburg Mitbegrunder der Deutschnationalen Volkspartei Im Februar 1923 wurde er Mitglied der NSDAP 1 Nach dem zwischenzeitlichen Verbot der Partei trat er der NSDAP zum 7 Oktober 1927 erneut bei Mitgliedsnummer 68 437 2 3 Holzmann war Trager des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP 4 Holzmann gehorte 1929 zu den Mitbegrundern des Nationalsozialistischen Deutschen Arztebundes 5 Danach wurde er Gauobmann des NS Arztebundes in Hamburg 6 Fur die NSDAP zog er 1931 in die Hamburgische Burgerschaft ein der er bis 1933 angehorte 3 Zeitweise war er erster Vizeprasident der Hamburgischen Burgerschaft jedoch ohne massgeblichen Einfluss 7 Nach dem Wahlsieg der Nationalsozialisten bei der Reichstagswahl Marz 1933 und der sog Machtergreifung wurde er 1933 in Hamburg Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP sowie 1934 des Amts fur Volksgesundheit der NSDAP 5 Vergeblich hatte er mit allen Mitteln 1933 versucht den Lehrstuhl fur Rassenbiologie zu erhalten 8 Nach der Auflosung der Hamburger Arztekammer am 26 Mai 1933 wurde ein Vorstand unter Holzmanns Fuhrung eingerichtet Holzmann ubernahm ausserdem die Fuhrung des Hamburger Hartmannbundes und der ortlichen Landesstelle der Kassenarztlichen Vereinigung 9 Zudem leitete er die Abteilung Gesundheit bei der Deutschen Arbeitsfront 3 Als Hamburger Arztefuhrer war er an der Verfolgung und Ausschaltung der judischen Arzte in Hamburg massgeblich beteiligt 10 Als Beauftragter des Reichsarztefuhrers und Vorsitzender der Hamburgischen Arztekammer wies Holzmann im Juli 1933 den Vorstand des Arztlichen Vereins an antijudische Bestimmungen in die Satzung aufzunehmen 11 Holzmann kandidierte am 10 April 1938 erfolglos fur den Reichstag 12 Akademiker Bearbeiten Fur seine Verdienste um die nationalsozialistische Bewegung wurde Holzmann bereits 1933 der Professorentitel durch den Hamburger Senat verliehen 6 Spater hielt er an der Universitat Hamburg Vorlesungen zur Rassenkunde und wurde dort durch den Reichsminister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung im Juli 1941 zum Honorarprofessor fur Rassenkunde ernannt Holzmanns Vorlesungen sollen von den Studenten regelmassig mit Sieg heil Sieg heil Rufen gestort worden sein 13 Im Oktober 1940 wurde Holzmann Prasident der neu gegrundeten Kolonialarztlichen Akademie der NSDAP Im September 1944 wurde er Generalfuhrer und stellvertretender Landesfuhrer des Deutschen Roten Kreuzes im Wehrkreis X unter dem Landesfuhrer und Burgermeister Carl Vincent Krogmann Nachkriegszeit Bearbeiten Im Mai 1945 wurde Holzmann interniert Nach seiner Entlassung erhielt er aufgrund seiner fruheren Funktion keine Praxiszulassung mehr Eine strafrechtliche Verfolgung wurde jedoch nicht eingeleitet Holzmann starb am 26 Januar 1949 an einem Lungenemphysem 14 Schriften BearbeitenBlutdruck bei Alkoholberauschten Schumacher Berlin 1908 Scharlach und Wassermannsche Syphilisreaktion In Munchner Medizinische Wochenschrift No 14 1909 Fortschritte in Bezug auf die Diagnostik der syphilitischen und der metasyphilitischen Erkrankungen des Zentralnervensystems vermittels der vier Reaktionen Eiweissvermehrung Nonne Apelt sche Phase I Zellvermehrung Wassermann sche Reaktion im Serum und im Liquor In Die Heilkunde Nr 9 10 1911 Diagnostische und Therapeutische Lumbalpunktion In Neue deutsche Chirurgie NF Band 12 1914 S 201 294 mit Alfred Diller und Catharina Gleiss Unser Hamburg Sieben Vortrage uber Hamburgs geschichtliche politische und wirtschaftliche Entwickelung Niemeyer Hamburg 1919 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 392 Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Wilhelm Holzmann in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Christine Pieper Die Sozialstruktur der Chefarzte des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg Barmbek 1913 bis 1945 Ein Beitrag zur kollektivbiographischen Forschung Lit Munster Hamburg London 2003 ISBN 3 8258 6495 2 zugleich Dissertation an der Universitat Hamburg S 146f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16760730 a b c Winfried Suss Der Volkskorper im Krieg Gesundheitspolitik Gesundheitsverhaltnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939 1945 Munchen 2003 S 468 Eckart Krause Ludwig Huber Holger Fischer Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich 1 Einleitung allgemeine Aspekte Band 2 Berlin Hamburg 1991 S 1181 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 269 a b Eckart Krause Ludwig Huber Holger Fischer Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich 1 Einleitung allgemeine Aspekte Band 2 Berlin Hamburg 1991 S 1382 Henning Timpke Dokumente zur Gleichschaltung des Landes Hamburg 1933 1964 S 21 Ute Felbor Rassenbiologie und Vererbungswissenschaft in der Medizinischen Fakultat der Universitat Wurzburg 1937 1945 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Beiheft 3 zugleich Dissertation Wurzburg 1995 ISBN 3 88479 932 0 S 99 f Hendrik van den Bussche Die Machtergreifung In Hendrik van den Bussche Hrsg Medizinische Wissenschaft im Dritten Reich Kontinuitat Anpassung und Opposition an der Hamburgischen Medizinischen Fakultat Dietrich Reimer Berlin 1989 S 45f Marlis Ross Der Ausschluss der judischen Mitglieder 1935 Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus PDF 1 7 MB 2007 S 29 Dok VEJ 1 65 Der Vorstand des Arztlichen Vereins Hamburg tritt im Juli 1933 wegen geforderter antijudischer Satzungsanderungen zuruck In Wolf Gruner Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 1 Deutsches Reich 1933 1937 Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58480 6 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 S 207 Hendrik van den Bussche Die Lehre In Hendrik van den Bussche Hrsg Medizinische Wissenschaft im Dritten Reich Kontinuitat Anpassung und Opposition an der Hamburgischen Medizinischen Fakultat Dietrich Reimer Berlin 1989 S 390 Anna von Villiez Mit aller Kraft verdrangt Entrechtung und Verfolgung nicht arischer Arzte in Hamburg 1933 bis 1945 Munchen Hamburg 2009 ISBN 978 3 937904 84 9 S 74 Normdaten Person GND 1016172354 lobid OGND AKS VIAF 245915564 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holzmann WilhelmALTERNATIVNAMEN Holzmann Wilhelm Georg Theodor vollstandiger Name Holzmann Willy Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher Neurologe Hochschullehrer MdHB und NS FunktionarGEBURTSDATUM 20 September 1878GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 26 Januar 1949STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Holzmann amp oldid 235950035