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Das adlige Geschlecht der Herren von Wettberg war bis ins 17 Jahrhundert im sudwest niedersachsischen Gebiet an der Oberweser und mittleren Leine ansassig Das gleichnamige Stammhaus bei Hannover wurde 1338 zerstort Ein Zweig wanderte im 15 Jahrhundert ins Baltikum aus wo Mitglieder der Familie als livlandischer Stiftsvogt und Gesandter des preussischen Ordensmeisters erscheinen Die Namensform wechselte zwischen Watbergen Wetberghe Wet d berch Weddeberch Wedberg und Wettberg Wappen derer von Wettberg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Geschichte 3 Bekannte Namenstrager 4 Wappen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie urkundlich erste Erwahnung der Bruder Wulfhard und Ludolf von Watbergen im Jahr 1220 1 und die eines Lambert von Wettberg stammt aus dem Jahr 1224 Der namensgebende Sitz des Geschlechtes lag sudwestlich von Hannover in dem heute eingemeindeten Stadtteil Wettbergen Vermutlich ging die Familie aus einem Ministerialengeschlecht der Bischofe von Minden hervor und wurde in den Ritterstand erhoben um die ostliche Sprengelgrenze sichern zu helfen Geschichte BearbeitenDie wiedererstarkenden Welfen drangten den Einfluss des Mindener Bischofs bald wieder zuruck und wurden ihrerseits zu Lehnsherren der Ritter von Wettberg Diese verlagerten ihre Aktivitaten wahrend des 14 Jahrhunderts zunehmend nach Sudwesten Richtung Weser in eine grossere Distanz zu den selbstbewussten Burgern Hannovers die in einer Fehde ihren Sitz in Wettbergen verwustet hatten Dafur kam es in der Folgezeit zu Fehden mit der Stadt Hildesheim die sich noch ausweiteten als zwei Mitglieder der Familie von Wettberg 1385 die Burg Freden an der Leine als Pfandbesitz bis 1400 erwarben und von hier aus Kaufleute und Reisende uberfielen Anfang des 15 Jahrhunderts verstarkten sich die Lehnsbindungen der Wettberger an die Grafen von Schaumburg zugleich liess sich ein Zweig der Familie in der kleinen Stadt heute Bad Munder nieder wo er als Inhaber eines Burghofes zur Mitwirkung an der Stadtverteidigung verpflichtet war Im letzten Viertel des 15 Jahrhunderts war ein Herr von Wettberg in diplomatischer Mission in Ostfriesland tatig und stand als Hauptmann in Kriegsdiensten der Hansestadt Hamburg nbsp Wettbergscher Adelshof in Bad MunderVon 1478 bis 1560 war Oldendorf heute Hessisch Oldendorf an der Weser bedeutender Sitz der Familie danach wurde er von Munder abgelost wo das Geschlecht 1644 im Mannesstamm ausstarb Ein Spross aus einer Nebenlinie im Stift Munster konnte sich erbrechtlich nicht durchsetzen Das im Untergeschoss renaissance zeitliche Herrenhaus der Familie von Wettberg in Munder ist heute Museum fur Stadt und Regionalgeschichte Am 30 Juli 1648 erlangte Fromhold Wettberg die Immatrikulation bei der Kurlandischen Ritterschaft die 1841 auf das Gesamtgeschlecht erweitert wurde Bekannte Namenstrager BearbeitenTonnies von Wettberg ca 1500 1562 verheiratet in 1 Ehe mit Katharina von Munchhausen in 2 Ehe mit Jutta von Lenthe 1526 uberfiel er eine bremische Gesandtschaft wobei der Syndikus der Stadt erschlagen wurde 1541 verwundete er seinen Verwandten Levin von Zerssen todlich 1543 nahm er als Rittmeister am Burgundischen Krieg teil Sein einziger Sohn Heinrich geriet 1553 in turkische Gefangenschaft worauf der Vater vergeblich einen Grossteil seines Vermogens verpfandete um dessen Freilassung zu erwirken Der Streit um sein Erbe fuhrte zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen Christoffer von Wettberg 1583 Liess das Herrenhaus in Munder errichten Am 16 Januar 1583 wurde er oberhalb von Nettelrede bei Forstarbeiten von einem Baum erschlagen Seine Nachkommen setzten an der Stelle einen Gedenkstein Junkerstein oder Wettbergstein 2 der auch heute noch dort steht Die Inschrift der Vorderseite lautet Anno Dni 1583 den Januarij 16 de edle und erndtvert Christoffer van wetberg dorch einen bohm hirsulvest dodtgevallen Siner selen got gnedich sy Die Inschrift der Ruckseite De ungluckliche bohm Jobst Asche von Wettberg 1578 1644 verheiratet in 1 Ehe mit Katharina von Alten in 2 Ehe mit Anna Maria von Berkefeld 1601 fiel ihm als einem von drei Brudern durch Los der Herrenhof in Munder zu den er zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges vor dem Konkurs rettete 1624 sass er als herzoglicher Kommissar auf der Festung Stolzenau an der Weser und wurde im folgenden Jahr mit der Verteidigung der Festung Calenberg gegen die Truppen des kaiserlichen Feldherrn Tilly betraut Die unzureichende Versorgung mit Mannschaften und Munition zwangen ihn aber nach drei Wochen zur Kapitulation Jobst Asche musste in seinen letzten Lebensjahren zunehmend an der Gicht leidend den Tod aller seiner aktiv im Krieg tatigen Sohne durch Pest und andere hitzige Krankheiten erleben bevor er 66 jahrig starb und im Erbbegrabnis der Familie vor Munder beigesetzt wurde Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Barone von WettbergIn fruhester Zeit wurden von verschiedenen Zweigen der Familie drei unterschiedliche Wappen verwendet Drei Schragbalken ein fliegender Drache Wolf und ein offenes Flugelpaar Spatestens im 15 Jahrhundert setzt sich allerdings mit dem Ochsenkopf 3 ein neues Motiv durch wahrend das offene Flugelpaar als Helmzier nach oben ruckt Diese Wappenanderung hangt moglicherweise mit einer Verschwagerung mit einem anderen ritterburtigen Geschlecht im Gebiet der Oberweser zusammen Literatur BearbeitenMaximilian Gritzner Der Adel der Russischen Ostseeprovinzen In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch III Band 11 Abteilung 1 Teil Nurnberg Bauer amp Raspe 1898 S 214 215 Tafel 62 Nicolai von Essen Genealogisches Handbuch der Oeselschen Ritterschaft Tartu 1935 S 627 636 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISSN 0435 2408 S 138 139 Kai Witthinrich Von Wettberg Studien zur Geschichte einer Landadelsfamilie an Oberweser und mittlerer Leine 1224 ca 1655 und ihres adligen freien Hofes zu Munder Schriftenreihe des Museums Bad Munder Band 12 Bad Munder 2016 Peter Seifried Wetberga Wettbergen Kleine Chronik des Dorfes 1055 bis 1857 Vollstandig uberarbeitete und erganzte Neuausgabe Norderstedt BoD Books on Demand 2016 ISBN 978 3 7412 4970 9Einzelnachweise Bearbeiten Urkunden der Grafen von Hallermund Beitrag auf suehnekreuz de Wappen auf wiki commons genealogy net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wettberg Adelsgeschlecht amp oldid 231614740