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Werner Ernst Otto Freiherr von Grunau geboren 9 Oktober 1874 in Karlsruhe gestorben 20 August 1956 in Karlsruhe war ein deutscher Jurist und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dissertation 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Freiherr von Grunau war ein Sohn des badischen und wurttembergischen Standesherrn und preussischen Diplomaten Furst Wilhelm zu Lowenstein Wertheim Freudenberg 1817 1887 und dessen zweiter Frau Berta Hagen Freifrau von Grunau Aus der ersten Ehe seines Vaters stammten neun standesgemasse Kinder aus der zweiten Werner und sein alterer Bruder Curt 1 1871 1939 sie erhielten den Familiennamen der geadelten Mutter nbsp Dissertation 1903 Von Grunau besuchte das Gymnasium in Karlsruhe und studierte ab 1893 Jura in Berlin Munchen Leipzig und Heidelberg Ab 1889 war er im badischen Justizdienst und ab 1900 im sachsischen Justiz und Verwaltungsdienst Er wurde 1902 bei Karl Binding an der Universitat Leipzig mit einer Dissertation uber die staats und volkerrechtliche Stellung Agyptens promoviert Er machte 1904 das zweite Staatsexamen im grossherzoglich sachsischen Justiz und Verwaltungsdienst und wurde in den auswartigen Dienst des Deutschen Reiches einberufen in welcher er bis zum Kriegsende 1918 blieb Seine Ausbildungsstationen absolvierte er vornehmlich in Berlin wo er 1909 zum Legationsrat ernannt wurde 1906 07 war er am Konsulat in Alexandria und ab 1908 in der Rechtsabteilung des Auswartigen Amtes in Berlin Von Grunau heiratete 1904 Elisabeth Haag sie hatten zwei Kinder der 1910 geborene Werner von Grunau betatigte sich in der Bundesrepublik als literarischer Ubersetzer Im Ersten Weltkrieg war von Grunau von 1914 bis 1918 Vertreter des Auswartigen Amts im Grossen Hauptquartier 1918 wurde er Wirklicher Legationsrat und Vortragender Rat Nach dem Krieg war er bis 1924 im Auswartigen Amt in Berlin Hier leitete er ab 1921 die deutsche Grenzkommission in Baden Baden und wurde 1923 Leiter des Referates 2 unter anderem mit der Zustandigkeit fur den Vatikan Am 13 April 1925 unterzeichnete er in Paris in seiner Eigenschaft als Legationssekretar und Beauftragter des Deutschen Reiches nach langwierigen Verhandlungen das Abkommen mit Frankreich uber die Losung der im Versailler Vertrag 63 Abs 3 zuruckgestellten Frage der deutsch franzosischen Grenzbahnhofe 2 Das entsprechende Reichsgesetz wurde am 6 Juli 1927 verabschiedet Von 1925 bis 1930 war er Generalkonsul in Kattowitz Er war dort gleichzeitig nebenamtlicher Reichs und preussischer Staatsvertreter bei der Gemischten Kommission fur Oberschlesien die im Gefolge des Deutsch Polnischen Abkommens uber Oberschlesien eingerichtet worden war 3 Anschliessend wurde er Leiter der Abteilung I Personal und Verwaltung im Auswartigen Amt in Berlin und in diesem Amt 1932 zum Ministerialdirektor befordert Im Februar 1934 wurde durch den Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP Ernst Wilhelm Bohle Curt Prufer fur den Posten als Personalleiter im Auswartigen Amt ins Gesprach gebracht Diesem Vorschlag wurde vom Aussenstaatssekretar von Bulow grundsatzlich nicht widersprochen In der Folge kam es von der nationalsozialistischen Seite zu Vorwurfen und Anfeindungen gegen von Grunau Bohle betrieb sogar Untersuchungen gegen von Grunau konnte aber von Grunau keine Fehler in der Amtsfuhrung nachweisen Letztendlich sah sich von Bulow gezwungen von Grunau aus der Dienststellung zu nehmen wobei ein geeigneter Ruheposten fur von Grunau gefunden wurde Von Grunau sollte 1936 Deutscher Botschafter in Kopenhagen werden Hitler hatte die Ernennungsurkunde unterzeichnet das Agrement Danemarks war eingeholt worden danische Zeitungen kundigten das Eintreffen des neuen Gesandten an als von Grunaus Ehefrau so schwer erkrankte wodurch ein Dienstantritt nicht umsetzbar war Um eine Ruckkehr von Grunaus in das Auswartige Amtes zu verhindern fuhrte Bohle erneut Kritik gegen von Grunau an welche diesem Agitation gegen die Partei und dem Nationalsozialismus vorwarf Da Prufer ja bereits als Nachfolger vorgesehen war wurde von Grunaus 1936 vorzeitig in den einstweiligen Ruhestand versetzt 4 Er ging 1939 mit 65 Jahren in den Ruhestand betatigte sich danach als Gutsherr in Oberbayern und als Verlagsunternehmer in Munchen Als Wiedergutmachung gemass dem Gesetz zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts fur Angehorige des offentlichen Dienstes erhielt von Grunau 1952 die Amtsbezeichnung Botschafter a D Dissertation BearbeitenDie staats und volkerrechtliche Stellung Agyptens Duncker amp Humblot Leipzig 1903 Literatur BearbeitenGrunau Werner Freiherr von In Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Band 2 Gerhard Keiper Martin Kroger G K Schoningh Paderborn 2005 ISBN 3 506 71841 X S 120f Weblinks BearbeitenIndexeintrag fur Werner von Grunau in der Datenbank der Deutschen Biographie Grunau Werner Ernst Otto Freiherr von auf Das Bundesarchiv nbsp Sterbeurkunde Werner von GruenauEinzelnachweise Bearbeiten Angelika Pries Zum Gedenken an Norbert Tiahrt Freiherr von Grunau flurgesprache Universitat Munster 2017 Karlsruher Tageblatt vom 5 August 1925 S 10 Paulus van Husen Paulus van Husen 1891 1971 Erinnerungen eines Juristen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland Bearbeitet und eingeleitet von Karl Joseph Hummel Unter Mitarbeit von Bernhard Frings Paderborn Schoningh 2010 S 177f Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Karl Blessing Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 89667 430 2 S 97f Normdaten Person GND 124503993 lobid OGND AKS LCCN n88001584 VIAF 13243939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grunau Werner vonALTERNATIVNAMEN Grunau Werner Ernst Otto Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 9 Oktober 1874GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 20 August 1956STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner von Grunau Diplomat amp oldid 234812594