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Die Werfen Formation oder auch Werfener Schichten ist eine lithostratigraphische Formation der unteren Trias dem Skythium der ostalpinen Decken und im Sudalpin Sie ist das Produkt wiederholter Uberflutungen durch das Tethysmeer Claraia clarai aus der Werfen Formation ausgestellt im Museum Gherdeina Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Definition und Verbreitungsgebiet 3 Subformationen 3 1 Ostalpin 3 2 Sudalpin 4 Fossilfuhrung 5 Bodenschatze 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenZum ersten Mal beschrieben hat die Werfener Schichten 1832 Karl Lill von Lilienbach 1 Benannt ist die Formation nach der Marktgemeinde Werfen 40 Kilometer sudlich der Stadt Salzburg Definition und Verbreitungsgebiet BearbeitenDie Werfen Formation setzt im Ostalpinen Bereich im Tiroler Unterland etwa im Raum Schwaz bis Worgl gegen Osten hin uber dem Alpinen Buntsandstein ein Die Formation erreicht eine Machtigkeit bis zu 300 Metern nach einigen Autoren soll sie bis uber 500 Meter machtig werden Die Werfen Formation wird von der Alpinen Haselgebirge Formation unterlagert oder liegt diskordant uber dem Palaozoikum der Grauwackenzone 2 Uberlagert wird sie von der Reichenhall Formation Gegen Westen hin ist sie mit der Alpinen Buntsandstein Formation verzahnt der sie auch teilweise auflagert 3 Im sudalpinen Bereich erreicht die Werfen Formation bis zu 400 Meter Machtigkeit wird von der Bellerophon Formation unterlagert und vom Richthofen Konglomerat beziehungsweise vom Unteren Sarl Dolomit uberlagert 4 Die Werfen Formation erscheint haufig an den Flanken der grosseren Taler und an der Basis vieler Berggruppen 5 Subformationen BearbeitenOstalpin Bearbeiten Alexander Tollmann teilt die Formation die er Werfener Schichten nennt in drei Bereiche Werfener Quarzite im Liegenden die wie im Gebiet sudlich des Dachsteins oder in der Admonter Schuppenzone hunderte Meter machtig sein konnen Der Mittelbereich die Werfener Schiefer der vielerorts auch das einzige Glied der Formation darstellen kann handelt es sich um rote violette grune graue Tonschiefer Tonsteine oder schiefrige Sandsteine die gelblich oder braunlich verwittern und in seichten Meeresbereichen entstanden sind Im Hangenden folgen besonders in den Kalkhochalpen Werfener Kalke Dieses Schichtglied ist maximal 30 Meter machtig 6 Im Mesozoikum der Zentralalpen ist das Skythium durch geringmachtige Tonsteine vertreten die Alpinen Rotschiefer nbsp Block aus den Seis Schichten im Trentino mit RippelmarkenSudalpin Bearbeiten nbsp Steinplatte mit unzahligen Claraiamuscheln aus den sehr extensiven Vorkommnissen der Werfener Schichten in GrodenIm sudalpinen Anteil der Werfen Formation werden bis zu neun Schichtglieder unterschieden die aber durch Erosion im Anisium ganz oder teilweise fehlen konnen Das sind im Liegenden der Tesero Oolith der aus dunnbankigen Kalkoolithen besteht und bis an die sechs Meter Machtigkeit erreicht Dann folgen 25 bis 50 Meter machtige Ostrakoden Mergel mit Kalkbanken und Schill Lagen die sogenannten Mazzin Schichten Daruber folgen bunt gefarbte und evaporitische Andraz Schichten mit einer Machtigkeit von etwa 15 Metern Die Seis Schichten sind graue und gelblichgraue Kalke Mergelkalke oder Kalkmergel Dieses Schichtglied erreicht Machtigkeiten zwischen 20 und 40 Meter Daruber folgt ortlich ein Gastropoden Oolith der aber auch zwischen den Andraz und Seisschichten auftreten kann Dieses oolithische Schichtglied kann bis zu 50 Meter machtig werden Die 40 bis 80 Meter machtigen Campill Schichten sind meist rotlich gefarbt und umfassen zahlreiche Sedimentstrukturen wie Rippelmarken Stromungsmarken oder Fliesswulste Trockenrisse zeugen von zeitweiligem Trockenfallen Daruber folgen die Val Badia Schichten Diese kalkigen bis mergeligen Sedimente werden bis zu 50 Meter machtig Die Cencenighe Schichten sind teilweise siltig entwickelt teilweise finden sich Dolomite dolomitische Kalke und Kalkarenite Die teilweise evaporitischen San Lucano Schichten werden von manchen Autoren schon dem Unteren Sarl Dolomit zugerechnet 7 Fossilfuhrung BearbeitenDer Werfener Quarzit gilt als fossilleer Die Werfener Schiefer und die Werfener Kalke fuhren aber Fossilien die eine Trennung in die sudalpinen Unterstufen Seis und Campil ermoglichen 8 Im sudalpinen Bereich ist die Werfen Formation reich an verschiedenen Fossilien Bodenschatze BearbeitenIn den Werfener Schichten treten Siderit Ankerit und Baryt auf Die sideritischen Erze sind fruher auch stellenweise abgebaut worden 9 Daneben gibt es Gipsvorkommen so etwa bei Pfennigbach bei Puchberg am Schneeberg das eines der grossten ostalpinen Gipsvorkommen darstellt Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Tollmann Analyse des klassischen nordalpinen Mesozoikums Stratigraphie Fauna und Fazies der Nordlichen Kalkalpen Teil II der Monographie der Nordlichen Kalkalpen Verlag Deuticke Wien 1976 ISBN 3 7005 4412 X S 57 Erich Thenius Niederosterreich Geologie der osterreichischen Bundeslander in kurzgefassten Einzeldarstellungen 2 erweiterte Auflage Wien 1974 S 113f Alexander Tollmann Analyse des klassischen nordalpinen Mesozoikums Stratigraphie Fauna und Fazies der Nordlichen Kalkalpen Teil II der Monographie der Nordlichen Kalkalpen Verlag Deuticke Wien 1976 ISBN 3 7005 4412 X S 57ff Otto F Geyer Die Sudalpen zwischen Gardasee und Friaul Sammlung geologischer Fuhrer Band 86 Verlag Borntraeger Berlin Stuttgart 1993 ISBN 3 443 15060 8 S 89 Alfonso Bosellini Geologia delle Dolomiti Athesia Bozen 1996 ISBN 88 7014 889 0 S 80 Alexander Tollmann Analyse des klassischen nordalpinen Mesozoikums Stratigraphie Fauna und Fazies der Nordlichen Kalkalpen Teil II der Monographie der Nordlichen Kalkalpen Verlag Deuticke Wien 1976 ISBN 3 7005 4412 X S 58ff Otto F Geyer Die Sudalpen zwischen Gardasee und Friaul Sammlung geologischer Fuhrer Band 86 Verlag Borntraeger Berlin Stuttgart 1993 ISBN 3 443 15060 8 S 85ff Alexander Tollmann Analyse des klassischen nordalpinen Mesozoikums Stratigraphie Fauna und Fazies der Nordlichen Kalkalpen Teil II der Monographie der Nordlichen Kalkalpen Verlag Deuticke Wien 1976 ISBN 3 7005 4412 X S 52ff Alexander Tollmann Analyse des klassischen nordalpinen Mesozoikums Stratigraphie Fauna und Fazies der Nordlichen Kalkalpen Teil II der Monographie der Nordlichen Kalkalpen Verlag Deuticke Wien 1976 ISBN 3 7005 4412 X S 60 Weblinks BearbeitenStratigraphische Tabelle von Osterreich PDF File Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werfen Formation amp oldid 236230840