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Der Weinbergtunnel ist ein etwa 4 8 Kilometer langer Eisenbahntunnel der Schweizerischen Bundesbahnen SBB in Zurich in der Schweiz Er wurde am 12 Juni 2014 von Bundesratin Doris Leuthard eingeweiht 1 Der fahrplanmassige Betrieb wurde am 15 Juni 2014 vorerst nur mit S Bahnen aufgenommen Die Fernverkehrszuge benutzen den Tunnel seit dem Fahrplanwechsel am 13 Dezember 2015 als die beiden Bruckenbauwerke zwischen Hauptbahnhof und Altstetten in Betrieb gingen WeinbergtunnelWeinbergtunnelTunnelportal bei Oerlikon S Bahn verlasst Weinbergtunnel links in der Mitte ist der Wipkingertunnel rechts der KaferbergtunnelNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung Durchmesserlinie Altstetten Zurich HB OerlikonOrt ZurichLange 4 8 Kilometerdep1Anzahl der Rohren 1Gleise 2BauBauherr SBBBaubeginn 2008Fertigstellung 2014BetriebFreigabe 14 Juni 2014KarteWeinbergtunnel im Eisenbahnnetz in der Stadt ZurichLageWeinbergtunnel Stadt Zurich KoordinatenSudportal 683273 247936 47 376994444444 8 5412916666667 400Nordportal 682797 250887 47 403597222222 8 5355361111111 450 Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Tunnelverlauf 3 Geschichte 3 1 Baufortschritt 4 Bau des Tunnels 5 Rettungskonzept 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenDer einrohrige zweigleisige Tunnel bildet das Herzstuck der sogenannten Durchmesserlinie Altstetten Zurich HB Oerlikon DML die die dritte Eisenbahnstrecke zwischen dem Zurcher Hauptbahnhof und dem Bahnhof Oerlikon bildet Der als Kopfbahnhof angelegte Hauptbahnhof erhielt damit eine zweite unterirdische Durchmesserlinie die neben der S Bahn Zurich auch planmassig von einer Anzahl Fernverkehrszuge befahren wird Er dient der Kapazitatssteigerung und macht zudem den Richtungswechsel im Kopfbahnhof auf den Verbindungen Wiedikon Oerlikon seit Juni 2014 und Altstetten Oerlikon ab Ende 2015 mit zwei zusatzlichen Viaduktbauwerken uberflussig Tunnelverlauf Bearbeiten nbsp Bahnhof Lowenstrasse Marz 2014 Die Strecke des Weinbergtunnels beginnt im sudlichen Gleisvorfeld des Zurcher Hauptbahnhofs auf Hohe der Unterfuhrung Langstrasse und setzt funktional die vier Gleise aus dem Einschnitt der linksufrigen Seebahn fort der die S Bahn Doppelspur Bahnhof Wiedikon Hauptbahnhof und die Fernverkehrs Doppelspur Thalwil Zimmerberg Basistunnel Hauptbahnhof enthalt Eine doppelspurige Rampe fuhrt die Strecke zwischen Langstrasse und Zentralstellwerk in den Untergrund ins eigentliche Tunnelbauwerk dessen Portal etwa 600 Meter vor den Prellbocken der Gleishalle liegt nbsp Weinbergtunnel DML aus Lokfuhrersicht mit eingeschalteter Notbeleuchtung 2018 Im Untergrund weitet sich der Weinbergtunnel auf vier Gleise um den Bahnhof Lowenstrasse Gleise 31 34 rund 16 Meter unter den Gleisen 4 bis 9 der Haupthalle aufzunehmen Analog zum parallel nordlich verlaufenden Bahnhof Museumstrasse Gleise 41 44 werden die Sihl das Gewolbe fur den geplanten Autobahn Stadttunnel und das bestehende ShopVille unterquert Nach dem Tunnelbahnhof verengt sich der Weinbergtunnel wieder zur Doppelspur und fuhrt weiter abfallend in gerader Linie nach Osten um die Limmat und den Hirschengrabentunnel zu unterqueren Nach der Unterquerung des Hochschulquartiers beginnt eine langgezogene 180 Kurve nach Nordosten und der Anstieg um die Hohendifferenz zwischen dem Limmattal und dem Glatttal zu uberwinden Dabei werden die Quartiere Fluntern Oberstrass und Unterstrass unterquert wo auch der namengebende Weinberg liegt eine Gelandestufe zwischen der Limmat und dem Zurichberg Im Gebiet Guggach unter dem Sattel zwischen Zurichberg und Kaferberg dreht der Tunnel nach Norden und erreicht den Einschnitt der Wipkingerlinie HB Wipkingen Oerlikon nahe dem Radiostudio Im Einschnitt in den auch die Kaferberglinie mundet entstand ein Entflechtungsbauwerk wodurch der Weinbergtunnel in zwei einspurigen Rohren mit jeweils einem eigenen Tunnelportal endet Der Einschnitt wurde von fruher vier Streckengleisen auf sechs Streckengleise ausgebaut wodurch alle drei Doppelspuren je zwei durchgehende Gleise bis in den Bahnhof Oerlikon hinein erhalten haben Geschichte Bearbeiten nbsp Nordtunnelportal bei Oerlikon im Jahr 2008 Links wird der Weinbergtunnel sein Portal haben in der Mitte ist der Wipkingertunnel rechts der KaferbergtunnelIm Rahmen der Planung der S Bahn Zurich in den 1970er 1980er Jahren tauchte der Weinbergtunnel bereits als eine mogliche Variante fur die S Bahn Stammstrecke auf Bei der Evaluation der Varianten entschied sich der Kanton Zurich als Besteller der Regionalverkehrs letztendlich fur die Variante Hirschengrabentunnel Zurichbergtunnel Im Rahmen des auf den Fernverkehr ausgelegten Projekts Bahn 2000 wurde der Weinbergtunnel wieder seitens der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zu einem Thema um die hohe Belastung des Eisenbahnknotens Zurich etwas zu verringern Durch die massiven Kurzungen in diesem Projekt war der Tunnel erneut vom Tisch Der unerwartete Erfolg der 1990 in Betrieb genommenen S Bahn Zurich der daraufhin notwendige Angebotsausbau und die dadurch entstehenden Kapazitatsengpasse fuhrten Ende der 1990er Jahre zu einer neuen Studie des Zurcher Verkehrsverbunds ZVV die auch die alten Planungen wieder einbezog Im Dialog mit den SBB verstandigte man sich auf die Variante Weinbergtunnel die auch dem Fernverkehr zugutekommt und daher vom Bund mitfinanziert werden muss Nachdem man sich auf den Kostenteiler von 60 seitens der SBB und 40 seitens des ZVV respektive des Kantons einigte wurde der kantonale Anteil von 580 Millionen CHF an dem Gesamtprojekt DML im September 2001 den Stimmburgern des Kantons Zurich vorgelegt und mit 82 der Stimmen bewilligt Die Baubewilligung fur den Weinbergtunnel wurde als Teil der DML am 22 Dezember 2006 durch das Bundesamt fur Verkehr BAV erteilt Aus dem Infrastrukturfonds wird der Bund 400 Millionen CHF an das Projekt beisteuern rund 200 Millionen CHF sollen uber das Projekt ZEB Teilpunkt Anpassung Bahnhof Oerlikon finanziert werden Der Weinbergtunnel mit dem Bahnhof Lowenstrasse und die Einbindungen in die Bahnstrecken nach Oerlikon und Wiedikon sind planmassig im Juni 2014 fertiggestellt und getestet worden und seit 15 Juni 2014 im fahrplanmassigen Betrieb Die weiteren Bauten fur die Einbindung in den Bahnhof Altstetten gingen nach weiteren eineinhalb Jahren per Fahrplanwechsel im Dezember 2015 in Betrieb Baufortschritt Bearbeiten nbsp Bohrkopf der TunnelbohrmaschineIm Januar 2007 wurde mit dem Entfernen der zwei Abstellgeleise im Sudwesten des Bahnhofs Oerlikon begonnen die zuletzt bis in die 80er Jahre fur Pendelzuge der Linie nach Regensdorf genutzt wurden Mitte 2008 entsteht dort eine Entladeanlage fur die Anlieferung von Kies per Bahn Von der alten MFO BBC ABB Anschlussgleisanlage die uber eine Weiche ans heutige Geleise 6 angeschlossen war ist schon seit den 90er Jahren nichts mehr zu sehen Teile dieses Areals werden nach Abschluss der Bauarbeiten fur den Ausbau des Bahnhofs Oerlikon auf acht Gleise benotigt Im Suden des Bahnhofs Oerlikon befinden sich auf beiden Seiten der Geleise Installationsplatze fur die Bauarbeiten auf der Ostseite wo bis in die 80 Jahre der Guterschuppen stand wurde im August 2008 die Tunnelbohrmaschine fur den Rettungsstollen montiert nbsp Tunnelportal des zusatzlichen uber die gesamte Lange parallel verlaufenden Rettungsstollens bei Oerlikon im Bau 2008Erste Vorbereitungsarbeiten umfassten eine Reihe von nachtlichen Probesprengungen zwischen dem 19 und dem 22 Februar 2007 beim Radiostudio Dabei wurden die Erschutterungen gemessen die auf umliegende Gebaude und insbesondere den uber 150 Jahre alten Wipkingertunnel einwirken Als Kuriosum wird bei Fuhrungen erwahnt dass die Sprengungen im Radio zu horen sein konnten deshalb durfe nur zu Zeiten der Nachrichten die das Studio Bern produziert gesprengt werden Von September 2007 bis Mitte 2008 wurde ein 38 Meter tiefer Schacht mit 22 Metern Durchmesser abgeteuft An dessen Fuss in der Montagekaverne wurde die Tunnelbohrmaschine zusammengebaut die nun den Tunnel Richtung Stadtzentrum auffahrt Der Tunneldurchstich erfolgte am 22 November 2010 um 12 21 Uhr im Schacht beim Bahnhofquai unmittelbar vor dem Hauptbahnhof 2 Am 15 Juni 2014 wurde der S Bahn Betrieb im neuen Tunnel aufgenommen Bau des Tunnels BearbeitenDer Bahntunnel wie auch der Rettungstunnel wurde grosstenteils mit jeweils einer Tunnelbohrmaschine TBM erstellt Der Rettungsstollen konnte von Beginn der Bergstrecke mit einer kleinen Tunnelbohrmaschine von Seite Oerlikon aufgefahren werden Dies war beim Bahntunnel nicht moglich da dessen Tunnelmund auf Seite Oerlikon im Einschnitt beim Wipkinger Tunnel zu liegen kommt Dort gab es Platzprobleme die Tunnelbohrmaschine vor dem zukunftigen Tunnel aufzustellen da dieser Einschnitt zur selben Zeit auch erweitert werden musste ohne den Bahnbetrieb erheblich zu beeintrachtigen Es ware daher keine zeitgleiche Arbeit moglich gewesen Deswegen wurde beim Brunnenhof ein Startschacht ausgehoben welcher allerdings nicht uber der Tunnelachse zu liegen kam sodass die Tunnelbohrmaschine in einer Montagekaverne neben dem Schacht in der Tunnelachse zusammengebaut wurde Die Strecke vom Tunnelmund zur Montagekaverne wurde wahrend des Abteufens des Startschachtes im konventionellen Vortrieb erstellt Der Abschnitt mit konventionellem Vortrieb ist 105 Meter lang Die folgenden 4190 Meter im Molassefels und 245 Meter im Lockergestein wurden mit der Tunnelbohrmaschine ausgebrochen bis der Schacht beim Sudtrakt erreicht war Die Tunnelbohrmaschine musste unter Tage von Fels auf Hydroschild Betrieb umgebaut werden damit die Lockergesteinschicht durchfahren werden konnte Die Tunnelbohrmaschine wurde nach dem Bau des Weinbergtunnels nicht als Ganzes weiter verwendet Nur die wiederverwendbaren Standardteile wie Hydraulikzylinder und Motoren wurden ausgebaut und bei anderen Maschinen weiterverwendet Von der rund 3000 Tonnen schweren Maschine landeten 1280 Tonnen 3 auf dem Schrottplatz Die Tunnelbohrmaschine fur den Bahntunnel war 220 Meter lang und der Bohrkopf hatte einen Durchmesser von 11 24 Meter Die Tunnelbohrmaschine wurde im Zweischicht Betrieb bedient und war in der Regel 16 Stunden im Einsatz Die durchschnittliche tagliche Vortriebleistung betrug 18 Meter Durch den schon ausgebrochenen Tunnel wurde mit einem Forderband der Aushub bis zum Bahnhof Oerlikon gefordert wo eine Siloanlage und Verladestation bereitstanden Im Vollbetrieb fielen wahrend der 16 Stunden bis zu 7000 Tonnen Aushub an Dieser Aushub wurde mit bis zu sieben Zugen pro Tag nach Wilchingen im Kanton Schaffhausen abgefuhrt wo er zur Renaturierung einer Kiesgrube benutzt wurde Rettungskonzept BearbeitenWahrend der Bauphase werden das gesamte Baupersonal Subunternehmer und Besucher mit aktiven RFID Tags ausgestattet Diese erlauben eine genaue Uberwachung der Personenzahl innerhalb des Tunnelbereichs in Echtzeit Die Tags arbeiten mit einer Reichweite von mehr als 100 Metern Damit werden alle Personen im Tunnel erkannt einschliesslich solcher mit bis zu 25 km h in den Tunnel einfahrenden Fahrzeugen Spezielle Portale am Tunneleingang erkennen die Personen und bei einem Gefahrenfall werden auf einem Feuerwehrleitstand die Zahl und Position der zu evakuierenden Personen angezeigt Literatur BearbeitenPeter Krebs SBB Hrsg Durchmesserlinie Das Wunder von Zurich AS Verlag Zurich 2014 ISBN 978 3 906055 18 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weinbergtunnel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SBB Projektseite zur Durchmesserlinie Zurich ZVV Projektseite zur Durchmesserlinie Zurich ZVV Broschure zur DML PDF 821 kB Einzelnachweise Bearbeiten 20 Minuten Online 12 Juni 2014 Ein Meilenstein fur die Durchmesserlinie In Neue Zurcher Zeitung 22 November 2010 abgerufen am 22 November 2010 Durchmesserlinie das Wunder von Zurich Seite 108 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weinbergtunnel amp oldid 229865686