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Der Weissstirnspint Merops bullockoides ist eine Vogelart aus der Familie der Bienenfresser und zahlt zur Gattung Merops Die Art wurde ehemals einer Gattung namens Feldspinte Melittophagus zugeordnet 1 Weissstirnspinte sind Koloniebruter Das Verbreitungsgebiet liegt sudlich der Sahara WeissstirnspintWeissstirnspint Merops bullockoides SystematikReihe Landwirbeltiere Tetrapoda Klasse Vogel Aves Ordnung Rackenvogel Coraciiformes Familie Bienenfresser Meropidae Gattung MeropsArt WeissstirnspintWissenschaftlicher NameMerops bullockoidesA Smith 1843 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise Verhalten 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung 3 3 Sozialverhalten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Vogel hat das typische Aussehen der generell farbenprachtigen Bienenfresser Charakteristisch ist auch der kraftige Schnabel der vorne spitz zulauft Die weissen Stirnfedern sind namensgebend und unterscheiden die Art vom nahverwandten Rotkehlspint Merops bulocki Im Federkleid des Weissstirnspints dominieren auf dem Rucken Gruntone unterseits ist er blau getont beziehungsweise im Nacken und Brustbereich zimtfarben Die Augen liegen in einer dunklen Maske die vom Schnabel nach hinten zieht Die Kehle leuchtet scharlachrot das Kinn ist weiss wie die Stirn Im Flugbild sind die abgerundeten Flugel erkennbar die Gleitfluge und rasante Flugmanover ermoglichen Der lange braungetonte Schwanz ist nicht gegabelt wie bei anderen Bienenfresserarten Er dient als Steuerruder und ermoglicht zudem ein Abstutzen an Steilwanden wo dieser Hohlenbruter vornehmlich lebt Die Korperlange betragt 23 cm die Flugelspannweite 30 35 cm Ein Weissstirnspint wiegt 28 38 g 2 In den Korpermassen und im Gefieder unterscheiden sich beide Geschlechter nicht Verbreitung BearbeitenDer Weissstirnspint lebt ganzjahrig sudlich des Aquators in Zentral und Sudafrika Hauptverbreitungszone sind wasserreiche Gebiete in den Landern Gabun Republik Kongo Demokratische Republik Kongo bis Kenia und Tansania im nordlichen Bereich der Verbreitung und im sudlichen Bereich sind es Namibia Caprivi Streifen Botswana Zimbabwe und Sudafrika Das bevorzugte Habitat sind Savannen mit baumbestandenen Flusslaufen aber auch ausgetrocknete Flusstaler mit Baumbestand In sudafrikanischen Regionen werden Weissstirnspinte haufig in Biotopen mit nektarreichen Baumen gesichtet die wie etwa Eukalyptus die Bienen anziehen 2 Weissstirnspinte konnen grossere Strecken ziehen bleiben aber in der Regel vor Ort Sie sind Teilzieher Lebensweise Verhalten BearbeitenErnahrung Bearbeiten Weissstirnspinte ernahren sich hauptsachlich von Fluginsekten Die Gruppe der Hautflugler Hymenoptera mit Bienen Hummeln und Wespen spielen als Beute eine wichtige Rolle aber auch andere Insekten wie Schmetterlinge und Heuschrecken werden erbeutet 2 Das Jagdrevier kann einige Kilometer von den Schlafbaumen oder Hohlen entfernt sein Weissstirnspinte jagen meist von einem Busch oder niedrigen Ast aus Von diesem Ansitz aus kontrollieren sie die Umgebung und starten ihren Angriff auf Fluginsekten Die Spinte zeigen dabei oft akrobatische Flugmanover Schliesslich schnappen sie die Beute mit ihrem spitzen leicht gebogenen Schnabel bearbeiten sie und verspeisen sie auf einem nahegelegenen Ast Eine andere Jagdtechnik besteht darint flach uber den Boden zu fliegen und mit der pinzettartigen Schnabelspitze die Beute zu ergreifen Bis zu 300 Angriffe starten sie am Tag 50 70 sind davon erfolgreich 2 Fortpflanzung Bearbeiten Bienenfresser wie der Weissstirnspint sind Hohlenbruter Sie graben 1 2 m lange Nisttunnel in sandige Steilufer oder andere Abhange Am Ende des Tunnels befindet sich die ovale Nisthohle Verwandte Artgenossen Helfer unterstutzen einander Der Sand wird mit dem Schnabel aufgelockert und mit den kraftigen Fussen ruckwarts aus dem Tunnel geschoben Die Fortpflanzung ist nicht an eine Jahreszeit gebunden sondern wird durch Regenfalle eingeleitet Das Weibchen legt 2 5 Eier Von der Witterung insbesondere der Insektenmenge hangt es ab wie viele Jungvogel durchkommen Mitglieder eines Clans siehe Abschnitt Sozialverhalten vor allem junge Mannchen wirken bei der Aufzucht der Jungen mit Weissstirnspinte sind ein Paradebeispiel fur das wissenschaftlich gut untersuchte System der Helfer beim kooperativen Bruten 3 Sozialverhalten Bearbeiten Weissstirnspinte sind ausserst soziale Vogel Sie leben in Kolonien mit vielen Bruthohlen und durchschnittlich 100 Individuen Morgens brechen sie nach einer Aufwarmphase gemeinsam zu insektenreichen Nahrungsterritorien auf Paare sind weitgehend monogam und die Familien bleiben weiter zusammen wenn die Jungen flugge sind Kolonien bestehen aus vielen Familien die sich zu Clans aus 3 4 Paaren und einigen Helfern zusammensetzen In einer Kolonie leben bis zu vier Generationen Weissstirnspinte unterstutzen einander etwa bei der Jungenaufzucht und sie konkurrieren etwa um Futter das sie manchmal einander stehlen 4 Durch Beringung der Individuen an einem Standort in Kenia Nakurusee und langjahriger Beobachtung der Kolonie wurden viele Details des Sozialverhaltens entschlusselt So sind die Helfer in der Regel nah verwandt 5 und Weibchen kopulieren teilweise mit nicht verpaarten Mannchen 6 Beschrieben ist ausserdem der innerartliche Parasitismus von Weissstirnspinten bei denen Weibchen ihre Eier in die Nester anderer Weibchen legen 6 Das Sozialverhalten der Weissstirnspinte hat in den 1980er Jahren eine umfangreiche Debatte uber die evolutionaren Vorteile von Koloniebildung und dem System der Helfer bei Vogeln ausgelost 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissstirnspint Merops bullockoides Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Claus Konig Die Rackenvogel In Bernhard Grzimeks Hrsg Grzimeks Tierleben Band 13 Kindler Zurich 1970 ISBN 978 3 463 16901 9 S 40 a b c d J del Hoyo A Elliott J Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 6 Lynx Barcelona 2001 ISBN 84 87334 30 X S 333 a b Stephen T Emlen Die Evolution des kooperativen Brutens bei Vogeln In John R Krebs Nicolas B Davies Hrsg Oko Ethologie Paul Parey Berlin Hamburg 1981 ISBN 3 489 61136 5 S 197 221 J del Hoyo A Elliott J Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 6 Lynx Barcelona 2001 ISBN 84 87334 30 X S 298 Stephen T Emlen P H Wrege The role of kinship in helping decisions among white fronted bee eaters In Behavioral Ecology and Sociobiology Band 23 Springer 1988 ISSN 1432 0762 S 305 315 a b Stephen T Emlen Peter H Wrege Forced Copulations and Intra specific Parasitism Two Costs of Social Living in the White fronted Bee eater In Ethology Band 71 Nr 1 Wiley 1986 ISSN 1439 0310 S 2 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissstirnspint amp oldid 217210992