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Die Weisskopf Wasseramsel Cinclus leucocephalus ist eine Vogelart der Gattung der Wasseramseln Cinclus aus der Familie Cinclidae Sie ist wesentlich kleiner als die palaarktischen Arten dieser Familie Sie kommt in den Anden von Venezuela bis Bolivien vor Sie ist ein Standvogel Weisskopf WasseramselWeisskopfwasseramselSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie CinclidaeGattung Wasseramseln Cinclus Art Weisskopf WasseramselWissenschaftlicher NameCinclus leucocephalusTschudi 1844Wie alle Vertreter der Cinclidae ist auch diese Art eng an das Leben entlang schnellfliessender sauerstoffreicher Gewasser gebunden wo sie sich vor allem von aquatisch lebenden Wirbellosen ernahrt Wahrscheinlich taucht diese Art nicht Es werden drei Unterarten beschrieben Die IUCN stuft den Bestand der Art als nicht gefahrdet ein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Stimme 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Brutbiologie 5 Systematik 6 Bestand und Bestandsentwicklung 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Weisskopf WasseramselMit etwa 15 Zentimetern Korperlange erreicht die Weisskopf Wasseramsel etwa die Grosse eines Grunfinks Sie hat aber die typische Wasseramselgestalt mit einem grossen wenig vom Rumpf abgesetzten Kopf rundlichem Korper einem sehr kurzen oft gestelzten Schwanz und relativ langen Beinen Weisskopf Wasseramseln sind in ihrer Farbung recht variabel vor allem die Ausdehnung der weissen Gefiederanteile ist sehr unterschiedlich Generell sind Scheitel und Nacken gelegentlich auch Teile des Ruckens weiss mit unterschiedlich deutlichen schwarzen Einschlussen und Strichelungen Die Nackenfedern sind oft leicht verlangert Kehle und Brust sind weiss Vom Schnabel zieht sich ein schwarzes Band uber die Augen zum Nacken Der weisse Brustlatz geht mit weissgrau gefleckten Ubergangen in das mehr oder weniger rein schwarze Rumpfgefieder uber Die Iris ist braun der Schnabel ist schwarz und die Beine sind bleigrau Jungvogel sind blasser schwarzgrau gefarbt die weissen Gefiederanteile der Adulten sind bei ihnen eher verwaschen weissgrau Die Federn des Rucken und Flankengefieders zeigen hellere Enden sodass der Eindruck einer Schuppung entsteht Stimme Bearbeiten Hauptruf ist ein scharfes gereihtes Ziiit ziiit Der Gesang ist ein zwar lautes aber oft vom Rauschen des Wassers ubertontes melodioses Gezwitscher mit eingebetteten Pfiffen Trillern und gequetscht klingenden Lauten Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Weisskopf WasseramselDie Weisskopf Wasseramsel kommt in einem schmalen Gurtel in den Anden und ihren Vorgebirgen von Venezuela sudwarts uber Kolumbien Ecuador und Peru bis Bolivien vor In diesem Verbreitungsgebiet bewohnt sie Lebensraume entlang schnell fliessender klarer Gebirgsbache und Flusse vor allem in Hohen von 1000 Metern bis 4000 Metern Gelegentlich steigt sie auch bis zur Grenze des Paramo auf Die Weisskopf Wasseramsel ist weitgehend Standvogel Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDie Nahrungszusammensetzung und der Nahrungserwerb dieser Art sind nur unzureichend erforscht Wie alle Wasseramseln ernahrt sich die Weisskopf Wasseramsel ausschliesslich carnivor Hauptbestandteile ihrer Nahrung sind aquatisch lebende Wirbellose und solche Kleintiere die auf umspulten Felsen an Bach oder Flusssaumen im flachen Wasser sowie in der Ufervegetation vorkommen Im Gegensatz zu den eurasischen und nordamerikanischen Arten der Wasseramseln scheint die Weisskopf Wasseramsel zumindest soweit bisher beobachtet werden konnte weder zu tauchen noch zu schwimmen Sie pickt ihre Beutetiere auf Felsen und Steinen ab sucht an den Gewasserrandern watend nach Nahrung oder liest Insekten von Blattern der Ufervegetation ab 2 Brutbiologie BearbeitenEs liegen nur sehr wenige Informationen zur Fortpflanzung vor Aus Ecuador wurden zwei Nester beschrieben Eines lag in einer Spalte hinter einem kleinen Wasserfall das andere in einer ahnlichen Lage in unmittelbarer Nahe eines Wasserfalls Sie massen im Durchmesser etwa 25 Zentimeter und bestanden aus einer ausseren vor allem aus Moosen aufgebauten Schicht und einer inneren Nisthohle aus trockenen Blattern Rindenstucken aber auch Plastikmaterial 3 In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes kann es mit Nestern der Dickschnabel Buschammer Lysurus castaneiceps verwechselt werden die regional sympatrisch mit der Weisskopf Wasseramsel vorkommt 4 Das Gelege scheint in der Regel aus zwei wahrscheinlich weissen Eiern zu bestehen Die Brutperiode durfte zwischen Marz und November liegen Gelege wurden im Marz in Venezuela und im November in Bolivien gefunden Gerade flugge Jungvogel wurden im Mai in Bolivien im Juli in Peru und im Oktober in Kolumbien beobachtet 5 Uber die Dauer der Brut beziehungsweise Nestlingszeit liegen keine Informationen vor Systematik BearbeitenDie Weisskopf Wasseramsel ist eine der funf Arten der Gattung Cinclus innerhalb der Familie Cinclidae gelegentlich wird diese auch als Unterfamilie Cinclinae der Fliegenschnapper Muscicapidae aufgefasst Zwei Arten sind in Eurasien eine ist in Nordamerika und zwei sind in Sudamerika beheimatet Die verwandtschaftliche Stellung der Familie ist Gegenstand der Forschung Stellte man sie fruher auf Grund morphologischer und verhaltensbiologischer Ahnlichkeiten in die Nahe der Zaunkonige Troglodytidae nimmt man heute eher eine nahere Verwandtschaft mit den Drosseln Turdidae und Spottdrosseln Mimidae an 6 Es werden drei gut differenzierte Unterarten anerkannt Cinclus leucocephalus leucocephalus Tschudi 1844 7 Die Nominatform ist in den Anden Boliviens und Perus verbreitet Bei ihr ist die Brust leuchtend weiss auch das Scheitel und Nackengefieder ist nur mit einzelnen schwarzen Streifen durchzogen Das ubrige Gefieder ist einheitlich tiefschwarz C l leuconotus P L Sclater 1858 8 Diese im Norden des Verbreitungsgebietes also in Venezuela Kolumbien und Ecuador anzutreffende Unterart unterscheidet sich von der Nominatform stark Die reinweissen Gefiederanteile erstrecken sich bis zum Bauch auch das Gefieder in der Steissgegend ist nicht rein schwarz sondern deutlich weisslich geflockt Das weisse Kopfgefieder ist stark schwarz gestrichelt die Weissanteile setzen sich bis auf den Mittelrucken fort Das schwarze Rumpfgefieder wirkt fein weisslich liniert C l rivularis Bangs 1899 9 Diese Unterart ist nur in einem kleinen isolierten Gebiet im Norden Kolumbiens im Santa Marta Gebirge anzutreffen Die dunklen Gefiederteile sind nicht reinschwarz sondern braunschwarz die bei den ubrigen Arten reinweisse Kehle ist auffallig schwarzlich gestrichelt Bestand und Bestandsentwicklung BearbeitenEs liegen keine aktuellen Bestandszahlen und Einschatzungen der Bestandsentwicklung vor Laut IUCN gilt die Art zurzeit als nicht gefahrdet In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes scheint die Weisskopf Wasseramsel nicht selten zu sein Offenbar reagiert sie jedoch sehr empfindlich auf Umweltveranderungen vor allem auf Wasserverschmutzung So ist sie in den letzten Jahren aus diesem Grund von einigen Brutplatzen in der Umgebung von Quito verschwunden 10 Einzelnachweise Bearbeiten Datenblatt Birdlife intern eng Brewer 2001 S 206 Brewer 2001 S 206 Greeney 2008 S 52 Brewer 2001 S 206 Brewer 2001 S 19 Johann Jakob von Tschudi S 279 Philip Lutley Sclater S 274 Outram Bangs S 105 Brewer 2001 S 206 Literatur BearbeitenDavid Brewer Barry Kent MacKay Wrens Dippers and Thrashers Yale University Press New Haven London 2001 ISBN 0 300 09059 5 S 19 62 63 und 205 206 englisch Harold F Greeney Observations on the nesting of White capped Dipper Cinclus leucocephalus in Ecuador In Boletin SAO Band 18 Nr 2 2008 S 49 53 englisch spanisch org co PDF Johann Jakob von Tschudi Avium conspectus quae in Republica Peruana repiuntur et pleraque observatae vel collectae sunt in itinere In Archiv fur Naturgeschichte Band 10 Nr 1 1844 S 262 317 online abgerufen am 16 Marz 2014 Philip Lutley Sclater Description of eleven new species of birds from tropical America In Proceedings of the Zoological Society of London Band 25 Nr 344 1857 S 271 277 englisch online abgerufen am 16 Marz 2014 Outram Bangs On some new or rare birds from the Sierra Nevada de Santa Marta Colombia In Proceedings of the Biological Society of Washington Band 13 1899 S 91 108 englisch online abgerufen am 16 Marz 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisskopf Wasseramsel Cinclus leucocephalus Sammlung von Bildern und Audiodateien Cinclus leucocephalus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 10 September 2021 Weisskopf Wasseramsel Cinclus leucocephalus bei Avibase Weisskopf Wasseramsel Cinclus leucocephalus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Weisskopf Wasseramsel Cinclus leucocephalus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisskopf Wasseramsel amp oldid 238613919