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Walther Meissner auch Fritz Walther Meissner 16 Dezember 1882 in Berlin 15 November 1974 in Munchen war ein deutscher Physiker Walther Meissner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalther Meissner studierte von 1901 bis 1904 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Charlottenburg und anschliessend Mathematik und Physik an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat Als einer der wenigen Doktoranden von Max Planck promovierte er 1907 mit dem Thema Zur Theorie des Strahlungsdrucks 1908 trat Meissner in die Physikalisch Technische Reichsanstalt ein und wurde 1915 zum Regierungsrat und 1927 zum Oberregierungsrat ernannt Im Laboratorium fur Pyrometrie war er zunachst fur Pruf und Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Thermometrie zustandig und wechselte 1913 in das elektrische Forschungslaboratorium Vermutlich wegen seiner Maschinenbauvorbildung sollte er fur Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Tieftemperaturphysik eine Wasserstoffverflussigungsanlage aufbauen Sie wurde nach Kriegsende am Krieg nahm Meissner von 1915 bis 1918 als Freiwilliger teil vergrossert Von 1922 bis 1925 baute Meissner eine Heliumverflussigungsanlage die weltweit nach Leiden und Toronto die dritte war Das 1927 eingerichtete grossere Kaltelabor und das Laboratorium fur elektrische Atomforschung wurden von Meissner geleitet Die nachfolgenden Forschungs und Entwicklungsarbeiten machten Meissner als Experimentalphysiker bekannt Zusammen mit Robert Ochsenfeld entdeckte er 1932 den Meissner Ochsenfeld Effekt der als eine fundamentale Entdeckung zur Supraleitung gewertet wird Schon vorher im Jahre 1930 hatte er sich in Berlin habilitiert 1934 erhielt Meissner einen Ruf auf den Lehrstuhl fur Technische Physik der Technischen Hochschule Munchen und wurde Leiter des Laboratoriums fur Technische Physik dem auch ein staatliches Prufamt angegliedert war Er richtete ein neues Kaltelaboratorium ein fur das von 1936 bis 1938 nach seinen Planen ein neuer Heliumverflussiger gebaut wurde der nicht mehr mit flussigem Wasserstoff sondern durch eine Expansionsmaschine vorgekuhlt wurde Im Zweiten Weltkrieg wurden die Forschungsarbeiten stark beeintrachtigt Das Laboratorium musste 1943 nach Herrsching am Ammersee verlagert und in Baracken untergebracht werden Nach Kriegsende wurden Meissner der politisch unbelastet war 1 neben der Ruckfuhrung des Laboratoriums fur Technische Physik nach Munchen und dessen Wiederaufbau viele zusatzliche Aufgaben ubertragen An der Technischen Hochschule wurde er Dekan der Fakultat fur Allgemeine Wissenschaften Gleichzeitig gehorte er dem Vorstand des Deutschen Museums an fur dessen Wiederaufbau er sich stark einsetzte und wurde Vorsitzender der Physikalischen Gesellschaft in Bayern Mit Zustimmung der amerikanischen Militarregierung ernannte das Bayerische Kultusministerium am 8 Januar 1946 Walther Meissner zum kommissarischen Prasidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften deren Mitglied er seit 1938 war 2 und die ihn fur die Amtszeit von 1947 bis 1950 fur das Prasidentenamt wahlte Wahrend seiner Amtszeit grundete er zusammen mit Klaus Clusius die Kommission fur Tieftemperaturforschung deren Vorsitzender er bis 1963 war und die vorubergehend in den behelfsmassigen Laborgebauden in Herrsching untergebracht wurde Der 1967 in Betrieb genommene Neubau des zur Kommission gehorenden Zentralinstituts fur Tieftemperaturforschung in Garching wurde noch von Meissner initiiert An diesem Institut das ihm zu Ehren aus Anlass seines 100 Geburtstages 1982 in Walther Meissner Institut umbenannt wurde experimentierte Meissner weiterhin auf dem Gebiet der Tieftemperaturforschung bis ins hohe Alter Meissners Emeritierung von der Technischen Hochschule erfolgte 1952 Zu seinem Nachfolger wurde Heinz Maier Leibnitz berufen der ihm 1963 auch im Amt des Vorsitzenden der Kommission fur Tieftemperaturforschung folgte Fur seine wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Verdienste erhielt Walther Meissner zahlreiche Ehrungen 1938 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 1954 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz 1959 den Bayerischen Verdienstorden Die Universitat Mainz verlieh ihm 1953 die Technische Universitat Berlin 1963 das Ehrendoktorat Im Auftrag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften schuf der Maler Hans Jurgen Kallmann ein Portrat Meissners 4 Zu seinem 80 Geburtstag widmeten ihm seine zahlreichen Schuler und Freunde das Heft 12 Band 14 1962 der Zeitschrift fur angewandte Physik Im Munchner Stadtteil Sendling und am Forschungscampus Garching wurden Strassen nach ihm benannt Schriften BearbeitenWalther Meissner verfasste etwa 200 wissenschaftliche Publikationen Er war Mitherausgeber der Zeitschrift fur angewandte Physik der Kaltetechnik und der Reihe Technische Physik in Einzeldarstellungen Der Meissner Ochsenfeld Effekte wurde unter dem Titel publiziert W Meissner R Ochsenfeld Ein neuer Effekt bei Eintritt der Supraleitfahigkeit In Die Naturwissenschaften 1933 Bd 21 S 787 Literatur BearbeitenHerbert Schubert Meissner Walther In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 705 707 Digitalisat Franz X Eder Walther Meissner zum 80 Geburtstag In Zeitschrift fur angewandte Physik 1962 Heft 12 S 697 f Heinz Maier Leibnitz Nachruf auf Walther Meissner In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1975 S 232 233 Wolfgang Buck Dietrich Einzel und Rudolf Gross Der Mann mit dem die Kalte kam Walther Meissner 1882 1974 und die Tieftemperaturphysik in Deutschland DigitalisatWeblinks BearbeitenKurzbiographie von Walther Meissner Homepage des Walther Meissner Instituts englisch Literatur von und uber Walther Meissner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten weil er sich geweigert hatte in die NSDAP einzutreten Mitgliedseintrag von Walther Meissner mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 1 Februar 2016 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 165 Walther Meissner gemalt von Hans Jurgen KallmannVorgangerAmtNachfolgerMariano San NicoloPrasident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1946 bis 1950Heinrich MitteisNormdaten Person GND 118732757 lobid OGND AKS LCCN nb2014027166 VIAF 30332032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meissner WaltherALTERNATIVNAMEN Meissner Fritz WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 16 Dezember 1882GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 November 1974STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Meissner amp oldid 233335440