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Walter Karl Albert Wohler 28 Januar 1893 in Gross Mierau Kreis Berent Westpreussen 2 August 1968 in Hamburg war ein deutscher Richter Im Zweiten Weltkrieg war er Prasident des Oberlandesgerichts Danzig Biografie BearbeitenAls Sohn eines Rittergutbesitzers besuchte Wohler das Konigliche Gymnasium in Danzig Nach dem Abitur studierte er ab 1911 an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Rechtswissenschaft 1912 wurde er im Corps Franconia Tubingen recipiert 1 Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin und die Albertus Universitat Konigsberg Im Mai 1914 bestand er das erste juristische Staatsexamen Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach er den Vorbereitungsdienst um als Freiwilliger beim Feld Artillerie Regiment 36 durchgehend am Krieg teilzunehmen Unter anderem mit dem Eisernen Kreuz II und I Klasse ausgezeichnet schied er im Marz 1919 als Oberleutnant der Reserve aus der Armee aus Er fuhrte in Danzig das Rechtsreferendariat fort und legte im November 1921 die Assessorprufung ab Zunachst war er beim Senat der Freien Stadt Danzig als juristischer Hilfsarbeiter tatig dann ab 1922 als Richter am Amtsgericht Danzig und ab 1923 als Regierungsrat bei der Verwaltung der Freien Stadt Danzig Ab 1927 war er Richter am Landgericht Danzig dessen Direktor er Anfang Januar 1933 wurde Nach der Volkstagswahl in Danzig am 28 Mai 1933 bei der die Danziger NSDAP die absolute Mehrheit erreichte wurde Wohler leitender Referent der Innenabteilung beim Danziger Senat Der NSDAP war er bereits im August 1932 beigetreten Mitgliedsnummer 1 204 502 Ende Juni 1934 trat er der SS bei innerhalb derer er 1942 den Rang eines SS Obersturmbannfuhrers erreichte Den gleichen Rang erreichte er in der Waffen SS Fur die SS wurde er im SS Abschnitt XVI als Rechtsberater tatig Ab Juni 1935 war er Danziger Gaufuhrer des NS Rechtswahrerbundes und wurde stellvertretender Gaurechtsamtsleiter Ab Mitte Februar 1937 war er in Danzig Prasident des Obergerichts und des Landgerichts Er wurde 1939 Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht Nach dem Uberfall auf Polen nahm Wohler an einer durch Gauleiter Albert Forster einberufenen Besprechung fur hochrangige Parteifunktionare und Behordenleiter teil Wahrend dieser vertraulichen Besprechung wurden die Teilnehmer durch Forster daruber informiert dass gefahrliche Polen polnische Priester und Juden um einen moglichen Aufstand zu verhindern entfernt werden mussten Vertrauenswurdige Mitarbeiter der Teilnehmer sollten Namenslisten von zu erschiessenden Personen anfertigen lassen Nach der Entstehung des Reichsgaus Danzig Westpreussen wurde Wohler Anfang November 1939 zum Prasidenten des neugeschaffenen Oberlandesgerichts Danzig ernannt Er blieb in dieser Funktion bis 1945 Wahrend des Zweiten Weltkrieges unabkommlich gestellt brauchte er nicht zur Wehrmacht einzurucken Er wurde durch Forster 1940 mit dem Danziger Kreuz II und I Klasse ausgezeichnet Im selben Jahr erhielt er das Kriegsverdienstkreuz II Klasse ohne Schwerter Wohler war ein Befurworter der Polenstrafrechtsverordnung und in seinem Wirkungsbereich an antipolnischen Massnahmen beteiligt Aufgrund der herannahenden Roten Armee liess er kriegsbedingt im September 1944 fur die Gerichtsbarkeit im Reichsgau Danzig Westpreussen die Evakuierung vorbereiten Nach Kriegsende befand er sich drei Jahre in alliierter Internierung Im November 1949 wurde er nach einem Spruchkammerverfahren als minderbelastet Kategorie III eingestuft und nach einem Berufungsverfahren 1950 als Mitlaufer entnazifiziert Ihm wurden Ruhestandsbezuge eines Landgerichtsdirektors zugebilligt Sein darauffolgendes Bemuhen um Ubernahme in den Hamburger Justizdienst blieb erfolglos Gegen die teilnehmenden Oberlandesgerichtsprasidenten und Generalstaatsanwalte an der Konferenz des Reichsjustizministeriums zu juristischen Fragen der Euthanasie wurden 1967 gerichtliche Voruntersuchungen eingeleitet Wohler starb bevor am 27 Mai 1970 die noch verbliebenen Beschuldigten durch das Landgericht Limburg ausser Verfolgung gesetzt wurden 2 Literatur BearbeitenMoritz von Kockritz Die deutschen Oberlandesgerichtsprasidenten im Nationalsozialismus 1933 1945 Rechtshistorische Reihe Bd 413 Lang Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 631 61791 5 S 452 459 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 127 752 Ernst Klee Was sie taten Was sie wurden Arzte Juristen und andere Beteiligte am Kranken oder Judenmord Frankfurt am Main 2004 S 265Normdaten Person GND 1177310937 lobid OGND AKS VIAF 5443154983548567860008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wohler WalterALTERNATIVNAMEN Wohler Walter Karl Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Oberlandesgerichtsprasident DanzigGEBURTSDATUM 28 Januar 1893GEBURTSORT Gross Mierau Kreis Berent WestpreussenSTERBEDATUM 2 August 1968STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Wohler amp oldid 218199183