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Walter Tiessler 18 Dezember 1903 in Ermsleben 1984 in Munchen 1 war ein deutscher Reichsamtsleiter im Stab des Stellvertreters des Fuhrers nachmalig Partei Kanzlei und Verbindungsmann zum Reichspropagandaministerium Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bedeutung 3 Karriere Knick 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenTiessler besuchte das Gymnasium in Greiz Graudenz und Halle und war 1921 bis 1922 Lehrling in der Verlagsbuchhandlung Knapp in Halle und im Speditionsverein Halle 2 Abweichend hiervon berichtet Willi A Boelcke Tiessler hatte keine hohere Schulbildung wie sein spaterer Vorgesetzter Otto Dietrich und begann als Krankentrager zu arbeiten 3 1922 bis 1930 war er Verwaltungsangestellter bei der Knappschaftsversicherung Bereits 1924 3 schloss er sich den Nationalsozialisten an wurde 1925 Kreisleiter der NSDAP 1926 Gau Propagandaleiter im Gau Halle und 1933 als Landesstellenleiter fur Mitteldeutschland vom Propagandaministerium ubernommen Von April bis zum 10 Juli 1933 war er Mitglied im Preussischen Staatsrat 1934 wechselte er nach Munchen und baute den Reichsring fur nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklarung auf ein Hauptamt in der Reichsleitung der NSDAP das fur die einheitliche Ausrichtung der verschiedenen NS Organisationen und NS Verbande sorgen sollte 3 Dieses Aufgabengebiet betreute er noch weiter als er 1940 in den Stab des Stellvertreters des Fuhrers aufgenommen wurde um dort im Referat II N das Verbindungsburo zum Propagandaministerium zu leiten Diese Arbeit fuhrte er in der 1941 so umbenannten Partei Kanzlei bis 1944 fort Bedeutung BearbeitenWeil der Original Aktenbestand der Partei Kanzlei nicht erhalten ist stellt der Schriftverkehr Tiesslers von 20 000 Blatt fur Historiker eine wichtige Quelle dar Sie zeigt Interessenunterschiede zwischen Joseph Goebbels der flexibel auf Stimmungsschwankungen reagierte und Martin Bormann der unbeirrbar die nationalsozialistische Weltanschauung propagierte Tiessler selbst war danach nicht nur ein um Ausgleich bemuhter wendiger Verbindungsmann sondern auch ein ehrgeiziger Scharfmacher 4 Tiessler schlug im August 1941 vor den Bischof Clemens August Graf von Galen wegen seiner kritischen Reden zu hangen Fur den verbotenen Sexualverkehr deutschblutiger Frauen mit Fremdvolkischen propagierte er 1941 zur Abschreckung die Todesstrafe Gegen die Verbreitung parteischadigender Witze schlug er Bormann 1943 vor den Betreffenden von zuverlassigen und straflos bleibenden Mannern eine Abreibung geben zu lassen 5 Karriere Knick BearbeitenTiessler reagierte mit zunehmender Enttauschung auf das Ausbleiben einer von ihm erhofften Ernennung zum stellvertretenden Gauleiter Seit Ende 1942 sank sein Ansehen im Reichspropagandaministerium und er durfte Goebbels immer seltener personlich vortragen Das Angebot ein Reichspropaganda Amt zu ubernehmen empfand Tiessler als Degradierung Er ubernahm Anfang 1944 den Posten eines Verbindungsmanns der Partei Kanzlei zum Generalgouverneur Hans Frank Er starb 1984 in Munchen Veroffentlichungen BearbeitenWalter Tiessler Im Stab von Rudolf Hess Verbindungsmann zu Dr Goebbels ARNDT Verlag Kiel 2019 ISBN 978 3 88741 298 2 Literatur BearbeitenPeter Longerich Hitlers Stellvertreter Fuhrung der NSDAP und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Hess und Bormanns Partei Kanzlei Munchen K G Saur 1992 ISBN 3598110812 Willi A Boelcke Hrsg Kriegspropaganda 1939 1941 Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1966 S 98 99 Joachim Lilla Der Preussische Staatsrat 1921 1933 Ein biographisches Handbuch Mit einer Dokumentation der im Dritten Reich berufenen Staatsrate Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 13 Droste Dusseldorf 2005 ISBN 3 7700 5271 4 S 164 165 Daniel Muhlenfeld Maria Schimke Tiessler Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 270 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Gotz Aly Andrea Low Hrsg Deutsches Reich und Protektorat September 1939 September 1941 Band 3 Ouldenburg Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 452 353 Joachim Lilla Der Preussische Staatsrat 1921 1933 Ein biographisches Handbuch Mit einer Dokumentation der im Dritten Reich berufenen Staatsrate Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 13 Droste Dusseldorf 2005 ISBN 3 7700 5271 4 S 164 a b c Willi A Boelcke Hrsg Kriegspropaganda 1939 1941 Geheime Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium 1966 S 99 Peter Longerich Hitlers Stellvertreter Munchen et al 1992 ISBN 3 598 11081 2 S 126 Peter Longerich Hitlers Stellvertreter S 126 127 Normdaten Person GND 142202266 lobid OGND AKS VIAF 122753687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tiessler WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Propagandist des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 18 Dezember 1903GEBURTSORT ErmslebenSTERBEDATUM 1984STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Tiessler amp oldid 233749957