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Walter Pitts 23 April 1923 in Detroit Michigan 14 Mai 1969 in Cambridge Massachusetts war ein amerikanischer Logiker der auf dem Gebiet der kognitiven Psychologie arbeitete Walter Pitts rechts und Jerome Lettvin mit ihrem Studienobjekt einem Frosch Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Sonstiges 3 Siehe auch 4 Werke 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenPitts galt als exzentrisches Genie als er an der University of Chicago als Seiteneinsteiger und nicht eingeschriebener Student der von zu Hause mit 15 Jahren weggelaufen war zu forschen begann Er hatte sich als Jugendlicher zuvor Altgriechisch Latein Sanskrit und andere Sprachen 1 sowie Logik und Mathematik im Selbststudium beigebracht Mit 12 Jahren las er die Principia Mathematica von Bertrand Russell und Alfred North Whitehead in der Bibliothek und schrieb an Russell einen Brief der diesen immerhin so beeindruckte dass er ihn nach England einlud Pitts besuchte die Vorlesungen von Russell 1938 in Chicago und beeindruckte auch den Professor Rudolf Carnap nachdem er ihm eine von ihm mit Anmerkung versehene Ausgabe von dessen Logischer Aufbau der Welt ubergeben hatte Carnap suchte dann monatelang vergeblich herauszufinden wer er war da er sich nicht vorgestellt hatte und vermittelte ihm einen untergeordneten Job an der Universitat Pitts strebte aber keinen Abschluss als Student an und erhielt auch nie einen Universitatsabschluss Er wurde Mitarbeiter von Warren McCulloch in Chicago der ihn in sein Haus aufnahm da er zu dem Zeitpunkt keine feste Unterkunft hatte Daraus entstanden die klassischen Arbeiten uber fruhe mathematische Neuronen Modelle A logical calculus of ideas immanent in nervous activity 1943 und Neuronale Netze Die Arbeit beeinflusste damals unter anderem den Mathematiker und Computerpionier John von Neumann McCulloch und sein Freund Jerome Lettwin 1920 2011 ebenfalls ein Mediziner vermittelten Pitts 1943 eine Assistentenstelle bei dem Mathematiker Norbert Wiener vom MIT Er erhielt den Posten nachdem ihn der skeptische Wiener der selbst fruher als mathematisches Wunderkind galt getestet hatte indem er mit ihm an der Tafel seinen Beweis des Ergodensatzes durchging 2 Pitts wurde von Wiener als Doktorand angenommen und er stellte ihm sogar personlich ein Curriculum aus verschiedenen Fachern zusammen von Mathematik bis Schaltkreistheorie und Elektronik 1944 wurde Pitts ausserdem von der Kellex Corporation angestellt einer Firma der Petrochemie die sich auch mit Fragen der Aufbereitung radioaktiven Materials befasste 1952 war er mit McCulloch Lettvin und Pat Wall Patrick David Wall 1925 2001 Teil der Gruppe die vom MIT Professor Jerome Wiesner auf Rat von Wiener im Forschungslabor fur Elektronik angestellt wurden um die Funktionsweise des Nervensystems zu studieren Innerhalb dieser Gruppe die Pionierarbeit in den Kognitionswissenschaften leistete war er einer der fuhrenden Kopfe mit McCulloch auch wenn er sich nicht gern in Publikationen erwahnt sah und akademische Grade und offizielle Positionen an der Universitat ausschlug Auch seine Arbeitsweise war ungewohnlich man sah ihn haufig lesend in einer Bar sitzend 3 Er blieb bis zu seinem Tod am MIT war aber zunehmend isoliert nachdem Wiesner aus privaten Grunden seine Frau mochte McCulloch nicht mit McCulloch und allen mit diesem verbundenen Personen gebrochen hatte darunter auch Pitts Pitts starb 1969 an blutenden Osophagusvarizen einer haufigen Begleiterkrankung von Leberzirrhose Ein wichtiges mathematisches Neuronenmodell wird heute nach ihm McCulloch Pitts Zelle genannt Die theoretischen Grundlagen die er zusammen mit McCulloch formulierte waren bedeutend fur die Entwicklung der Neuroinformatik und der Kognitionswissenschaften Er arbeitete an einem umfangreichen Manuskript uber dreidimensionale neuronale Netze und zuletzt mit Robert Gesteland uber den Geruchssinn Sonstiges BearbeitenZur selben Zeit wie seine klassischen Aufsatze uber Neuronenmodelle schrieb er auch mit Lettwin einen Hoax Artikel 4 5 Siehe auch BearbeitenMedizinische KybernetikWerke BearbeitenSome Observations on the Simple Neuron Circuit In Bulletin of Mathematical Biology Band 4 1942 S 121 129 The Linear theory of Neuron Networks The Static Problem In Bulletin of Mathematical Biology Band 4 1942 S 169 175 The Linear theory of Neuron Networks The Dynamic problem In Bulletin of Mathematical Biology Band 5 1943 S 23 31 mit H D Landahl Warren McCulloch A Statistical Consequence of the Logical Calculus of Nervous Nets In Bulletin of Mathematical Biology Band 4 1943 S 135 137 A General Theory of Learning and Conditioning Teil 1 2 Psychometrika Band 8 1943 S 1 18 131 140 mit Warren McCulloch A Logical Calculus of Ideas Immanent in Nervous Activity In Bulletin of Mathematical Biophysics Band 5m 1943 S 115 133 mit Warren McCulloch On how we know universals The perception of auditory and visual forms In Bulletin of Mathematical Biophysics Band 9 1947 S 127 147 mit R Howland Jerome Lettvin Warren McCulloch P D Wall Reflex inhibition by dorsal root interaction In Journal of Neurophysiology 18 1955 1 17 mit P D Wall Warren McCulloch Jerome Lettvin Effects of strychnine with special reference to spinal afferent fibres Epilepsia Series 3 Band 4 1955 S 29 40 mit Jerome Lettvin Humberto Maturana Warren McCulloch What the Frog s Eye Tells the Frog s Brain In Proceedings of the Institute of Radic Engineers Band 47 1959 S 1940 1959 mit Humberto Maturana Jerome Lettvin Warren McCulloch Anatomy and physiology of vision in the frog In Journal of General Physiology Band 43 1960 S 129 175 mit Robert Gesteland Jerome Lettvin Chemical Transmission in the Nose of the Frog In J Physiol Band 181 1965 S 525 529 Weblinks BearbeitenBiografie von Charles WallisEinzelnachweise Bearbeiten Jerome Lettwin ein Studienkollege in Chicago zitiert in Conway Siegelman Dark Hero of the Information Age In search for Norbert Wiener Basic Books 2005 S 114 Conway Spiegelman loc cit Charles Wallis siehe Weblinks Lettwin Pitts A mathematical Theory of the Affective Psychoses Bulletin of Mathematical Biology Band 5 1943 S 139 148 So Charles Wallis siehe Weblinks Project Muse Biography von Pitts Normdaten Person GND 129720488 lobid OGND AKS VIAF 1099131 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pitts WalterKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Mathematiker Pionier der NeuroinformatikGEBURTSDATUM 23 April 1923GEBURTSORT Detroit MichiganSTERBEDATUM 14 Mai 1969STERBEORT Cambridge Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Pitts amp oldid 231787136