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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Walter Ott Begriffsklarung aufgefuhrt Walter Ott 1 November 1928 in Aalen 8 Dezember 2014 in Buttenhausen war ein deutscher Heimatforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Judische Geschichte in Buttenhausen 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 LiteraturLeben Bearbeiten nbsp Grabstein von Walter Ott auf dem Friedhof in Munsingen Wurttemberg Walter Ott wurde im November 1928 als Sohn eines Bahnarbeiters in Aalen geboren Ott war Mitglied der Hitlerjugend und machte wahrend des Zweiten Weltkriegs eine landwirtschaftliche Ausbildung Er arbeitete als Wehrbauer im Warthegau in Polen und erlebte wie unwurdig Kriegsgefangene behandelt wurden 1946 zog er von Stuttgart nach Buttenhausen und arbeitete dort im Bruderhaus dem spateren Landheim Hier lernte er auch seine spatere Frau kennen Walter Ott starb im Dezember 2014 im Alter von 86 in Buttenhausen bei Munsingen Er war mit Anneliese Ott geb Haug verheiratet und hatte funf Kinder Judische Geschichte in Buttenhausen BearbeitenSchon 1956 fand Ott auf dem Dachboden eines Nachbarhauses erste schriftliche Belege fur die einstige judische Gemeinde Buttenhausen die seit 1787 bestanden hatte Die letzten judischen Burger des Dorfes wurden allerdings 1943 in die Konzentrationslager deportiert darunter auch der letzte Rabbiner Naphtali Berlinger In Verbindung mit einem Umbau des Hauptgebaudes des Landheims dem ehemaligen Schloss fand Ott dann 1973 mehrere Kartons mit historischen Dokumenten Unter den Dokumenten fanden sich etliche Belege zur 200 jahrigen judischen Geschichte der Landgemeinde darunter z B der Judenschutzbrief des Reichsfreiherrn Philipp Friedrich von Liebenstein 1730 1799 anlasslich der Ansiedlung der ersten 25 judischen Familien im Jahr 1787 Beim Studium der Dokumente stiess Ott zudem auf die Namen der judischen Familien die uber Jahrhunderte in Buttenhausen gelebt und gearbeitet hatten Da er auf seine Fragen im Ort keine befriedigenden Antworten erhielt und sogar vereinzelt auf Widerstand stiess machte er die Erinnerungsarbeit zu seiner ureigensten Sache Ott sortierte und katalogisierte die in den Kisten und Kartons gefundenen Unterlagen und Dokumente und erganzte sie durch Recherchen in den Archiven Auf diese Weise entstand erstmals ein judisches Archiv Neben der Arbeit auf dem verlassenen judischen Friedhof sammelte Ott auch Familienzeugnisse und bemuhte sich unermudlich um Kontakt zu den Nachfahren der Buttenhausener Juden Walter Ott hat zudem in seiner knapp bemessenen Freizeit seit Mitte der 1970er Jahre gemeinsam mit seinen Sohnen Heiner Wolfgang und Reinhard den in der Reichspogromnacht 1938 zerstorten und seitdem verfallenen judischen Friedhof an der Muhlhalde wieder aufgebaut Die Grabmale wurden gesaubert wieder aufgerichtet und die Inschriften nachgezogen Damit bot er den Nachkommen die Moglichkeit an den Ort ihrer Geschichte zuruckzukommen In den 1990er Jahren wurde aus seiner Recherchearbeit und Sammeltatigkeit schliesslich ein kleines judisches Museum das in der Bernheimerschen Realschule untergebracht wurde Ott organisierte hier uber Jahrzehnte Fuhrungen fur Schulklassen fur ehemalige Soldaten und andere Interessierte Walter Ott war auch kommunalpolitisch engagiert Seit 1980 war er als Gemeinde und Ortschaftsrat aktiv Nach seinem Ausscheiden aus dem Munsinger Stadtrat 1994 war er fur weitere funf Jahre als Ortschaftsrat von Buttenhausen tatig Ehrungen Bearbeiten1985 Bundesverdienstkreuz am Bande 1997 Otto Hirsch Medaille 2010 Obermayer German Jewish History AwardWeblinks BearbeitenArtikel uber den Tod Otts in der Sudwest Presse abgerufen am 22 Dezember 2014 Literatur BearbeitenStadt Munsingen Hrsg Juden in Buttenhausen Standige Ausstellung in der Bernheimer schen Realschule Buttenhausen Munsingen 1994 Stadt Munsingen Hrsg bearbeitet von Gunter Randecker Juden und ihre Heimat Buttenhausen Munsingen 1988 Eberhard Zacher Das Pogrom des 9 10 November 1938 in Buttenhausen In Geschichtsverein Munsingen Hrsg Munsinger Jahrbuch 2 Jg Munsingen 2009 S 71 77 Dietrich Strothmann Der kleine Rabbiner von Buttenhausen In Die Zeit 17 Juni 1983 Normdaten Person GND 1034960547 lobid OGND AKS VIAF 303027092 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ott WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher HeimatforscherGEBURTSDATUM 1 November 1928GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 8 Dezember 2014STERBEORT Buttenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Ott amp oldid 222251390