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Georg Heinrich Walter Junker 13 August 1905 in Marburg 24 Mai 1986 in Neunkirchen Saar war ein deutscher Politiker und Propagandist der NSDAP sowie Burgermeister und Stadtkammerer der Stadt Hanau von 1937 bis Marz 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Karriere in der NSDAP 3 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJunker wurde in Marburg geboren wuchs aber in Hanau auf wo er 1925 in der Oberrealschule sein Abitur ablegte Anschliessend studierte er in Marburg Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften und legte 1933 sein juristisches Staatsexamen ab Bis 1935 war er in verschiedenen Stellen im Verwaltungs und Gerichtsdienst tatig zuletzt im Landratsamt des Landkreises Gelnhausen Karriere in der NSDAP BearbeitenBereits zum 1 Mai 1929 war Junker in die NSDAP eingetreten Mitgliedsnummer 129 620 1 1931 wurde er Gauredner Seine Agitationstatigkeit brachte ihm 1932 ein Disziplinarverfahren ein weshalb er seine juristische Ausbildung von April bis September 1932 unterbrechen musste 2 1935 1937 war er Adjutant des Gauleiters Jakob Sprenger in Darmstadt im Anschluss daran Stadtkammerer und Burgermeister in Hanau Seine Tatigkeit als Burgermeister liess erkennen dass er zunachst durchaus sachbezogen handelte Junker schob die Renovierung der Altstadt an die Anerkennung Hanaus als Stadt des edlen Schmucks sowie die Renovierung des Altstadter Rathauses und dessen Umbenennung zum Deutschen Goldschmiedehaus Fur die dortigen Sammlungen des Hanauer Geschichtsvereins liess er den Furstenbau des Hanauer Stadtschlosses zum Museum herrichten Diese Massnahmen wurden allerdings noch im Zweiten Weltkrieg durch die Zerstorungen im Januar 1945 Stadtschloss und am 19 Marz 1945 zunichtegemacht ein Grossteil der Museumsbestande ging verloren Die direkte Verstrickung in Judenpogrome die unter Junkers Amtszeit und der seines Vorgangers Muller Starke wahrend deren er als Kammerer und Burgermeister agierte in Hanau stattfanden ist nicht zu belegen So war die Stadtverwaltung zwar nicht direkt in die Novemberpogrome 1938 involviert kaufte allerdings im Marz 1939 die geschandete Synagoge fur 8500 Reichsmark 3 Auch fassten OB und Burgermeister klar antisemitische Entschlusse wie das Verbot der Benutzung der stadtischen Bader fur Juden Verbot der Benutzung des stadtischen Krematoriums oder der Beerdigung in Hanau Direkt beteiligte sich die Stadtverwaltung auch an der Arisierung judischer Geschafte und Betriebe 4 Bei seiner Tatigkeit kam ihm sein hoher Bildungsstand zugute er zeigte sich kulturell engagiert allerdings hatte sich die Kultur bedingungslos seiner nationalsozialistischen Ideologie unterzuordnen so dass gerade dies ihn besonders gefahrlich erscheinen liess Der Gleichschaltung des Geschichtsvereins durch die er dessen einziger nicht gewahlter Vorsitzender wurde folgten die Rucktritte verdienter Mitglieder wie Dr h c Hugo Birkner und Dr Walter Martin Fraeb In der nachsten Sitzung des Fuhrerrats machte er dem Gremium Vorhaltungen uber die Tugenden des deutschen Mannes den Verein fuhrte er in der Folge durch Anordnungen Die Berufung zum Oberburgermeister erhielt Junker zu Beginn des Jahres 1944 am 30 Januar da sein Vorganger Friedrich Muller Starke 1877 1967 am 30 Juni 1943 in Pension gegangen war Junker ubte das Burgermeisteramt bis Ende Marz 1945 aus Zum Zeitpunkt der Einsetzung hatte er sich bereits aufgrund eines Fuhrerappells freiwillig als Soldat gemeldet wurde aber nun an der Heimatfront eingesetzt Als Zeichen dass er nun Verwaltung und Landesverteidigung gleichzeitig diente erschien er haufig in Wehrmachtsuniform im Hanauer Rathaus Nachkriegszeit BearbeitenJunker war rechtzeitig vor dem Einmarsch der Amerikaner in Hanau Ende Marz 1945 nach Thuringen geflohen spater erfolgte eine Ubersiedlung nach Marburg und Bad Pyrmont Er wurde von der Spruchkammer bei der Entnazifizierung als Minderbelasteter eingestuft und fuhrte nach dem Krieg eine Rechtsanwaltskanzlei Er starb 1986 in Neunkirchen an der Saar 5 Literatur BearbeitenGerhard Flamig Hanau im Dritten Reich Bd III Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Hanau 1991 ISBN 3 926011 16 5 S 219 224 Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 149 Karl Ludwig Krauskopf 150 Jahre Hanauer Geschichtsverein Hanauer Geschichtsblatter 33 1994 S 332 334 Weblinks BearbeitenJunker Georg Heinrich Walter Hessische Biografie Stand 24 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18731263 Gerhard Flamig Hanau im Dritten Reich Bd III Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Hanau 1991 ISBN 3 926011 16 5 S 219 Eckhard Meise Kurzer Uberblick uber die Geschichte der Hanauer Juden und ihrer Synagogen In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2010 S 101 Gerhard Flamig Hanau im Dritten Reich Bd III Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Hanau 1991 ISBN 3 926011 16 5 S 223 Ubersicht der Hanauer Oberburgermeister Webseite der Stadt Hanau Stand 15 November 2016 abgerufen am 20 Februar 2017Normdaten Person GND 1130816362 lobid OGND AKS VIAF 5112149368892785980007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Junker WalterALTERNATIVNAMEN Junker Georg Heinrich Walter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP und PropagandistGEBURTSDATUM 13 August 1905GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 24 Mai 1986STERBEORT Neunkirchen Saar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Junker Politiker amp oldid 239487251