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Walter Konrad Clauss 28 April 1899 in Zurich 11 Mai 1972 in Kusnacht war ein Schweizer Germanist und Gymnasiallehrer Bekannt wurde er mit seinen dialektologischen Arbeiten zum Urnerdeutschen sowie einer deutschen Literaturgeschichte und einem deutschen Lesebuch die er beide fur den Mittelschulunterricht erarbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Ausbildung 2 Schaffen als Dialektologe 3 Schaffen als Lehrer 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksFamilie und Ausbildung BearbeitenClauss kam in Zurich Aussersihl als einziges Kind von Christian Friedrich Clauss und Karolina geborener Weibel zur Welt Sein Grossvater vaterlicherseits war als Wagner aus dem wurttembergischen Calw nach Zurich gekommen Der Vater arbeitete im Seidenhandel zeitweise bei der Firma Adrian Corrodi deren Geschaftsinhaber Quastor im Leitenden Ausschuss des Schweizerischen Idiotikons war die Mutter war Damenschneiderin Es war dem Einsatz des Primarlehrers Jean Trub zu verdanken dass Clauss das Gymnasium besuchen durfte Nach der Matur 1917 studierte er an der Universitat Zurich deutsche Sprache und Literatur Altenglisch und Sanskrit und besuchte zudem Vorlesungen in Theologie Wahrend des Landesstreiks 1918 trug der junge Clauss unter Bewachung von Landsturmsoldaten im Quartier Seefeld die Post aus Uber seinen Onkel Konrad Weibel der Lokomotivfuhrer bei der Gotthardbahn war und in Erstfeld wohnte kam Clauss schon fruh mit dem Urnerland in Kontakt So kam es denn dass er bei Albert Bachmann 1922 23 mit einer Untersuchung des Urner Dialekts promovierte Darauf ging er nach London um das Handelspraxisexamen abzulegen 1926 heiratete Clauss die Urnerin Agathe Arnold mit welcher er einen Sohn der Arzt wurde und eine Tochter hatte Nach Agathes Tod im Jahre 1959 ehelichte er Verena Schudel Schaffen als Dialektologe BearbeitenClauss Doktorvater Bachmann der zugleich Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons war gab seinem Schuler 1924 am Worterbuch eine Stelle als Hilfskraft und 1925 eine solche als Redaktor die Hilfskraftstelle ging gleichzeitig an die spatere langjahrige Redaktorin Clara Stockmeyer uber Da der Lohn eines Worterbuchredaktors zu klein war um eine junge Familie zu ernahren strebte Clauss eine zweite Stelle als staatlich besoldeter Lehrer an und nachdem er 1930 fest an der Zurcher Kantonsschule angestellt worden war gab er die Arbeit am Idiotikon 1931 schliesslich auf Seine Nachfolge als Redaktor trat Guntram Saladin an Clauss blieb gleichwohl dem Worterbuch und dem Schweizerdeutschen eng verbunden 1939 wurde er Mitglied im Leitenden Ausschuss beziehungsweise 1950 im Vorstand des Vereins fur das Schweizerdeutsche Worterbuch und wirkte dort von 1967 bis zu seinem Tode als Aktuar 1958 erschienen seine Innerschweizer Aufnahmen fur das Phonogrammarchiv der Universitat Zurich 1969 gab er seine Dissertation uber den Urnerdialekt in einer vereinfachten Version neu heraus und gleichzeitig begann er ein Urner Worterbuch anzulegen Als er 1972 an den Folgen eines Hirnschlags starb stand dieses beim Buchstaben G Jahre spater ubernahm der Altdorfer Kantonsschullehrer Felix Aschwanden das Material und vollendete das Worterbuch das endlich 1982 erschien Schaffen als Lehrer BearbeitenClauss wurde 1924 an der Zurcher Gewerbeschule Lehrer fur Englisch und 1928 Hilfslehrer beziehungsweise 1930 standiger Lehrer fur Deutsch und Englisch am Realgymnasium Zurich heute Kantonsschule Ramibuhl Nach der Eroffnung der Kantonsschule Zurcher Oberland unterrichtete er von 1957 bis 1960 vorubergehend in Wetzikon 1943 erschien sein Buch Deutsche Literatur das bis 1964 vierzehnmal aufgelegt wurde 1951 kam die gemeinsam mit Arthur Hany verantwortete Uberarbeitung von Jakob Baechtolds Deutschem Lesebuch heraus wobei Clauss fur den Teil uber die Prosa und Hany fur denjenigen uber die Lyrik zustandig war 1945 publizierte er eine mit Anmerkungen versehene Auswahl von Hymnen Oden und Elegien von Friedrich Holderlin und seine kommentierte Edition von Friedrich Schillers Raubern erschien in mehreren Auflagen Clauss wirkte auch beim Schweizerischen Lexikon der Padagogik mit erteilte Didaktikkurse unterrichtete an der Volkshochschule Erwachsene und erteilte Deutschkurse fur Fremdsprachige Publikationen Auswahl Bearbeitenzahlreiche Artikel im Schweizerischen Idiotikon Bande IX und X Die Mundart von Uri Laut und Flexionslehre Diss Univ Zurich Huber Frauenfeld 1929 Beitrage zur Schweizerdeutschen Grammatik XVII Deutsche Literatur Eine geschichtliche Darstellung ihrer Hauptgestalten Schulthess Zurich 1943 14 Auflage 1964 Wie eine Grammatik der Mundart von Uri zustande kam In Schweizerische Monatsschrift Du August 1951 Schweizerdeutsche Mundarten Heft 3 Wolfenschiessen Kt Nidwalden Engelberg Kt Obwalden Sisikon Unterschachen Andermatt Hospental Kt Uri Aufgenommen von Walter Clauss bearbeitet von Hans Troxler Huber Frauenfeld 1958 Schweizerische Dialekte in Text und Ton Begleittexte zu den Sprechplatten des Phonogramm Archivs der Universitat Zurich Deutsches Lesebuch fur schweizerische Mittelschulen Neu bearbeitet aufgrund von Jakob Bachtolds Lesebuch von Walter Clauss und Arthur Hany Huber Frauenfeld 1959 Die Urner Mundart Ihre Laut und Flexionsformen Altdorf 1969 Kantonsbibliothek Uri 14 Jahresgabe 1967 Felix Aschwanden Walter Clauss Urner Mundartworterbuch Hrsg von der Bibliotheksgesellschaft Uri in Verbindung mit dem Bund Schwyzertutsch Altdorf 1982 19 Jahresgabe der Bibliotheksgesellschaft Uri Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen in allgemeinverstandlicher Darstellung VIII Literatur BearbeitenWalter Clauss 1899 1972 Privatdruck wohl 1972 Ernst Bohnenblust Erinnerungen an einen Freund Zum Todestag von Walter Clauss In Neue Zurcher Zeitung vom 14 Mai 1973 S 31 Verschiedene Jahresberichte des Schweizerischen Idiotikons Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Walter Clauss im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 132323168 lobid OGND AKS LCCN n83150670 VIAF 42995788 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clauss WalterALTERNATIVNAMEN Clauss Walter Konrad vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Germanist und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 28 April 1899GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 11 Mai 1972STERBEORT Kusnacht ZH Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Clauss amp oldid 225046572