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Walter Ballhause 3 April 1911 in Hameln 8 Juli 1991 in Plauen war ein deutscher Fotograf 1 Walter Ballhause war ein Fotograf der als politisch engagierter Mensch hauptsachlich sozialdokumentarisch arbeitete Dabei wird er dem Teilbereich Arbeiterfotografie zugeordnet auch wenn er nicht der Organisation der Arbeiterfotografen angehorte Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Wirken als Fotograf 2 1 Ausstellungen und Vortrage 3 Schriften Auswahl 4 Ehrungen 5 Film 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Strassenschild in Hannover LindenWalter Ballhause wurde in Hameln als jungstes Kind 2 des Schuhmachers Karl Ballhause und der Lederstepperin Anna geb Helbig geboren Er wuchs in armlichsten Verhaltnissen auf In den ersten acht Jahren nach seiner Einschulung wechselte er achtmal die Schule und zehnmal den Wohnsitz 3 Nach der Scheidung seiner Eltern zog Walter 1919 mit seiner Mutter nach Hannover verdingte sich dort als Zeitungsaustrager und besuchte bis 1925 weiterhin die Volksschule 1 Im selben Jahr begann er seine Ausbildung als Laborant bei der Hanomag in Hannover Linden und wurde im Anschluss 1928 arbeitslos 4 1925 wurde Ballhause Mitarbeiter bei der sozialdemokratischen Jugendorganisation Die Falken und war 1929 bis 1931 Mitglied der SPD grundete 1931 mit Otto Brenner dann jedoch die Ortsgruppe Hannover der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands SAP 1 Um diese Zeit begann Ballhause neben seinem Beruf und seinen politischen Aktivitaten in seinem sozialen Umfeld zu fotografieren 1933 war er aus politischen Grunden kurze Zeit inhaftiert Von 1934 bis 1941 bildete er sich in Abendkursen parallel zur Tatigkeit bei Hanomag als Chemotechniker fort und zog nach 1941 nach Plauen wo er als Leiter des Labors des Unternehmens Vomag arbeitete Erneut verhaftet wurde Ballhause 1944 und wurde am 17 April 1945 durch amerikanische Soldaten der 89th Infantry Division aus dem Zwickauer Zuchthaus Schloss Osterstein befreit Ballhause war danach bis 1947 Burgermeister von Strassberg und grundete dort eine Ortsgruppe der KPD Von 1954 an lebte und arbeitete er in Plauen als Technischer Leiter der Plamag Giesserei 1971 ging Ballhause in den Ruhestand Wirken als Fotograf BearbeitenWalter Ballhauses Fotografien wurden erst in den 1970er Jahren offentlich bekannt Bis dahin hatte Ballhause uber Jahrzehnte hinweg konsequent fotografiert ohne dass sein Werk publiziert oder ausgestellt wurde Ballhauses Fotografien erhielten in der Folge erhebliche Anerkennung da es ihm gelang auf hohem kunstlerischen Niveau die Lebenssituation von Menschen am Rande der Gesellschaft darzustellen Sein Hauptwerk das zwischen 1930 und 1933 entstand dokumentiert die soziale Situation des damaligen Lumpenproletariats die Lage von Arbeitslosen Kriegsversehrten Bettlern aber auch das Leben von proletarischen Grossstadtkindern und alten Menschen Ebenfalls fotografierte er u a Arbeitersiedlungen dokumentierte die Existenzangste kleiner Gewerbetreibender und hielt Eindrucke aus Ferienlagern der Falken sowie Aktivitaten der Arbeitersportbewegung fest Daneben gelangen ihm aber auch Impressionen zum zeitgenossischen Freizeitverhalten Parallel war er Chronist seiner eigenen politischen Aktivitaten in der SAP aber auch der erstarkenden nationalsozialistischen Bewegung Walter Ballhause fotografierte in dieser Zeit haufig mit versteckter Kamera einer Leica Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Ballhause wieder Anschluss an seine fotografische Praxis und Erfahrung Nun fotografierte er schon 1947 den Wiederaufbau der Vomag und die Arbeit in diesem Werk der Stahlindustrie Wieder begleitete ihn die Kamera in Arbeit und Freizeit Nachdem sein Werk an die Offentlichkeit gelangt kam es auch 1981 zu ersten Veroffentlichungen 1982 nahm ihn der Bundeskongress der Arbeiterfotografen Bundesrepublik Deutschland als Ehrenmitglied auf 1988 wurde er in der DDR Ehrenmitglied des Verbandes Bildender Kunstler Ausstellungen und Vortrage Bearbeiten Fur die Ausstellung Widerstand in Niedersachsen 1971 72 stellte Ballhause rund 100 Fotoabzuge zur Verfugung 5 Ab 1977 beteiligte er sich an Ausstellungen in beiden deutschen Staaten 3 Ab 1981 wurden seine Werke auch in Einzelausstellungen im Ausland ausgestellt 3 Im Vogtlandmuseum Plauen fand 1986 die Fotoausstellung Walter Ballhause Menschen an meiner Seite Blick uber vier Jahrzehnte statt Ab 1982 hielt Ballhause Dia Ton Vortrage in der DDR der Bundesrepublik und den USA 3 Schriften Auswahl BearbeitenZwischen Weimar und Hitler Sozialdokumentarische Fotografie 1930 1933 Schirmer Mosel Munchen 1981 ISBN 3 921375 86 X mit Johannes R Becher Uberflussige Menschen Fotografien und Gedichte aus der Zeit der grossen Krise 1 Auflage Reclam Leipzig 1981 mit Fritz Rudolf Fries Licht und Schatten der dreissiger Jahre Foto Dokumente aus dem Alltag Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1985 ISBN 3 423 10501 1 Reihe dtv Zeugen und Zeugnisse dtv Bd 10501 Gunter Dornfeld Ltg Walter Ballhause Ill Denkmale im Kreis Plauen Bearb von einer Arbeitsgruppe des Kreisdenkmalaktivs Plauen Rat des Kreises Abt Kultur Plauen 1982 mit Rudolf Lerchenmuller 750 Jahre Gemeinde Kurbitz 1225 1975 Eine heimatkundliche Schrift uber die Geschichte der Menschen und die Entwicklung ihres kleinen Dorfes in schoner Umgebung nahe der Spitzenstadt Plauen Dorfklub Kurbitz 1975 mit Hans Peter Wiechers Harte Zeiten Menschen in Hannover 1930 1933 Zu Klampen Springe 2016 ISBN 978 3 86674 538 4 Ehrungen Bearbeiten1982 Ehrenmitgliedschaft der Arbeiterfotografie e V 3 1988 Ehrenmitgliedschaft des Verbandes Bildender Kunstler der DDR 3 Im Jahr 2000 wurde die Walter Ballhause Strasse in Linden Nord nach dem Fotografen umbenannt 4 Auf dem am Strassenschild angebrachten Zusatzhinweis wird er als Lindener Butjer bezeichnet 6 Film BearbeitenWalter Ballhause Einer von Millionen DEFA Dokumentarfilm Portrat Regie Karlheinz Mund 1982Literatur BearbeitenAllgemeines Kunstlerlexikon Bd 5 S 492f Hugo Thielen Ballhause Walter In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 37 Hugo Thielen Ballhause Walter In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 45 Faktor Arbeit eine Ausstellung der NGBK Berlin 1997 Ausstellungskatalog der gleichnamigen Ausstellung in der Neuen Gesellschaft fur Bildende Kunst vom 26 April bis 1 Juni Berlin NGBK 1997 ISBN 3 926796 47 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Ballhause Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Walter Ballhause im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kai Britt Albrecht Walter Ballhause Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Walter Ballhause 1911 1991 In Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums Deutsches Historisches Museum Berlin 2001 ISBN 3 86102 024 6 Magazin Mitteilungen des Deutschen Historischen Museums 11 Jahrgang Heft 26 Walter Ballhause Archiv Website der Erben von Walter BallhauseEinzelnachweise Bearbeiten a b c Hugo Thielen Ballhause Walter In Hannoversches Biographisches Lexikon S 37f Birgit Wolf Walter Ballhause 1911 1991 auf dem online Magazin Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums 11 Jahrgang Heft 26 Berlin Herbst 2001 a b c d e f Kai Britt Albrecht Walter Ballhause Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG a b Hugo Thielen Ballhause Walter In Stadtlexikon Hannover Biografie Walter Ballhause Abgerufen am 21 Mai 2022 Foto des StrassenschildesNormdaten Person GND 128931310 lobid OGND AKS LCCN n81121387 VIAF 262386348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ballhause WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 3 April 1911GEBURTSORT HamelnSTERBEDATUM 8 Juli 1991STERBEORT Plauen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Ballhause amp oldid 232784190