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Die W F van der Wyck war ursprunglich ein niederlandisches Personenfahrschiff das ein bewegtes Schicksal hatte und noch heute genutzt wird Das Schiff wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine beschlagnahmt diente dann zunachst als Truppenschiff und zuletzt als Navigationsschulschiff und war gegen Kriegsende an der Evakuierung deutscher Fluchtlinge aus Ostpreussen beteiligt Es kam nach Kriegsende zuruck in die Niederlande fuhr wieder im Fahrdienst wurde dann Wohnschiff einer Seemannsschule und liegt seit 2008 als Gastehaus in Dordrecht W F van der Wyck Die W F van der Wyck spate 1930er Jahre Die W F van der Wyck spate 1930er Jahre SchiffsdatenFlagge Niederlande Niederlandeandere Schiffsnamen Willkommen 1941 1943 Regulus 1944 1945 Erasmus 1955 1976 seit 2008 Hollands Glorie 1976 2008 Schiffstyp FahreBauwerft Gebr Pot BolnesBaunummer 721Stapellauf 7 Juni 1923Schiffsmasse und BesatzungLange 64 31 m Lua 61 60 m Lpp Breite 9 93 mTiefgang max 2 00 mVerdrangung 725 tMaschinenanlageMaschine 2 GluhkopfmotorMaschinen leistung 1 250 PS 919 kW Hochst geschwindigkeit 12 31 kn 23 km h Inhaltsverzeichnis 1 Bau und technische Daten 2 Geschichte 2 1 Vorkriegszeit 2 2 Zweiter Weltkrieg 2 3 Nachkriegszeit 3 Weblinks 4 FussnotenBau und technische Daten BearbeitenDas Schiff wurde im November 1921 auf der Werft der Gebr Pot in Bolnes heute Teil von Ridderkerk mit der Baunummer 721 fur die Fahrreederei Stoomboot Veerdienst Enkhuizen Stavoren auf Kiel gelegt Konstrukteur war der Schiffbauingenieur M A Cornelissen Das Schiff hatte eine Lange uber alles von 64 31 m 61 60 m zwischen den Loten eine Breite von 9 93 m und 2 00 m Tiefgang und verdrangte 725 Tonnen Es wurde am 7 Juni 1923 zu Wasser gelassen und erhielt den Namen W F van der Wyck nach einem Mitglied des Aufsichtsrats der Hollandsche IJzeren Spoorweg Maatschappij HSM in Amsterdam Die HSM war Eigner der Eisenbahnlinien Enkhuizen Amsterdam und Stavoren Leeuwarden und seit 1896 auch der Fahrlinie Enkhuizen Stavoren Zwei von Werkspoor gebaute Kromhout Zweitakt Gluhkopfmotoren vom Typ 6M6 wurden danach auf der Werft von Burgerhout in Rotterdam eingebaut sie erbrachten eine Maschinenleistung von jeweils 500 PS bei 200 min Die ersten Probefahrten 1923 erwiesen dass das Schiff die vertraglich vereinbarte Geschwindigkeit von 13 Knoten nicht erreichte und bei schneller Fahrt erheblich vibrierte Es wurde dennoch in Dienst gestellt erhielt aber noch im gleichen Jahr kleinere Propeller um das Vibrieren abzustellen Bei weiteren Testfahrten im Juli und August 1924 und im April 1925 wurden Hochstgeschwindigkeiten von 12 32 Knoten bzw 12 848 Knoten erreicht Geschichte BearbeitenVorkriegszeit Bearbeiten Die W F van der Wyck war das erste Motorschiff der Reederei und war wesentlich geraumiger und komfortabler ausgestattet als die beiden 1915 in Dienst gestellten Fahrschiffe der Linie die R van Hasselt und die C Bosman Der Betrieb des Fahrdiensts zwischen Enkhuizen und Stavoren uber das 1932 durch den Bau des 29 Kilometer langen Abschlussdeichs geschaffene IJsselmeer und damit auch der drei Schiffe wurde 1936 von der Koppe Rederij aus Amsterdam ubernommen Diese liess 1937 die beiden Motoren ausbauen und durch zwei neue Werkspoor Dieselmotoren vom Typ TMS 357 mit einer Maschinenleistung von jeweils 625 PS ersetzen die Hochstgeschwindigkeit blieb jedoch mit 12 31 Knoten weiterhin unter der 1921 vereinbarten Marke Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Am 12 Mai 1940 dem dritten Tag des deutschen Uberfalls auf die Niederlande besetzten Wehrmachtstruppen Stavoren Am folgenden Tag wurde die Reederei Koppe angewiesen die in Enkhuizen liegenden Schiffe R Van Hasselt und W F van der Wyck zm Schutz gegen Fliegerangriffe zu tarnen und beide erhielten einen graugrunen Tarnanstrich Aber schon am 14 Mai wurde die Versenkung der beiden Schiffe vor der Einfahrt zum Fahrhafen von Enkhuizen befohlen Im September 1941 beschlagnahmten die deutschen Besatzungsbehorden das inzwischen wieder gehobene Schiff und befahlen seine Uberfuhrung nach Amsterdam Dort wurde es mit dem Namen Willkommen in Dienst gestellt und dann als Personentransporter eingesetzt 1 1943 wurde das Schiff nach Antwerpen uberfuhrt um dort zum Truppentransportschiff umgebaut zu werden 1944 wurde es zum Navigations Schulschiff umgebaut nach Vollendung der Arbeiten in Regulus umbenannt und der Navigationsschule I der Kriegsmarine in Gotenhafen zugewiesen Dort war die Regulus in den letzten Kriegsmonaten intensiv an der Evakuierung von Fluchtlingen und Verwundeten aus Ost und Westpreussen beteiligt vornehmlich aber nicht nur im Pendelverkehr zwischen Pillau und Gotenhafen So brachte sie am 12 Februar 1945 Fluchtlinge von Danzig nach Swinemunde am 24 Februar mindestens 680 Fluchtlinge von Pillau nach Gotenhafen am 6 Marz mindestens 900 Menschen von Rugenwalde nach Swinemunde und am 13 April mindestens 1300 Fluchtlinge von Hela nach Kopenhagen 2 3 Das Kriegsende erlebte sie vor Anker in der Strander Bucht mit aus Swinemunde evakuieren Soldaten und Fluchtlingen an Bord 2 Nachkriegszeit Bearbeiten Im August 1945 wurde das schwer ramponierte Schiff in Wangerooge gefunden Es wurde an seine Vorkriegsbesitzer Nederlandsche Spoorwegen 4 zuruckgegeben und uber IJmuiden nach Amsterdam geschleppt wo es am 7 September ankam Nachdem es dann von den niederlandischen Marinebehorden zur Reparatur freigegeben worden war wurde es bei der Nederlandsche Scheepsbouwmaatschappij in Amsterdam repariert Auch die R van Hasselt und die C Bosman waren wieder hergestellt worden und alle drei Schiffe fuhren wieder im Fahrdienst zwischen Enkhuizen und Stavoren der aufgrund des allgemeinen Spritmangels zunachst florierte Wegen dann stark abnehmender Passagierzahlen wurde die W F van der Wyck von 1947 bis 1950 nicht mehr als Fahre sondern als Ausflugsschiff fur bis zu viermal tagliche Fahrten von Scheveningen in die Nordsee eingesetzt Dann versuchte die Reederei Koppe das Schiff zu verkaufen Mehrere Testfahrten im April 1951 zwischen Oudeschild auf Texel und Den Helder fur die Fahrgesellschaft Texels Eigen Stoomboot Onderneming fuhrten jedoch nicht zum Verkauf da ein Umbau zur Autofahre zu teuer gewesen ware Ab 1 Februar 1953 bei der Hollandsturmflut von 1953 wurde das Schiff vom niederlandischen Roten Kreuz als Hospitalschiff in Dordrecht genutzt Im Mai 1954 fuhr das Schiff zur Probe zwischen Harlingen und West Terschelling fur die Terschellinger Stoomboot Maatschappij eine Tochtergesellschaft der Reederei Doeksen Auch dieser Verkauf scheiterte und das Schiff wurde daraufhin ausser Dienst gestellt und aufgelegt Am 9 September 1955 wurde es schliesslich an die Reederei Spido verkauft die in Rotterdam Hafenrundfahrten veranstaltet Es wurde bei Wilton Fijenoord in Schiedam umgebaut und dann mit dem Namen Erasmus in Dienst gestellt Die Erasmus bis 1960 Flaggschiff der Reederei fuhr in Rotterdam bis sie im Oktober 1973 ausser Dienst gestellt und aufgelegt wurde 5 Am 16 Mai 1974 wurde das inzwischen betagte Schiff an das niederlandische Ministerium fur Kultur Erholung und soziale Arbeiten Ministerie van Cultuur Recreatie en Maatschappelijk Werk verkauft Nach Umbau zum Wohnschiff und Ausbau der Maschinen wurde es am 11 Juni 1976 unter dem Namen Hollands Glorie in der Wantij einem Nebenarm der Waal im Norden von Dordrecht festgemacht dort diente es als Internats Wohnschiff fur Jungen die eine Ausbildung zum Binnenschiffer erhielten 1980 wurde es einige Kilometer entfernt nach Zwijndrecht verlegt Im Jahre 2003 wurde das Schiff an eine Schiffsmaklerfirma verkauft aber erst 2007 fand sich ein neuer Kaufer das Ehepaar Carel und Mechteld van Driel Sie liessen das Schiff bei der Werft Gebr Kooiman in Zwijndrecht umbauen und modernisieren um darin ein Wochenend Gastehaus zu betreiben wobei anfangs insbesondere an Familien mit Kindern mit PDD NOS Autismus gedacht war Seit 2008 ist das Schiff wieder Erasmus genannt und auf der Wantij im Norden von Dordrecht liegend als B amp B Gastehaus De Logeerboot in Betrieb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons W F van der Wick ship 1923 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien De Logeerboot Geschichte W F van der Wijck 03310264 bei www binnenvaart eu De voormalige veerboot en passagiersschip ms Erasmus bei Maritiem DigitaalFussnoten Bearbeiten Ob von der Besatzungsverwaltung oder der Kriegsmarine ist nach der vorhandenen Quellenlage nicht bekannt a b Martin Schmidtke Schiffe und Boote der deutschen Kriegsmarine die an der Evakuierung von Menschen aus Rugenwalde beteiligt waren Auszug aus Rettungsaktion Ostsee 1944 1945 eine Grosstat der Menschlichkeit Bernard amp Graefe Bonn 2006 ISBN 3 7637 6263 9 ruegenwalde com Der Kreis Schlawe in Pommern Flucht aus Rugenwalde am 6 Marz 1945 Die beiden zuvor unabhangigen Eisenbahngesellschaften HSM und Maatschappij tot Exploitatie van Staatsspoorwegen fusionierten 1938 zur Nederlandsche Spoorwegen Spido Fleet List Erasmus 1955 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title W F van der Wyck Schiff amp oldid 229943753