www.wikidata.de-de.nina.az
Die Vorzeichen sind als Generalvorzeichen 1 Angaben in der Notenschrift welche die Tonart erkennen lassen Sie stehen unmittelbar hinter dem Notenschlussel vor der Taktangabe und gelten entweder fur ein ganzes Musikstuck oder innerhalb desselben von einem bestimmten Takt an Die Gesamtheit der Vorzeichen eines Musikstucks wird auch als dessen Vorzeichnung bezeichnet Beispiel fur eine Vorzeichnung in Violin und Bassschlussel Drei Kreuz Vorzeichen stehen fur A Dur oder fis MollDie Vorzeichen sind als Notenzeichen fur die Alteration eines Stammtones identisch mit den Versetzungszeichen Akzidens Plural Akzidentien oder Akzidenzien von denen sie sich allerdings durch eine andere Verwendung unterscheiden Versetzungszeichen stehen jeweils unmittelbar vor einer bestimmten Note und haben nur fur einen bestimmten Takt Gultigkeit Auch gelten Vorzeichen jeweils fur alle Oktavbereiche Versetzungszeichen jedoch nur fur die jeweils bezeichnete Tonhohe Die Anzahl und Art der Vorzeichen lassen sich in der westlichen Musik aus dem Quintenzirkel ablesen Ausgehend von C Dur Paralleltonart a Moll haben die Tonarten in Uhrzeigerrichtung jeweils ein Kreuz als Vorzeichen mehr entgegen der Uhrzeigerrichtung jeweils ein Be mehr Die Anordnung der Vorzeichen ist dabei standardisiert ausgehend vom Fis bzw B kommt im Quintabstand jeweils ein Kreuz bzw hinzu Kreuze und Be werden gemass klassischer Lehrmeinung nicht gemischt als Vorzeichen verwendet Es konnen theoretisch bis zu sieben Vorzeichen auftreten da die auf dem Dur Moll System beruhende Tonleiter sieben verschiedene Stammtone hat Aus Grunden der Lesbarkeit werden in der Musikpraxis nur Tonarten bis zu sechs Vorzeichen verwendet in Ausnahmefallen auch sieben Vorzeichen Tonarten mit acht oder mehr Vorzeichen waren nur theoretisch unter Verwendung von Doppelkreuzen und Doppel b moglich allerdings ist die Verwendung dieser Versetzungszeichen als Tonartvorzeichnung nicht gebrauchlich Inhaltsverzeichnis 1 Begrundung und Geschichte 2 Tonarten und alterierte Tone 3 Verhaltnis von Vorzeichnung und Tonart 4 Sprachgebrauch 5 Vorzeichenwechsel 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseBegrundung und Geschichte BearbeitenDie Verwendung von Vorzeichen ist im Wesentlichen eine Konvention die der Ubersichtlichkeit des Notenbildes dient Im Prinzip lasst sich jedes Musikstuck auch ausschliesslich mit Versetzungszeichen notieren die dann aber einmal pro Takt vor der jeweiligen Note wiederholt werden mussten Hier ist beispielsweise die H Dur Tonleiter nur mit Versetzungszeichen notiert nbsp Hier die gleiche Tonleiter mit Vorzeichnung von H Dur nbsp Vorzeichnungen mit einem einzelnen dem altesten Versetzungszeichen sind seit dem Mittelalter bekannt Vorzeichnungen mit mehr als einem tauchten erstmals im 16 Jahrhundert auf Vorzeichnungen mit Kreuzen ab dem 17 Jahrhundert Die Reihenfolge der Vorzeichen war dabei zunachst nicht standardisiert Auch konnten in Partituren widerspruchliche Vorzeichnungen stehen das heisst die einzelnen Stimmen konnten mit verschiedenen Vorzeichnungen notiert sein Tonarten und alterierte Tone BearbeitenNotenbild Durtonart Molltonart Vorzeichen nbsp C Dur a Moll Kein VorzeichenKreuz Tonarten Notenbild Durtonart Molltonart Vorzeichen nbsp G Dur e Moll 1 Fis nbsp D Dur h Moll 2 Fis Cis nbsp A Dur fis Moll 3 Fis Cis Gis nbsp E Dur cis Moll 4 Fis Cis Gis Dis nbsp H Dur gis Moll 5 Fis Cis Gis Dis Ais sprich A is nbsp Fis Dur dis Moll 6 Fis Cis Gis Dis Ais Eis sprich E is nbsp Cis Dur ais Moll 7 Fis Cis Gis Dis Ais Eis His b Tonarten Notenbild Durtonart Molltonart Vorzeichen nbsp F Dur d Moll 1 B nbsp B Dur g Moll 2 B Es nbsp Es Dur c Moll 3 B Es As nbsp As Dur f Moll 4 B Es As Des nbsp Des Dur b Moll 5 B Es As Des Ges nbsp Ges Dur es Moll 6 B Es As Des Ges Ces nbsp Ces Dur as Moll 7 B Es As Des Ges Ces FesParalleltonarten wie D Dur und h Moll haben gleiche Vorzeichen gleichnamige oder Varianttonarten wie C Dur und c Moll unterscheiden sich um 3 Vorzeichen Verhaltnis von Vorzeichnung und Tonart BearbeitenDie Vorzeichnung eines Musikstucks ist nicht mit dessen Tonart zu verwechseln In der Regel stehen sie in engem Zusammenhang sind aber nicht notwendigerweise identisch Barockmusik die in einer Moll Tonart steht war fruher oft mit einer Vorzeichnung notiert die mit weniger auskam als heutzutage ublich Beispielsweise wurden Stucke in c Moll oftmals mit nur zwei notiert weil das As in der aufsteigenden melodischen Molltonleiter ohnehin regelmassig zu einem A aufgelost werden musste Ein vorubergehender Tonartenwechsel Modulation wahrend eines Musikstucks kann durch einen Vorzeichenwechsel gekennzeichnet sein muss es aber nicht Es ist auch moglich die Vorzeichnung der Grundtonart beizubehalten und die Tonhohen der neuen Tonart ausschliesslich mit Versetzungszeichen zu notieren Ohnehin ist aus der Vorzeichnung allein die Tonart nicht mit Sicherheit abzulesen Ob das Stuck in Dur oder Moll steht lasst sich nur aus dem musikalischen Zusammenhang erkennen In der Regel liefert die Betrachtung des Schlusstons bzw akkords den wichtigsten Hinweis Auch andere tonale Systeme wie die Modi die ursprunglich ausschliesslich ohne Vorzeichen verwendet wurden lassen sich durch Vorzeichnung transponieren Analog zu den Dur Moll Tonarten spricht man dann z B von C Dorisch oder D Phrygisch Atonale Musik wird oftmals ausschliesslich mit Versetzungszeichen notiert Bei der Verwendung transponierender Musikinstrumente muss die notierte Vorzeichnung in Beziehung zu dem Grundton des Instruments gesetzt werden um die tatsachlich erklingende Tonart zu erhalten Sprachgebrauch BearbeitenIm Sprachgebrauch ist es ublich die vorubergehenden Versetzungszeichen ebenfalls Vorzeichen zu nennen Vorzeichenwechsel Bearbeiten nbsp Beispiel fur einen Vorzeichenwechsel auf Es Dur folgt E DurWechselt die Tonart innerhalb eines Musikstucks so kann dies im Notenbild durch einen Wechsel der Vorzeichen dargestellt werden Traditionell wurden bestehende Vorzeichen dabei aufgelost Im modernen Notensatz ist dies allerdings zumeist nicht mehr ublich Siehe auch BearbeitenListe von musikalischen SymbolenLiteratur BearbeitenElaine Gould Hals uber Kopf Das Handbuch des Notensatzes Deutsche Fassung von Arne Muus und Jens Berger Faber Music London 2014 ISBN 978 1 84367 048 3 englisch Behind Bars Christoph Hempel Neue allgemeine Musiklehre Schott Mainz 1997 ISBN 3 254 08200 1 Wieland Ziegenrucker ABC Musik Allgemeine Musiklehre 6 Auflage Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 7651 0309 4 Einzelnachweise Bearbeiten www musiklehre at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorzeichen Musik amp oldid 234963933