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Volker Nollau 14 Marz 1941 in Stuttgart 3 Januar 2017 in Dresden 1 war ein deutscher Mathematiker Hochschullehrer und Politiker CDU Er war Professor an der Technischen Universitat Dresden sowie kurzzeitig Abgeordneter des Sachsischen Landtages und Parlamentarischer Staatssekretar fur Wissenschaft im Kabinett Biedenkopf I Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Sachsen 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Politisches Wirken 4 Ehrungen 5 Publikationen Auswahl 5 1 Wissenschaftliche Arbeiten 5 2 Monografien und Lehrbucher 5 3 Essays 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur im Jahr 1959 studierte Volker Nollau Mathematik und Theoretische Physik an der TU Dresden 1964 erhielt er sein Diplom Ab 1964 war Nollau wissenschaftlicher Assistent und ab 1969 wissenschaftlicher Oberassistent bei der Sektion Mathematik an der TU Dresden Im Jahr 1966 wurde er an der Fakultat fur Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden Uber Potenzen Aa 0 a 1 eines abgeschlossenen linearen Operators A in einem Banachraum zum Dr rer nat promoviert 1971 habilitierte er sich mit der Schrift Uber gebrochene Potenzen infinitesimaler Generatoren Markoffscher Ubergangswahrscheinlichkeiten und eine Klasse gerichteter stabiler Prozesse Ab 1982 war Volker Nollau ausserordentlicher Dozent Aufgrund seines kirchlichen Engagements wurde er trotz der 1971 erfolgten Habilitation erst im September 1990 zum Professor fur Mathematische Statistik berufen 2 In den Jahren 1990 und 1991 war er Mitglied des Sachsischen Landtages und Parlamentarischer Staatssekretar fur Wissenschaft im Freistaat Sachsen Im Jahr 1992 wurde er zum Professor fur Stochastische Analysis und Steuerung berufen und zugleich Direktor des Instituts fur Mathematische Stochastik der TU Dresden Er war Mitglied des Senats Von 2000 bis zu seiner Emeritierung 2006 war Volker Nollau Prodekan der Fachrichtung Mathematik und war seit 1994 Vorstand des Universitatskonzils Seit 2006 war Nollau zudem Honorarprofessor E h der TU Wien und lehrte am Institut fur Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie Seit ihrer Neugrundung 1994 war er Mitglied des Kuratoriums der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB In den Jahren 2004 05 war er Vizeprasident der Deutschen Mathematiker Vereinigung DMV Nollau war evangelisch verheiratet und hatte drei Kinder Werk BearbeitenNollau hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zu Themen der Wahrscheinlichkeitstheorie Mathematischen Statistik und Finanzmathematik veroffentlicht Ausserdem publizierte er mehr als 200 Beitrage zur Geistes Kirchen und Wissenschaftsgeschichte Daruber hinaus engagierte sich Nollau ehrenamtlich in der Evangelischen Kirche Seit 1978 war er Mitglied der Synode der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und seit 1984 Vorsitzender ihres Finanzausschusses Von 1991 bis 2004 leitete er den Verwaltungsrat des Diakonenhauses Moritzburg Seit 1997 war er Domherr des Domkapitels Wurzen und seit 1998 Mitglied im Kuratorium der Fachhochschule fur Soziale Arbeit Dresden Volker Nollau war Initiator und einer der Direktoren der Dauerausstellung Erlebnisland Mathematik die in den Technischen Sammlungen Dresden im September 2008 eroffnet wurde 3 Politisches Wirken BearbeitenVolker Nollau war seit Marz 1990 Mitglied der CDU und war ab Oktober 1990 Mitglied des ersten Sachsischen Landtages Im Zusammenhang mit der Uberprufung der Abgeordneten auf eine Zusammenarbeit mit dem Ministerium fur Staatssicherheit legte er am 23 Oktober 1991 sein Mandat nieder 4 Nollau war Staatssekretar beim Staatsminister fur Wissenschaft und Kunst bis er am 4 September 1991 nach Presseberichten uber fruhere Absprachen mit der Stasi zurucktrat Zu DDR Zeiten war Nollau jahrelang wegen seiner Betatigung in der Synode der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens observiert worden und hatte 1988 direkte Kontakte zur Stasi 5 Ein Fehlverhalten Nollaus konnte jedoch nicht nachgewiesen werden so dass die Personalkommission der TU Dresden 1992 keinen Hinderungsgrund fur eine Berufung auf den Mathematiklehrstuhl feststellen konnte 6 Ehrungen BearbeitenAm 26 Mai 2005 wurde ihm von Landtagsprasident Erich Iltgen fur sein stetes Wirken in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsen die Sachsische Verfassungsmedaille verliehen 7 Auch sein Engagement um die Erneuerung des sachsischen Hochschulwesens nach der Wende wurde damit ausgezeichnet Publikationen Auswahl BearbeitenWissenschaftliche Arbeiten Bearbeiten Statistische Analysen Fachbuchverlag Leipzig 1975 und Birkhauser Verlag Basel Erstauflage Uber Potenzen von linearen Operatoren in Banachschen Raumen Acta Sci Math 284 1969 107 121 Uber den Logarithmus abgeschlossener Operatoren in Banachschen Raumen Acta Sci Math 300 1969 161 174 Zur operatorentheoretischen Charakterisierung symmetrisch stabiler Prozesse in Trans 7 Prague Conf Prag 1977 461 466 Inequalities for variances of some functions of random variables Statistical papers 36 1995 163 195 The Bellman Equation for vector valued semi Markovian dynamic programming Optimization Band 38 1996 85 92Monografien und Lehrbucher Bearbeiten Semi Markovsche Prozesse Thun Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 87144 567 3 Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik Ubungen Teubner Leipzig 1982 Erstauflage zusammen mit Heinz Gillert Stochastische Suchverfahren Thun Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 87144 952 0 zusammen mit P Heinz Muller Aleksandr I Polovinkin Mathematik fur Wirtschaftswissenschaftler Teubner Stuttgart Leipzig 1993 Erstauflage ISBN 3 8154 2046 6 Taschenbuch Wirtschaftlichkeitsrechnung Quantitative Methoden der okonomischen Analyse Carl Hanser Verlag 2003 mit Volker Oppitz Mathematische Formeln fur Wirtschaftswissenschaftler 5 Aufl Teubner 2005 ISBN 3 519 30247 0 zusammen mit Bernd Luderer Klaus Vetters Ubersetzungen erschienen in Englisch Italienisch Russisch Mongolisch Essays Bearbeiten Von Menschen und ihrer Geschichte Evang Verl Anstalt 1995 ISBN 3 374 01565 4Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Holzapfel Hrsg Sachsischer Landtag 1 Wahlperiode 1990 1994 Volkshandbuch NDV Neue Darmstadter Verlagsanstalt Rheinbreitbach 1991 ISBN 3 87576 265 7 S 51 Stand Mai 1991 Uwe Ullrich Hrsg Vom Rinnsal zum Strom Dresdnerinnen und Dresdner beantworten 15 Fragen zur Friedlichen Revolution und deutschen Wiedervereinigung Auruspress Dresden 2010 ISBN 978 3 940183 05 7 S 194 200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Volker Nollau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Volker Nollau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webseite von Volker Nollau TU Dresden Literatur von und uber Volker Nollau in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Kirchlich stark engagierter Mathematiker Volker Nollau gestorben idea 6 Januar 2017 abgerufen am 7 Januar 2017 Dresdner Kirchen Finanzexperte Volker Nollau gestorben epd Wochenspiegel Ausgabe Ost Nr 2 2017 Seite 6 Kim Astrid Magister Dauerausstellung Erlebnisland Mathematik offnet am 5 September 2008 Informationsdienst Wissenschaft 29 August 2008 abgerufen am 7 Januar 2017 Dorit Pries Stasi Mitarbeiter in deutschen Parlamenten die Uberprufung der Abgeordneten auf eine Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR 2008 ISBN 3 8258 0593 X S 131 Michael Richter Die Bildung des Freistaates Sachsen Vandenhoeck amp Ruprecht 2004 S 933ff Trickreiche Absprachen Die Sanierung der ostdeutschen Universitaten droht im Chaos steckenzubleiben Der Spiegel 34 1992 17 August 1992 S 75 77 abgerufen am 7 Januar 2017 Ehrung fur Verdienste um Freistaat Landtagsprasident Erich Iltgen ehrt sieben Burger mit Sachsischer Verfassungsmedaille 2005 Pressemitteilung 59 2005 des Sachsischen Landtag 26 Mai 2005 archiviert vom Original am 3 August 2012 abgerufen am 7 Januar 2017 Normdaten Person GND 120989859 lobid OGND AKS LCCN n79050719 VIAF 52534148 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nollau VolkerKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und Politiker CDU MdLGEBURTSDATUM 14 Marz 1941GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 3 Januar 2017STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volker Nollau amp oldid 214809209