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Die Villa Mumm ist ein palaisartiges Gebaude in Frankfurt am Main und heute der Sitz des Bundesamtes fur Kartographie und Geodasie BKG Villa Mumm Ansicht von NordenVilla Mumm Ansicht von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Architektur 3 Nachnutzungen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDas Gebaude wurde in den Jahren 1902 bis 1904 vom Champagnerbaron Hermann Mumm von Schwarzenstein und seiner Ehefrau Emma geb Passavant in Sachsenhausen auf einem etwa 125 000 m grossen Grundstuck am Rand des Frankfurter Stadtwaldes erbaut Das Tor und das Pfortnerhauschen lagen an der Forsthausstrasse heute Kennedyallee 151 Inzwischen erfolgt der Zugang zur Villa Mumm uber die Richard Strauss Allee 11 1 Ihr neues Grundstuck hatte die Familie im Tausch fur ihr an der Einkaufsstrasse Zeil Ecke Bronnerstrasse gelegenes Stammhaus erworben Obwohl sehr technikfreundlich eingestellt war es ihr dort wegen der vielen Strassenbahnen zu laut geworden 2 Am fruheren Familiensitz wurde dann das Kaufhaus einer belgischen Firma errichtet spater das Kaufhaus Woolworth zuletzt das Textilkaufhaus Primark Das zur Villa gehorige Parkgelande grenzt an die Kennedyallee B43 und die Richard Strauss Allee Neben der Villa befinden sich auf dem Gelande heute zwei im Jahr 1980 erbaute Burogebaude sowie mehrere Privathauser Die Burogebaude gehoren ebenfalls zum BKG In der Villa befinden sich die Dienstraume des Amtsprasidenten Sitzungs und Reprasentationsraume sowie die Kantine Architektur BearbeitenDer Entwurf stammt von dem danischen Architekten Aage von Kauffmann einem Freund der Familie der sich unter anderem mit dem Bau von herrschaftlichen Villen in Frankfurt einen Namen gemacht hat Das Gebaude steht im Zeichen des Historismus und entlehnt Elemente aus Stilen der Renaissance des Barock und des Klassizismus Es handelt sich um einen kompakten symmetrischen Baukorper mit drei Hauptgeschossen Die aussere Ahnlichkeit zur Alten Oper Frankfurt die Grosse der Villa Mumm es gibt allein sechs Terrassen und ihr auf Reprasentation angelegtes Konzept verschafften dem Gebaude den Beinamen Kleine Oper Die Villa und ihr Park sind heute Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes Nachnutzungen BearbeitenVon 1904 bis 1926 war das Gebaude Wohnsitz der Familie Mumm von Schwarzenstein Infolge des Ersten Weltkriegs der auch zum Verlust der Besitzungen der Familie in der Champagne fuhrte konnten die Mumms die in den 1930er Jahren drastisch erhohte Grundsteuer fur das Anwesen trotz Mieteinnahmen nicht mehr aufbringen Die Stadt Frankfurt am Main kaufte 1938 das Anwesen im Auftrag der Wehrmacht Heeres Gruppenkommando 2 Ab 14 September 1938 zogen deren Bedienstete in die Villa ein Zwischen 1938 und 1945 waren hier Dienststellen der Wehrmacht untergebracht Diese errichtete einen Bunker unter dem Garten der auch von der Nachbarschaft genutzt wurde und heute noch erhalten ist Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg beschadigt aber nicht zerstort 1945 beschlagnahmte es die Amerikanische Militarverwaltung Im Rahmen der Bewerbung Frankfurts als Bundeshauptstadt im Jahr 1949 war die Villa Mumm als Sitz des Bundesprasidenten vorgesehen Da Bonn das Rennen machte zogen 1949 die Oberpostdirektion und die Organisation Gehlen Bundesnachrichtendienst ein 1955 wurde das Gebaude vom Institut fur Angewandte Geodasie IfAG ubernommen das 1997 in das Bundesamt fur Kartographie und Geodasie ubergeleitet wurde 1991 erfolgte eine grundlegende aufwandige und denkmalgerechte Restaurierung bei der vor allem die durch die Nachnutzung verbauten originalen Raumgrundrisse wiederhergestellt wurden Literatur BearbeitenHandout vor Ort anlasslich des Tags des offenen Denkmals 2008 Heinz Schomann u a Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Braunschweig 1986 S 269 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Villa Mumm einschl Park Zaun u Pfortnerhauschen In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Walter Lachner Villa Mumm Publikationen der Frankfurter Burgerstiftung Deutscher Kunstverlag 2014Siehe auch BearbeitenDaniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein Frankfurter Oberburgermeister Vetter des Erbauers Hermann Mumm von Schwarzenstein Schloss Johannisberg Rheingau Herkunft des Mummschen Vermogens GeschaftsbeziehungenWeblinks BearbeitenEintrag bei Deutscher Stiftung Denkmalschutz Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Das prickelnde Erbe Artikel bei Monumente OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Walter Lachner Villa Mumm Publikationen der Frankfurter Burgerstiftung Deutscher Kunstverlag 2014 So der Urkunde im Grundstein der Villa zu entnehmen abgedruckt bei Lachner Villa Mumm50 0895631 8 6643417 Koordinaten 50 5 22 4 N 8 39 51 6 O Normdaten Geografikum GND 1059270889 lobid OGND AKS VIAF 310706885 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Mumm amp oldid 227266658