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Die russischen Verhaulinien russisch Zasechnye cherty bestanden etwa vom 13 bis zum 18 Jahrhundert Hierbei handelte es sich um ein aus speziellen Aufforstungen Erdwallen und einem Ring aus Festungsstadten bestehendes System von Befestigungsanlagen die an den sudlichen und sudostlichen Grenzen des Moskauer Grossfurstentums bzw spater des Russischen Zarentums errichtet worden waren Hierdurch sollten die haufigen Angriffe der turktatarischen Steppennomaden effektiver abgewehrt werden Model des Aufbaues der Russischen Verhaulinie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grosse Verhaulinie 1 2 Belgoroder und andere Linien 2 Siehe auch 3 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Ausdehnung des Moskauer bzw Russischen Staates vom 14 bis zum 18 JahrhundertDie Verwendung von Verhaulinien in russischen Landen zum Schutz gegen Uberfalle fand erstmals in Nowgoroder Urkunden aus dem 12 Jahrhundert Erwahnung Spatestens im 13 Jahrhundert war diese Art der Grenzbefestigung auch in anderen altrussischen Furstentumern ublich Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Erwahnungen von im Gebiet des Flusses Oka verlaufenden Befestigungen die spater zur Grossen Moskauer Verhaulinie ausgebaut wurden nbsp Krimtatarischer berittener BogenschutzeDa die russischen Furstentumer seit jeher insbesondere von Suden und Sudosten angegriffen wurden besonders gefahrlich waren dabei die Krieger der Goldenen Horde und des Krimtatarischen Staates war es vor allem nach der Herausbildung des zentralisierten russischen Staates im 16 Jahrhundert notwendig dessen sudliche Grenzen fur Tataren moglichst unpassierbar zu machen Grosse Verhaulinie Bearbeiten Wann genau die Errichtung der Grossen Verhaulinie begann ist nicht bekannt jedoch wurden hierfur stellenweise bereits bestehende Befestigungen verwendet 1566 schliesslich in der Herrschaftszeit des Zaren Iwan IV des Schrecklichen wurde die Grenzanlage fertiggestellt Ihre unmittelbare Verwendung fand die Grosse Verhaulinie vor allem im 16 Jahrhundert als die sudlichen Grenzen des Moskauer Staates durch die Steppengebiete sudlich der Oka verliefen Anfang des 17 Jahrhunderts konnten Teile der Befestigungsanlage den Angriffen nicht standhalten da die Krimtataren zu jener Zeit als grosse Teile des Zarentums sich unter polnisch litauischer Besatzung befanden ihre Angriffe gegen das geschwachte Russland verstarkten Auch die nicht beschadigten Teile der Grenzbefestigung waren im fruhen 17 Jahrhundert bereits veraltet was die russischen Herrscher dazu veranlasste in den 1630er Jahren die Anlagen nochmals ausbauen zu lassen Finanziert wurden diese Arbeiten durch Erhebung einer Sondersteuer Weitere Ausbauarbeiten an der Verhaulinie gab es vereinzelt noch in den 1660er und 1670er Jahren da sich jedoch zu dieser Zeit die Grenzen des Zarentums bereits weit nach Suden hin ausgedehnt hatten verlor die alte Verhaulinie an Bedeutung und wurde spatestens im 18 Jahrhundert endgultig aufgegeben Stattdessen wurden im spaten 17 Jahrhundert neue Grenzbefestigungslinien erbaut so bei Simbirsk sowie im Gebiet des Flusses Kama nbsp Karte der Grossen Verhaulinie im 17 Jahrhundert nbsp M Presnjakow Die Verhaulinie an den sudlichen Grenzen 2010 Olfarben auf Leinwand Die Grosse Verhaulinie erstreckte sich im 16 und 17 Jahrhundert ungefahr dem Verlauf der Oka folgend Grosse Teile der Grenze befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Oblaste Moskau Kaluga Tula Orjol und Rjasan Was genau als Befestigung verwendet wurde hing im Wesentlichen von der Topographie und der naturlichen Umgebung ab An vielen Stellen wurden spezielle Waldstreifen angelegt die im Verteidigungsfall schnell in Richtung Suden gefallt und so zu einem undurchdringlichen Hindernis fur den Angreifer gemacht werden konnten In Friedenszeiten waren solche Waldstreifen per Gesetz vor Einschlag geschutzt und auch das Betreten der Gebiete war bis auf festgelegte Passierstellen verboten In weniger waldreichen Gebieten wurden anstatt der Aufforstungen kunstliche Hindernisse angelegt beispielsweise Erd oder Holzwalle Oft wurden aber auch naturliche Hindernisse wie grossere Flusse und Sumpfe mit in die Verteidigungslinie einbezogen Die Gesamtlange der Moskauer Verhaulinie belief sich in den 1630er Jahren auf uber 1000 Kilometer Die kunstlichen Befestigungsanlagen konnten stellenweise eine Breite von bis zu 60 km aufweisen Erganzt wurden die Befestigungsanlagen durch einen sich entlang der sudlichen Gebiete Moskowiens erstreckenden Ring von Festungsstadten deren Kern typischerweise ein altrussischer Kreml darstellte Zu diesen Festungsstadten gehorten unter anderem Kolomna Tula Wenjow und Rjasan Insgesamt gehorten uber 40 Stadte zu diesem Verteidigungsring Stellenweise sind Reste der einstigen Befestigungsanlagen bis heute erhalten Hierzu zahlen vor allem die ehemaligen Festungen in den zur Verhaulinie gehorenden Stadten aber auch Reste von Waldstreifen und kunstlichen Anlagen Beispielsweise sind die Waldstreifen an einigen Stellen bis heute auf Luftbildern zu erkennen Die Grenzreste in der Umgebung von Tula der sogenannte Tulaer Verhau stehen heute unter Denkmalschutz Belgoroder und andere Linien Bearbeiten Deutlich ausgedehnter war die Belgoroder Linie die Mitte des 17 Jahrhunderts gebaut wurde Sie verlief ca 300 bis 400 km sudlicher als die Grosse Verhaulinie und erstreckte sich von Ochtyrka bis Tambow Weiter ostlich wurde sie mit der Zeit durch ein System anderer Linien erganzt die bis zum Ural reichten die Simbirsker Linie die Sysraner Linie die Transkama Linie die Isset Linie etc Die Belgoroder Linie bestand aus einer Vielzahl von Holzfestungen die durch Verhaulinien miteinander verbunden waren Ihre Errichtung reduzierte die Gefahr der Einfalle von Krimtataren erheblich und ermoglichte die Erschliessung und Besiedlung der fruchtbaren Steppengebiete die sie abschirmte Siehe auch BearbeitenSchlangenwallWeblinks BearbeitenArtikel Zasechnye cherty in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D044168 2a 3D D0 97 D0 B0 D1 81 D0 B5 D1 87 D0 BD D1 8B D0 B5 20 D1 87 D0 B5 D1 80 D1 82 D1 8B 2b 3D D0 97 D0 B0 D1 81 D0 B5 D1 87 D0 BD D1 8B D0 B5 20 D1 87 D0 B5 D1 80 D1 82 D1 8B Russische Grenzbefestigung russisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russische Verhaulinien amp oldid 237481772