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Die Vereinigten Kesselwerke VKW waren ein deutsches Unternehmen zur Herstellung von Dampfkesseln Feuerungen und anderen energietechnischen Anlagen mit Sitz in Dusseldorf und in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft Das 1927 durch Fusion entstandene Unternehmen stellte Anfang der 1990er Jahre aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Betrieb ein Vereinigte KesselwerkeLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1927 1 Auflosung 1991 Ende operatives Geschaft Sitz Dusseldorf Oberbilk Branche Energietechnik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorganger Vereinigung und Konsolidierung 1 1 1 Jacques Piedboeuf Dusseldorf 1 1 2 Petry Dereux Duren 1 1 3 Orange Gelsenkirchen 1 2 Wachstum und Blute 1 3 Niedergang und Schliessung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorganger Vereinigung und Konsolidierung Bearbeiten Die Vereinigten Kesselwerke entstanden 1927 durch Zusammenschluss des fuhrenden Vorgangerunternehmens Jacques Piedboeuf in Dusseldorf mit den Kesselwerken Petry Dereux in Duren und Gewerkschaft Orange in Gelsenkirchen 1 Jacques Piedboeuf Dusseldorf Bearbeiten nbsp Werbung um 1900 Siehe auch Piedbœuf in Dusseldorf im Artikel Piedbœuf Unternehmerfamilie Das spatere VKW Hauptwerk in Dusseldorf Oberbilk wurde ab 1857 von der wallonischen Unternehmerfamilie Piedbœuf aufgebaut Ausgehend vom Stammsitz in Belgien einer 1812 gegrundeten Kesselschmiede in Jupille sur Meuse bei Luttich wagte der Unternehmensgrunder Jacques Pascal Piedbœuf 1782 1839 im Jahr 1833 erfolgreich den Sprung nach Deutschland wo er in und bei Aachen eine Kesselfabrik und ein Walzwerk grundete Die Leitung ubergab er seinem altesten Sohn Jacques Dessen jungster Bruder Jean Pascal ubernahm spater die weitere Expansion Richtung Ruhrgebiet und grundete weitere eisenverarbeitende Werke in Neuss und Dusseldorf darunter auch die Kesselfabrik in Oberbilk und das Eisenblechwalzwerk Piedboeuf Dawans amp Co in Eller 2 Das ehemalige Werksgelande liegt in Dusseldorf Oberbilk 3 an der Werdener Strasse 1 51 12 58 3 N 6 48 19 3 O 51 21619 6 80537 Koordinaten 51 12 58 3 N 6 48 19 3 O Die Kesselfabrik profitierte in den folgenden Jahren sehr von einer intensiven Kooperation mit benachbarten vertikal vorgeschalteten Werken insbesondere der Dusseldorfer Rohren und Eisenwalzwerke AG und entwickelte sich zum Ende des 19 Jahrhunderts zu einem der fuhrenden Kesselhersteller in Deutschland Petry Dereux Duren Bearbeiten nbsp Petry Dereux 1900Die Dampfkessel Fabrik Petry Dereux GmbH in Duren Rolsdorf wurde 1854 4 von dem aus Belgien stammenden Unternehmer Toussaint Petry gegrundet 5 Spater ubernahm sein Erbe Leon Petry die Geschaftsfuhrung Petry Dereux war zum Ende des 19 Jahrhunderts ein fuhrender Hersteller von Dampfkesseln und Halter zahlreicher Patente Im Jahr 1927 gingen Petry Dereux nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch Fusion in den VKW auf 1933 wurde unter Konzentration auf den Standort Dusseldorf die Fertigung am Standort Duren stillgelegt 1939 wurde das Werk verkauft 6 Orange Gelsenkirchen Bearbeiten Der Betriebsteil Orange entstand 1873 als Schalker Verein fur Kesselfabrikation in der Nachbarschaft des Schalker Gruben und Huttenvereins in Gelsenkirchen Bulmke Gegrundet wurde das Unternehmen vom Unternehmer Friedrich Grillo gemeinsam mit den Essener Investoren Carl Funke Waldthausen und Hagedorn Grillo besass nahe dem Schalker Verein bereits das Walzwerk Schalker Eisenhutte dessen Produkte er im Kesselwerk weiterverarbeiten wollte 7 8 Im Jahr 1878 wurden die Bestande der Eisenerzgruben Orange ehemalig Besitz der Herzoge von Oranien Nassau auch Prinzen von Orange und Georgine im Lahn Dill Gebiet angegliedert das gemeinsame Unternehmen firmierte nun als Bergrechtliche Gewerkschaft unter dem Namen Orange 8 Nach dem Ersten Weltkrieg litt das Unternehmen sehr unter der allgemeinen Wirtschaftskrise im Zuge der Hochinflation und wurde daher 1922 an die DEMAG in Duisburg angegliedert 1925 wurde das Werk in Bulmke das durch Bergsenkungen schwer in Mitleidenschaft gezogen war geraumt und ein neues Gelande am Hafen Gelsenkirchen am Rhein Herne Kanal bezogen 7 Im Jahr 1927 erfolgte dann der Zusammenschluss zu dem Vereinigten Kesselwerken Die Fertigung im Werk Orange wurde von VKW fortgefuhrt ruhte jedoch ab 1932 im Rahmen der Konzentration vorubergehend 9 1 Im Jahr 1938 wurden das Werk dann an die Dortmunder Union Bruckenbau AG eine Tochter der Vereinigte Stahlwerke AG abgegeben 9 die es als Werk fur den Bruckenbau und sonstigen Stahlbau weiterfuhrte Spater wurde hieraus die Rheinstahl Union Bruckenbau AG noch spater die Rheinstahl Union Maschinen und Stahlbau AG Wachstum und Blute Bearbeiten Nach der Stilllegung und dem anschliessenden Verkauf des Betriebsteile in Duren und Gelsenkirchen in den 1930er Jahren wurde die Geschaftstatigkeit ganz auf den grossten Standort das ehemalige Piedboeuf Werk in Dusseldorf konzentriert 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die VKW zu einem der fuhrenden Kesselhersteller in Deutschland und lieferte insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Dampferzeuger und andere Ausrustung fur Kraftwerke und Industrieanlagen im In und Ausland Zwischen 1963 und 1974 wurden die VKW unter der Leitung von Theodor Piedboeuf schrittweise in den Deutsche Babcock Konzern uberfuhrt und dort unter der neuen Mutter Babcock BSH eingeordnet 10 Ab Mitte der 1960er Jahre ubernahm VKW beginnend mit der Anlage im Heizkraftwerk Flingern eine fuhrende Rolle bei der Entwicklung von Mullverbrennungsanlagen 11 Mitte bis Ende der 1960er Jahre waren die VKW kurzzeitig in Zusammenarbeit mit BBC Krupp Reaktorbau und dem Kernforschungszentrum Julich auch an der Entwicklung von Warmetauschern fur nukleare Hochtemperaturreaktoren AVR beteiligt 12 Ab Anfang der 1980er Jahre kam VKW eine fuhrende Rolle bei der Entwicklung von stationaren Wirbelschichtfeuerungen fur schwierige Brennstoffe zu 13 Niedergang und Schliessung Bearbeiten Nachdem in den 1960er und 1970er Jahren in Deutschland zahlreiche Kraftwerke neu errichtet worden waren ging das Auftragsvolumen in den 1980er Jahren stark zuruck was nur zu einem Teil durch internationales Geschaft kompensiert werden konnte Infolgedessen geriet die gesamte deutsche Energieanlagenbaubranche in eine Krise Es kam zu einem Konzentrationsprozess in dessen Rahmen viele Unternehmen darunter auch der Babcock Konzern Uberkapazitaten abbauten Dieser Entwicklung fiel letztlich auch die Babcock Tochter VKW zum Opfer Babcock konzentrierte 1989 90 die Kesselherstellung in Oberhausen das Werk in Oberbilk wurde vollstandig geschlossen 14 10 Nach der Schliessung im Jahre 1991 wurden alle Werksanlagen gesprengt oder abgerissen das Gelande bis Mitte der 1990er Jahre in Brachland zuruckgewandelt Nach der Insolvenz des ehemaligen VKW Mutterkonzerns Babcock Borsig im Jahr 2002 ubernahm der Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW im Jahr 2004 das Grundstuck Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs wurde ein Konzept fur eine Umwandlung des Gelandes erarbeitet 3 15 16 Als erste neue Bebauung entstand bis 2009 das Land und Amtsgerichtsgebaude Das Gelande soll weiter zum Justizzentrum Werdener Strasse ausgebaut werden Literatur BearbeitenEmil Block Karl Niederauer 25 Jahre Vereinigte Kesselwerke Dusseldorf Hrsg Vereinigte Kesselwerke AG Buchgewerbehaus Dusseldorf 1952 Vereinigte Kesselwerke AG Hrsg 150 Jahre Dampfkesselbau Vereinigte Kesselwerke AG 1812 1962 Dusseldorf 1962 Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Vereinigte Kesselwerke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Vereinigte Kesselwerke Aktiengesellschaft Kraft und Dampfmaschinen Hersteller Albert Gieseler 2009 abgerufen am 22 November 2011 Aachener Verhaltnisse mit Photo der Dampfkessel Fabrikation bei Jacques Piedboeuf in Aachen Nicht mehr online verfugbar HisTech e V Verein fur regionale Technikgeschichte archiviert vom Original am 28 Januar 2015 abgerufen am 23 November 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www histech org a b Entwicklungsbereiche beiderseits Hauptbahnhof Oberbilk Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dusseldorf abgerufen am 22 November 2011 Petry Dereux Hrsg Petry Dereux GmbH Duren Dampfkesselanlagen 2 erweiterte Auflage der Denkschrift aus Anlass des 70jahrigen Bestehens 1925 Duren 1925 Verein Deutscher Ingenieure Hrsg VDI Zeitschrift Band 69 VDI Verlag 1925 S 1031 Petry Dereux GmbH Dampfkesselfabrik Kraft und Dampfmaschinen Hersteller Albert Gieseler 2009 abgerufen am 23 November 2011 a b Werk Orange Gelsenkirchen der Rheinstahl Union Bruckenbau AG In Beitrage zur Stadtgeschichte Band 6 Gelsenkirchen Auszug auf gelsenkirchener geschichten de a b Bulmke Burgers und der Schalker Verein Wohnen in Tossehof Projekt Stadtumbau Tossehof Stadt Gelsenkirchen abgerufen am 23 November 2011 a b Gewerkschaft Orange vorm Schalker Verein fur Kesselfabrikation Kraft und Dampfmaschinen Hersteller Albert Gieseler 2009 abgerufen am 23 November 2011 a b Hans Seeling Piedboeuf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 422 Digitalisat Martin GmbH Hrsg Abfallverbrennungsanlagen im Wandel der Zeit Vortrag im Rahmen der Tagung KVA Ruckstande in der Schweiz am 24 Juni 2010 in Bern Munchen 28 Juni 2010 Markus Esch et al State of the Art of Helium Heat Exchanger Development for Future HTR Projects In Proceedings of the 4th International Topical Meeting on High Temperature Reactor Technology Washington 2008 1981 2 160 t h Dampfkessel mit Wirbelschichtfeuerung fur das Kraftwerk Toledo auf Cebu Philippinen Geschichte Fruhe Jahre Meilensteine alera archiviert vom Original am 19 Juli 2012 abgerufen am 23 November 2011 Chronik des Konzerns In Die Welt 5 Juli 2002 welt de Gunther Glebe Lokale Transformationsprozesse in der Global City Dusseldorf Oberbilk Strukturwandel eines citynahen Stadtteils In Helmut Schneider Hrsg Dusseldorfer Geographische Schriften Heft 37 Geographisches Institut der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf Dusseldorf 1998 Zusammenfassung auf uni duesseldorf de Keimzelle der Industrialisierung In Rheinische Post vom 24 Juli 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vereinigte Kesselwerke amp oldid 207275331