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Der Verband der Deutschen Hochschulen VDH war die nationale Interessenvertretung der Hochschullehrer an deutschen Universitaten und Technischen Hochschulen in der Weimarer Republik Er wurde auf einer Versammlung der Vertreter von 23 Universitaten und 11 technischen Hochschulen vom 4 bis 7 Januar 1920 in Halle Saale gegrundet 1933 mit anderen Organisationen zum Reichsverband der Deutschen Hochschulen zusammengeschlossen und 1936 per Ministererlass aufgelost Nach Einschatzung des Historikers Franz Bauer agierte die Interessenvertretung wahrend der Weimarer Republik als national konservative in einer Position der ausseren Defensive und inneren Distanz zum parlamentarischen Parteienstaat verharrende Standesorganisation Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme herrschten zunachst Verunsicherung und Desorientierung Zu einer offenen Stellungnahme gegen konkrete Unrechtsmassnahmen des sich rucksichtslos etablierenden NS Regimes wie etwa das vor allem die judischen Hochschullehrer betreffende sogenannte Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7 April 1933 und das Gesetz gegen die Uberfullung deutscher Schulen und Hochschulen das den Anteil judischer Studenten auf 1 5 Prozent begrenzte konnte sich der Verband nicht aufraffen Man wird wohl zu dem Urteil kommen dass sich die Berufs und Standesorganisation der deutschen Hochschullehrer damit moralisch nicht besser aber auch nicht kategorial schlechter verhalten hat als viele vergleichbare Institutionen Gemessen am traditionellen Anspruch der deutschen Professorenschaft die geistige Elite des Landes zu reprasentieren ein Anspruch der nie nur intellektuell sondern auch immer ethisch idealistisch begrundet wurde war das enttauschend wenig Auf einem ausserordentlichen Hochschultag am 1 Juni 1933 in Erfurt wurde die Selbstgleichschaltung durch die Wahl eines neuen nationalsozialistischen Vorstandes unter dem Professor fur Bodenkunde an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Friedrich Schucht auch institutionell vollzogen Im November 1933 wurde der VDH zusammen mit anderen hochschulpolitischen Vereinigungen und Verbanden zu einer Einheitsorganisation mit dem Namen Reichsverband der Deutschen Hochschulen zusammengezogen Per Ministererlass erfolgte am 7 Juli 1936 die formelle Auflosung Bestrebungen nach dem Krieg eine neue Interessenvertretung nach dem Vorbild des VDH zu schaffen mundeten am 4 Marz 1950 in die Grundung des Deutschen Hochschulverbandes DHV Vorsitzende BearbeitenRudolf Schenck Chemiker Munster 1920 25 Otto Scheel Theologe Kiel 1925 27 Wilhelm Schlink Physiker Darmstadt 1927 29 Fritz Tillmann Theologe Bonn 1929 33 Friedrich Schucht Bodenkundler Berlin Juni November 1933 Herwart Fischer Mediziner Wurzburg Fuhrer des Reichsverbandes Deutscher Hochschulen 1933 34 Literatur BearbeitenFranz J Bauer Geschichte des Deutschen Hochschulverbandes Munchen 2000 S 11 24 Online in der Google Buchsuche Eckhard Oberdorfer Der VDH in der Weimarer Republik In Karl Strobel Hrsg Die deutsche Universitat im 20 Jahrhundert Vierow bei Greifswald 1994 S 69 88 Normdaten Korperschaft GND 43435 8 lobid OGND AKS VIAF 158865824 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband der Deutschen Hochschulen amp oldid 192320855