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Venus vor Gericht ist ein deutscher Spielfilm von Hans H Zerlett aus dem Jahr 1941 Der Propagandafilm versuchte das Thema der Entarteten Kunst aus Sicht des Nationalsozialismus darzustellen FilmTitel Venus vor GerichtProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1941Lange 90 MinutenStabRegie Hans H ZerlettDrehbuch Hans H ZerlettProduktion Ottmar OstermayrMusik Leo LeuxKamera Oskar SchnirchBesetzungHannes Stelzer Peter Brake Bildhauer Hansi Knoteck Charlotte Boller Paul Dahlke Gottlieb Boller Burgermeister Siegfried Breuer Benjamin Hecht Kunsthandler Charlott Daudert Marianne Ernst Fritz Furbringer Paul Dreysing Zeichner Josef Eichheim Prof Semmel Bildhauer Erhard Siedel Der Kultusminister Carl Wery Der Oberstaatsanwalt Hans Brausewetter Der Staatsanwalt Hubert von Meyerinck Dr Knarre Sachverstandiger Justus Paris Prof Grimm Sachverstandiger Fritz Reiff Der Vorsitzende Richter Peter Elsholtz Der Verteidiger Adolf Gondrell Bronsky Agent Albert Horrmann Dr Wertheimer Referent des Kultusministers Peter Pasetti Parteigenosse Liesl Karlstadt Mathilde Hausmadchen Fritz Hoopts Brinkmann Gerichtsvollzieher Beppo Brem Martin Hausdiener Eva Tinschmann Rita Empfangsdame Carl Ballhaus Alfred Peters Freund Heini Handschumacher Reporter Rudolf Vogel Dr Gerhard Hummelmann Heinrich Hauser Obersturmbannfuhrer Lotze Gabriele Reismuller Sekretarin Werner Nippen Klaus Peters Freund Charles Willy Kayser Walter Lantzsch Kurt Stieler Es handelt sich um einen Vorbehaltsfilm der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Er gehort damit zum Bestand der Stiftung ist nicht fur den Vertrieb freigegeben und darf nur mit Zustimmung und unter Bedingungen der Stiftung gezeigt werden Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund des Films 3 Rezeption 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Bildhauer Peter Brake ein fruher Anhanger des Nationalsozialismus ist ein Gegner der modernen Kunst die er fur entartet halt Um ein Zeichen zu setzen schafft er eine Venus Statue im Stil der griechischen Antike und vergrabt sie im Wald Als sie im Jahr 1930 ausgegraben wird halt man sie fur eine zweitausend Jahre alte antike Statue die als sogenannte Venus vom Acker im Berliner Hinterzimmer des judischen Kunsthandlers Benjamin Hecht landet Dieser sorgt dafur dass sie vom Minister flugs fur das Museum angekauft wird was auch damit zu tun hat dass der Minister dem judischen Handler als Abnehmer pornographischer Mappen verbunden ist Dies versetzt den jungen Bildhauer Brake in Aufruhr Brake erklart vor Gericht dass er der Schopfer der Statue sei aber man glaubt ihm nicht und will ihn des Meineids uberfuhren Die Einzige die die Wahrheit bezeugen konnte ist die junge Frau die Peter fur die Figur Modell gestanden hat Doch da diese inzwischen mit einem Burgermeister verheiratet ist will ihr Peter keine Schwierigkeiten bereiten und schweigt Erst als sie von dem Prozess erfahrt macht sie eine Aussage Hintergrund des Films BearbeitenIn dem im Jahr 1930 also zur Zeit der von den Nationalsozialisten verhassten Weimarer Republik spielenden Film drei Jahre vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten werden Werke der Entarteten Kunst gezeigt Otto Freundlichs Kopf 1925 die Plastik Tanzerin von Marg Moll 1930 sowie Gemalde von Ernst Ludwig Kirchner Ernst Heckel und Wassily Kandinsky die sich in den Depots des NS Regimes befanden zuvor als artfremd beschlagnahmt und im Jahr 1937 in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt wurden Die verloren geglaubten Skulpturen Kopf und Tanzerin wurden 2010 beim Berliner Skulpturenfund im Trummerschutt wiederentdeckt Brake fungiert im Film als Alter Ego des NS Vorzeigekunstlers Arno Breker 1 Er wird als Provokateur einer neuen Kunst dargestellt der versucht mit einer vergrabenen Skulptur dem verlotterten Kunstgeschmack seiner Zeit einen Streich zu spielen In seiner Verteidigungsrede vor Gericht klagt er die Moderne Kunst an Heute verherrlicht man nicht mehr den schonen Korper sondern den hasslichen man geht neue Wege in der Kunst wenn man eine Frau als Gorillaweibchen darstellt das ist modern das ist geistvoll das bringt einen Namen und vor allen Dingen Geld 1 Daruber hinaus transportiert der Film auch andere Stereotype dessen was die Nationalsozialisten als Kampfzeit bzw System sahen In einer Szene wird Brake vom Gerichtsvollzieher besucht Als dieser in Brakes Atelier eine Hakenkreuzfahne sieht zieht er ab ohne etwas gepfandet zu haben beim Abschied hebt er lachelnd die Hand zum Hitlergruss Rezeption BearbeitenDer Film erhielt das Pradikat volkstumlich wertvoll 2012 wurde der Film im Rahmen der Ausstellung Verschollene Moderne des Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg gezeigt 1 Erwin Leiser zahlt Venus vor Gericht mit Karl Ritters Uber alles in der Welt Gustav Ucickys Heimkehr und Arthur Maria Rabenalts reitet fur Deutschland zu den Filmen des Jahres 1941 in denen Juden zwar als Gegenspieler der Helden vorkommen aber nur mehr als ungefahrliche Randfiguren und nicht wie noch 1940 als gefahrliche Untermenschen so in Die Rothschilds Jud Suss und Der ewige Jude 2 Catrin Lorch schrieb anlasslich der Neuauffuhrung des Films 2012 in der Suddeutschen Zeitung Es ist nicht ganz richtig wenn man die unlustige Komodie als flankierende Propaganda oder gar als Rechtfertigung der ungeheuren Kampagne Entartete Kunst versteht Der Film Venus vor Gericht packt da nur die Verfolgung der Nazis wahrend der fruhen dreissiger Jahre auf die schon langst erfolgreich verzerrte Kunstgeschichte drauf Und anders als beispielsweise die Filme von Leni Riefenstahl in denen sich Korperkult und verstockte Modernitat des Faschismus manifestieren ist der so dumpf Tater und Opfer vertauschende Film schliesslich war es ja erst der Kunstgeschmack des Dritten Reiches der aus Malerei und Plastik Delikte machte nur ein kulturelles Zeitzeugnis 1 Siehe auch BearbeitenListe der wahrend der NS Zeit im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen SpielfilmeWeblinks BearbeitenVenus vor Gericht in der Internet Movie Database englisch Venus vor Gericht bei der Murnau Stiftung Venus vor Gericht bei filmportal de Venus vor Gericht in der Online FilmdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Catrin Lorch Begraben um zu bleiben In Suddeutsche Zeitung 22 August 2012 S 13 Erwin Leiser Deutschland erwache Propaganda im Film des Dritten Reiches Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1968 S 16 68 Filme von Hans H Zerlett Im Schallplattenladen 1934 Da stimmt was nicht 1934 Knock out 1935 Die selige Exzellenz 1935 Arzt aus Leidenschaft 1936 Moral 1936 Diener lassen bitten 1936 Max Schmelings Sieg Ein deutscher Sieg 1936 Truxa 1937 Liebe geht seltsame Wege 1937 Revolutionshochzeit 1937 Es leuchten die Sterne 1938 Zwei Frauen 1938 Verliebtes Abenteuer 1938 Die goldene Maske 1939 Robert und Bertram 1939 Meine Tochter tut das nicht 1940 Venus vor Gericht 1941 Kleine Residenz 1942 Meine Freundin Josefine 1942 Einmal der liebe Herrgott sein 1942 Reise in die Vergangenheit 1943 Liebesbriefe 1943 Schuss um Mitternacht 1944 Spuk im Schloss 1947 Im Tempel der Venus 1948 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venus vor Gericht amp oldid 221253810