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Urs Widmer geboren am 20 Dezember 1927 in Winterthur gestorben am 2 September 2018 ebenda war ein Schweizer Politiker DP ab 1971 FDP Er war von 1966 bis 1990 wahrend 24 Jahren Stadtprasident von Winterthur und damit der bisher am zweitlangsten amtierende Stadtprasident Urs Widmer 1986 Urs Widmer 1984 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Politische Positionen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenUrs Widmer wurde am 20 Dezember 1927 als dritter Sohn von Hans Widmer der selbst von 1930 bis 1939 als Stadtprasident wirkte und Hanna Widmer Schoellhorn geboren und wuchs im Doktorhaus in Winterthur Toss auf Ab 1934 besuchte er die Schulen in Toss 1939 verliert er im Alter von zwolf Jahren seinen Vater Neben dem Tod seines Vaters pragte Widmer auch ein beim Kugelstossen 1 im Gymnasium erlittener Schadelbruch 2 1946 immatrikulierte er sich an der ETH Zurich und schloss 1950 sein Studium als Bauingenieur ab Danach arbeitete er zunachst im erlernten Beruf bei Geilinger amp Cie in Winterthur danach 1952 bei Seeberger amp Cie in Frutigen und in den Jahren 1953 und 1954 in den USA bei Othmar H Ammann in New York sowie bei Robert D Dewell in San Francisco Nach zwei Jahren in den USA kehrte er in die Schweiz zuruck und arbeitete fur eine Badener Firma Motor Columbus als Baufuhrer im Mattertal unter anderem beim Bau von Wasserkraftwerken mit 3 1957 heiratete er Anne Marie Rinderknecht aus Kloten der Ehe entsprangen je zwei Sohne und Tochter 1958 kehrte er nach Winterthur zuruck und betrieb dort bis zu seiner Wahl zum Stadtprasidenten ein eigenes Ingenieurburo 4 Zuruck in Winterthur wurde er am 21 Januar 1962 fur die Demokratische Partei der bereits sein Vater angehorte in den Grossen Gemeinderat gewahlt Dort gehorte er der Rechnungsprufungskommission an und hielt das Referat fur das Bauamt Bereits im ersten Jahr wurde dabei die von Stadtrat Heinrich Zindel vorangetriebene Uberbauung Gutschick im Gemeinderat behandelt und auch Landabtretungen fur den Bau der Autobahn A1 fielen in sein Referat Nach dem Rucktritt des bisherigen Prasidenten der Rechnungsprufungskommission ubernahm er am 20 Mai 1963 den Kommissionsvorsitz und neu das Referat uber das Finanz Steuer und Personalamt 5 Urs Widmer wurde von der Demokratischen Partei am 1 Oktober 1965 als Kandidat furs Stadtprasidium nominiert in der parteiinternen Ausmarchung setzte er sich mit einem knappen Mehr gegen den spateren Generaldirektor der Zurcher Kantonalbank Richard Muller durch Kurze Zeit nach den Demokraten nominierte die Sozialdemokratische Partei mit Arthur Bachmann seinen Gegenkandidaten der wie Widmer gleichzeitig auch erstmals fur den Stadtrat kandidierte und den dritten Sitz der Sozialdemokraten in der Regierung verteidigen soll Im Vergleich zum burgerlichen Kandidaten Widmer hat sich Bachmann auch in der Stadtpolitik zuvor weniger hervorgetan Bei den Wahlen vom 24 April 1966 konnte sich Widmer dann auch durchsetzen wahrend sein Konkurrent Bachmann bei den Stadtratswahlen zwar gewahlt wurde aber als Uberzahliger ausschied 6 Widmer ubernahm das Amt des Stadtprasidenten zur Zeit der Hochkonjunktur in Winterthur die bis Mitte der 70er Jahre anhielt Danach begann die Rezession und Winterthur war wieder vermehrt mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen konfrontiert 6 Als Stadtprasident war ihm unter anderem die Forderung des kulturellen Lebens ein Anliegend er war massgebend an der Grundung des stadteigenen Theater Winterthur beteiligt und war ein Forderer des Technoramas dessen Stiftungsratsprasident er war 2 Auch leitete er eine Reorganisation der Winterthurer Bibliotheken ein 3 1970 zeichnet er sich im Rahmen der 700 Jahr Feierlichkeiten als Vorsitzender des Albanifestkomitees verantwortlich fur die Organisation des ersten Albanifest der Neuzeit In den Jahren 1980 bis 1982 leitete er auf Empfehlung des Stadteverbands und durch Berufung des Bundesrats das nationale Komitee der Stadterneuerungskampagne des Europarats ausserdem gehorte er ab 1981 dem Vorstand des Schweizerischen Stadteverbands an 7 Neben dem Albanifest forderte er auch weitere Volksfeste wahrend seiner Amtszeit darunter zwei kantonale Schutzenfeste das Eidgenossische Turnfest 1984 das Eidgenossische Musikfest 1986 und das Eidgenossische Schutzenfest 1990 Vielfach war er dabei auch selbst als OK Prasident tatig 8 1990 trat er aus Altersgrunden nicht mehr zur Wiederwahl an 9 sein Nachfolger wurde der Freisinnige Martin Haas Nach seinem Rucktritt als Stadtprasident ubernahm Widmer das Prasidium des Kunstverein Winterthur das er bis 1998 innehatte Bereits wahrend seiner Zeit als Stadtprasident leitete er von 1975 bis 1986 die Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte 10 2000 verstarb seine Ehefrau mit der er vier Kinder hatte Er beschaftigte sich mit der Geschichte der Stadt Winterthur war als Stadtfuhrer tatig und baute ab 2006 zusammen mit Heinz Bachinger das Winterthur Glossar auf eine Online Enzyklopadie rund um die Stadt Winterthur 11 Widmer verstarb am 2 September 2018 nach kurzem Spitalaufenthalt in Winterthur Zuletzt lebte Widmer im ehemaligen Atelier des Malers Hans Schoellhorn in Winterthur 1 die Winter verbrachte er ofters in seinem Ferienhaus in Valbella 3 Politische Positionen BearbeitenWidmer galt als volksnaher Politiker Er galt als wirtschafts und fortschrittsfreundlich stand aber in manchen sozialen Fragen der SP naher als der FDP Die Kulturpolitik war ihm ein Anliegen Obwohl er die Fusion mit der FDP 1971 zunachst begrusste kuhlte das Verhaltnis zur freisinnigen Partei allmahlich ab und Widmer betrachtete die Fusion noch im Amt eher als Fehler denn als Fortschritt Unterstutzung in politischen Fragen fand er so auch vielfach bei der SP 3 2 Aus der FDP trat Widmer nach Beendigung seiner politischen Karriere wieder aus 1 Werke BearbeitenUrs Widmer Hrsg Anerkennungsgaben der Stadt Winterthur 1956 1981 Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Nr 314 Buchhandlung Vogel Winterthur 1984 Die Tossbrucken von Winterthur Buchhandlung Vogel Winterthur 1996 ISBN 3 85961 051 1 Gesprochenes ein Viertel Jahrhundert Stadtgeschichte Winterthur Buchhandlung Vogel Winterthur 2007 ISBN 978 3 85961 066 8 Literatur BearbeitenUrs Widmer zum 60 Geburtstag Winterthur 1987 Christian Baertschi Widmer Urs In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenUrs Widmer im Winterthur Glossar Einzelnachweise Bearbeiten a b c Martin Gmur Reiches Leben zufriedener Mensch In Der Landbote Winterthur 20 Dezember 2017 S 7 landbote ch abgerufen am 10 Oktober 2018 a b c Martin Gmur Urs Widmer war ein Bruckenbauer Demokrat und Menschenfreund In Der Landbote Winterthur 4 September 2018 S 3 landbote ch abgerufen am 10 Oktober 2018 a b c d Thomas Isler Nachruf Stadtprasident Urs Widmer wurde zum Ingenieur einer Kulturstadt In NZZ am Sonntag 8 September 2018 nzz ch abgerufen am 10 Oktober 2018 Urs Widmer Urs Widmer im Winterthur Glossar abgerufen am 9 Oktober 2018 Albert Eggli 25 Jahre im Dienst der Gemeinde In Urs Widmer zum 60 Geburtstag Winterthur 1987 S 5 a b Hans Schaufelberger Die Stadt Winterthur im 20 Jahrhundert Neue Helvetische Gesellschaft Winterthur 1991 S 126 128 270 271 Werner Bircher Stadteverband und Stadterneuerung In Urs Widmer zum 60 Geburtstag Winterthur 1987 S 93 Othmas Hussy Der Mensch Urs Widmer In Urs Widmer zum 60 Geburtstag Winterthur 1987 S 27 28 Alex Hoster Ein Zeitzeuge der Winterthurer Geschichte In Der Landbote Winterthur 29 November 2008 S 16 Hans Martin Gubler Die Liebe zur Kunst oder handeln ist besser als traumen In Urs Widmer zum 60 Geburtstag Winterthur 1987 S 55 Impressum In winterthur glossar ch Abgerufen am 9 Oktober 2018 Normdaten Person GND 130317233 lobid OGND AKS LCCN n78030351 VIAF 12390881 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Widmer UrsKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker und Stadtprasident von WinterthurGEBURTSDATUM 20 Dezember 1927GEBURTSORT WinterthurSTERBEDATUM 2 September 2018STERBEORT Winterthur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urs Widmer Politiker amp oldid 226060327