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Die evangelisch reformierte Uphuser Kirche in der ostfriesischen Stadt Emden wurde 1440 als Nachfolgebau eines Gotteshauses aus der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet Uphuser KircheSudseite der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Dorfwarft von Uphusen ist im Laufe der Zeit aus drei Einzelwarften zusammengewachsen Der alteste Teil wurde vor dem 9 10 Jahrhundert aufgeschuttet Die Kirchwarft wurde im 13 Jahrhundert angefugt Anschliessend begann hier der Bau der ersten Kirche die um 1440 durch eine neue ersetzt wurde Hauptling Wiard von Uphusen soll den Neubau veranlasst haben Ab 1520 begann die Reformation in Ostfriesland und wenige Jahre spater hielt sie auch in Uphusen Einzug Seit 1593 ist die Gemeinde ununterbrochen reformiert Durch das ostfriesische Sonderrecht waren die lutherischen Christen Teil der reformierten Gemeinde mit allen Rechten und Pflichten 1 Das fruhbarocke Sandsteinportal an der Nordwand wurde in der Mitte des 17 Jahrhunderts an das Gebaude angefugt und die Westmauer im Jahre 1884 neu aufgefuhrt Im Jahre 1970 wurden die lutherischen Christen aus der Gemeinde ausgegliedert und sind seither Teil der Martin Luther Gemeinde in Emden Die reformierte Gemeinde Uphusen hat gegenwartig etwa 470 Mitglieder 1 Baubeschreibung BearbeitenDer abseits stehende Glockenturm mit Parallelmauerwerk stammt aus der Erbauungszeit der ersten Kirche Die Kirche hat eine Lange von 29 21 Metern und eine Breite von 11 68 Metern Ihre Backsteinmauern sind 1 17 Meter dick Ihre Langswande sind durch Lisenen gegliedert und besitzen hoch sitzende spitzbogige Fenster Der Ostgiebel zeigt eine ansteigende Gruppe von drei Fenstern daruber Blendbogen und an der Giebelspitze schlanke Bogen Der Chor ist nach oben mit einer flachen Holzbogendecke und das Schiff mit einem Tonnengewolbe abgeschlossen Beide Raume sind durch eine Holzwand getrennt Ausstattung BearbeitenDer aus vorreformatorischer Zeit stammende Taufstein wurde wie so viele Taufen in Ostfriesland im 13 Jahrhundert aus Bentheimer Sandstein geschaffen Vier steinerne Lowen tragen die Cuppa die von Rankenfriesen umgeben ist Im Chorraum der Kirche befinden sich mehrere Grabplatten des 16 bis 18 Jahrhunderts Ebenfalls im Chor hangen zwei kunstvoll geschnitzte Wappen der Familie Wiards von Uphusen Im Fussboden soll deren Grabstein liegen 1 Orgel BearbeitenIm Jahr 1531 erhielt die Kirche eine spatgotische Orgel die von Magister Johannes Emedensis Meister Johannes aus Emden gebaut wurde Die Flugelturen sind erhalten und hangen heute in der Johannes a Lasco Bibliothek Sie zeigen auf der rechten Innenseite Konig Saul auf dem Pferd David mit dem abgeschlagenen Kopf Goliats und acht berittene Ritter Auf der linken Seite kommen aus Jerusalem musizierende Frauen den Siegern entgegen 1 Sam 18 6 7 LUT Die vier geschwungenen Trompeten konnen als Jahreszahl 1531 gedeutet werden wahrend die Ritter nach einer Vermutung von Harald Vogel acht ostfriesische Hauptlinge darstellen 2 Die heutige Orgel wurde in den Jahren von 1825 bis 1831 von Wilhelm Caspar Joseph Hoffgen aus Emden errichtet Sie ist in einer schlichten Emporenbrustung vor dem Chorraum eingebaut Der kraftige uberhohte Mittelturm und die beiden kleineren Seitenturme sind auf verzierten Konsolkorben aufgestellt Die polygonalen Turme selbst sind mit drei Figuren versehen die Kronos sowie zwei Engel zeigen Zwischen den Turmen vermitteln zweigeschossige Flachfelder Ausladendes durchbrochenes Rankenwerk mit Bluten bilden die seitlichen Blindflugel das mit den feinen Schleierbrettern korrespondiert Das Instrument ist in vornehmer weiss grauer Fassung gehalten Die seitenspielige Brustungsorgel verfugt uber 14 Register und ist fast vollstandig original erhalten Lediglich die im Ersten Weltkrieg abgelieferten Prospektpfeifen wurden 1926 durch Zinkpfeifen von Max Maucher ersetzt Die Orgelbaumeister Bartelt Immer fuhrte 1996 eine Restaurierung durch und rekonstruierte die verlorenen Pfeifen 2021 folgte eine Nachrestaurierung des Instruments Die Zerlegung der Mixtur in Einzelregister Quint 1 1 2 Ocktav 1 Tertian 1 Mixtur III ist ein charakteristisches Kennzeichen der Orgel Zudem haben alle Metallpfeifen Barte und niedrige Aufschnitte was bei dem relativ niedrigem Winddruck von 62 mmWS eine milde Ansprache bewirkt Hoffgen hat offensichtlich einen besonderen Klang erschaffen wollen und erweist sich bei seiner ersten Orgel die er mit 58 Jahren vollendete als ein fur seine Zeit sehr moderner und innovativer Orgelbauer Die Disposition lautet wie folgt 3 I Manual C f3Bordun 16 Praestant 8 Gedakt 8 Flot trav 8 Viola da Gamba 8 Ocktav 4 Flot 4 Fortsetzung Quint 3 Ocktav 2 Tertian 2 1 3 5 Quint 1 1 2 Ocktav 1 Tertian 1 2 3 Trompet 8 Pedal C d1angehangtSiehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Menno Smid Friesische Kirchen in Emden Leer Borkum Mormerland Uplengen Overledingen und Reiderland Band 3 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1980 S 40 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 167 ff 171 f 176 Weblinks BearbeitenHomepage der Kirchengemeinde reformiert de Ev ref Gemeinde UphusenEinzelnachweise Bearbeiten a b c reformiert de Ev ref Gemeinde Uphusen abgerufen am 18 Dezember 2022 Ostfriesen Zeitung vom 16 Mai 2015 Malerei zeigt vermutlich acht Hauptlinge Abgerufen am 18 Dezember 2022 Ralph Nickles Orgelinventar der Krummhorn und der Stadt Emden Hauschild Verlag Bremen 1995 ISBN 3 929902 62 1 S 445 457 506 53 376583 7 254034 Koordinaten 53 22 35 7 N 7 15 14 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uphuser Kirche amp oldid 230943684