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Der Untere Fasangarten auch Fasanerie Schleissheim lag auf dem Gebiet der Hofmark Schleissheim Feldmoching nordwestlich von Munchen Es war ein Fasanengehege und zugleich ein Jagdrevier der bayerischen Kurfursten bzw ab 1806 der bayerischen Konige aus dem Hause Wittelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Untere Fasangarten war eine Fasanerie in einem Waldgebiet nordlich von Feldmoching westlich von Hochmutting und sudlich von Oberschleissheim Er lag im Gebiet der kurfurstlichen Schwaige im Katzlholz 1 2 das auf spateren Landkarten als Korbinianiholz bezeichnet wird Ab 1858 verlief am Westrand des Unteren Fasangartens die Bahnlinie Munchen Landshut Geschichte BearbeitenDas Gebiet des Unteren Fasangartens gehorte zum Landgericht Dachau dessen umgebende Landschaft als das Gfild historisch Aufm geful 3 bezeichnet wurde Das Gfild das sich im Munchner Norden zwischen Isar und Wurm und von Moosach bis Gruneck erstreckte war ein beliebtes Jagdrevier der wittelsbachischen Landesherren Die Schleissheimer Fasanerie wurde 1717 vom Kurfursten Max Emanuel der ein leidenschaftlicher Jager war sudlich des Alten Schlosses Schleissheim eingerichtet Zur Unterscheidung von der bereits bestehenden Moosacher Fasanerie Oberer Fasangarten wurde sie als Unterer Fasangarten bekannt 1750 wurden im Unteren Fasangarten 77 Bruthennen angesetzt 1770 waren es bereits 252 Hennen Auch Kurfurst Karl Theodor gab bedeutende Summen fur die Ausstattung seiner Fasanerien aus und veranstaltete grosse Fasanenjagden zu denen er haufig hohe Gaste einlud 1793 brannten die Schleissheimer Fasaneriegebaude vollstandig ab und in den Koalitionskriegen wurde 1793 der Untere Fasangarten ausgeraubt Ab 1806 fuhrte Konig Maximilian Joseph die Tradition der Fasanenzucht fort und baute seine Fasanerien wieder auf Am 2 Januar 1806 waren er mit seinem Hofstaat und Kaiser Napoleon mit seiner Familie zur Jagd in der Schleissheimer Fasanerie 4 Der erkrankte Wittelsbacher Otto von Griechenland wurde kurze Zeit im Unteren Fasangarten beherbergt und danach im Schloss Furstenried untergebracht Von 1851 bis 1855 wurden auf dem Gebiet des Unteren Fasangartens 1119 Fasanen geschossen 1913 14 waren es 1140 Auch Prinzregent Luitpold lud Jagdgesellschaften in die koniglichen Fasanerien ein Da der Wildbestand im Munchner Norden seit der Jahrhundertwende standig zuruckging wurde die Fasanenzucht im Laufe des Ersten Weltkriegs 1914 1918 in den koniglichen Fasanerien weitgehend eingestellt Nachteilig auf die Schleissheimer Fasanenzucht wirkte sich auch der 1912 angelegte Flugplatz Schleissheim aus Wohl deshalb lebte der Untere Fasangarten nach dem Ende des Konigreichs Bayern 1918 nicht mehr auf Letzter koniglicher Fasanenmeister des Unteren Fasangartens war Johann Heiss der 1916 durch den Schuss eines Wilderers schwer verletzt wurde Die Oberaufsicht uber die vormals koniglichen Fasanerien ubernahm ab 1918 die Krongutverwaltung Zum 1 April 1920 wurden die vormals koniglichen Fasanerien unter der Bezeichnung Staatsjagd Munchen Nordwest zusammengefasst Die Gebaude des Schleissheimer Fasangartens wurden am 29 Oktober 1944 bei einem Luftangriff zerstort 5 Seit 1978 ist das vormalige Gebiet des Unteren Fasangartens als Naturwaldreservat ausgewiesen 6 Literatur BearbeitenVolker D Laturell und Georg Mooseder Die Fasanerien im Munchner Norden Entstehung Blutezeit und Niedergang nach 1900 In Amperland Heft 13 1977 S 350 354 Die Fasanerien im Munchner Norden Die Fasanenzucht In Amperland Heft 14 1978 S 378 381 Die Jagd im Munchner Norden Neuorganisation der Forstverwaltung In Amperland Heft 15 1979 S 428 432 mit Foto auf S 429 Die Fasanere Schleissheim Aufnahme aus der Zwischenkriegszeit Fotosammlung des Stadtarchivs Munchen Einzelnachweise Bearbeiten Max Schonleutner Bericht uber die Bewirthschaftung der koniglich baierischen Staatsguter darin Plan der Kurfurstlichen Schwaig Schleisheim aus dem Grundbuch vom Jahre 1727 mit der Bezeichnung Katzlholz online Ausschnitt aus der Grossen Karte von Bayern von Philipp Apian um 1560 In Eva Karl Der tragische Tod des Zoologen Johann Georg Wagler In Moosacher Geschichtsblatter hrsg vom Geschichtsverein Moosach e V Heft 3 2020 S 7f Hofjagd Bavariathek Naturwaldreservat FasanerieOrtsteile von Oberschleissheim Badersfeld Bergl Fasanerie Hochmutting Kreuzstrasse Lustheim Mittenheim Neuherberg Oberschleissheim 48 2308 11 5534 Koordinaten 48 13 50 9 N 11 33 12 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterer Fasangarten Schleissheim amp oldid 231509742