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Der Obere Fasangarten auch Ober Fasanengarten Obere Fasanerie und Fasanerie Moosach lag auf dem Gebiet der Hofmark Moosach bei Munchen Es war ein Fasanengehege und zugleich ein Jagdrevier der bayerischen Herzoge und Kurfursten bzw ab 1806 der bayerischen Konige aus dem Hause Wittelsbach Ob Fasanengarten in Mosach 1858 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Obere Fasangarten war ein Waldgebiet im Nordosten der Hofmark Moosach und sudlich der heutigen Fasanerie Nord Auf dem Gelande befand sich ein bronzezeitlicher Grabhugel 1 Ab 1892 verlief im Westen des Oberen Fasangartens die Bahnstrecke Munchen Regensburg Im Osten war der Fasangarten von der heutigen Lassallestrasse bis 1963 Aufhuttenstrasse begrenzt Nach dem Baubeginn des Rangierbahnhofs Munchen im Jahre 1938 und dem kriegsbedingten Abbruch der Arbeiten 1942 blieb das Gebiet eine Brache Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde die Feldmochinger Strasse die vorher entlang der heutigen Bingener Strasse verlief ab der Pelkovenstrasse weiter nach Westen an ihren heutigen Verlauf verlegt 1987 wurden die Bauarbeiten fur den Rangierbahnhof wiederaufgenommen 1991 wurde er in Betrieb genommen Geschichte Bearbeiten nbsp Ober Fasangarten zwischen Moosach und Feldmoching 1910Der Obere Fasangarten gehorte zum Landgericht Dachau dessen umgebende Landschaft als das Gfild historisch Aufm geful bezeichnet wurde Das Gfild das sich im Munchner Norden zwischen Isar und Wurm und von Moosach bis Gruneck erstreckte war ein beliebtes Jagdrevier der wittelsbachischen Landesherren Noch bevor Herzog Wilhelm V mit dem Bau des Alten Schlosses Schleissheim begann richtete er zwischen Moosach und Feldmoching eine Fasanerie ein Sie wurde 1698 unter Kurfurst Max Emanuel ausgebaut und spater zur Unterscheidung von weiteren wittelsbachischen Fasanerien als Oberer Fasangarten bzw Obere Fasanerie bezeichnet Um diese Zeit ist ein Michael Ertl als Vasannenmeister bei Moosach belegt 1698 liess Kurfurst Max Emanuel der ein leidenschaftlicher Jager war die Fasanerie bei Moosach ausbauen und weitere Fasanerien anlegen Auch Kurfurst Karl Theodor veranstaltete grosse Fasanjagden Wahrend der Koalitionskriege wurde der Obere Fasangarten ausgeraubt Ab 1806 fuhrte Konig Maximilian Joseph die Tradition der Fasanenzucht fort und baute seine Fasanerien wieder auf 1832 verungluckte neben dem Wirtshaus der Zoologe Johann Georg Wagler 2 Damals entwickelte sich der Obere Fasangarten zu einem beliebten Ausflugsziel der Munchner Von 1851 bis 1855 wurden auf dem Gebiet des Oberen Fasangartens 1005 Fasanen geschossen 1913 14 waren es 1140 1861 befanden sich im Oberen Fasangarten ein Wohnhaus mit Keller Pferdestall Waschhaus Getreidestadel Wagenremise Bruthaus mit zwei Fasanenkammern je eine Laub und Holzhutte und ein Sommerhauschen 1896 erhielt der Obere Fasangarten einen eigenen Haltepunkt Fasanerie Moosach an der Bahnstrecke Munchen Regensburg 3 um den in der Folgezeit die Siedlung Fasanerie Nord entstand Am 1 Juli 1913 wurden der Obere Fasangarten und die Fasanerie Hartmannshofen zusammen mit der Gemeinde Moosach nach Munchen eingemeindet Da der Wildbestand im Munchner Norden seit der Jahrhundertwende standig zuruckging wurde die Fasanenzucht im Laufe des Ersten Weltkriegs 1914 1918 in den Munchner Fasanerien eingestellt Letzter koniglicher Fasanenmeister des Oberen Fasangartens war Fritz Sperr der nach dem Ende des Konigreichs Bayern 1918 die Moosacher Fasanerie noch bis 1924 verwaltete 4 Nach Kriegsende 1918 ubernahm die Krongutverwaltung die Oberaufsicht uber die vormals koniglichen Fasanerien Zum 1 April 1920 wurden sie unter der Bezeichnung Staatsjagd Munchen Nordwest zusammengefasst Das Wirtshaus blieb bis zum Baubeginn des Rangierbahnhofs 1938 ein beliebtes Ausflugslokal Am 13 Mai 1939 wurden die Fasaneriegebaude abgebrochen der gesamte Wald zwischen der Bahnstrecke Munchen Regensburg und der Aufhuttenstrasse musste dem Rangierbahnhof weichen Damit verschwand das ganze Gelande des Oberen Fasangartens unter den Kiesaufschuttungen fur den geplanten Rangierbahnhof Literatur BearbeitenVolker D Laturell und Georg Mooseder Die Fasanerien im Munchner Norden Entstehung Blutezeit und Niedergang nach 1900 In Amperland Heft 13 1977 S 350 354 mit Ansicht der Oberen Fasanerie auf S 351 nach einem Aquarell aus dem 17 Jh Die Fasanerien im Munchner Norden Die Fasanenzucht In Amperland Heft 14 1978 S 378 381 Die Jagd im Munchner Norden Neuorganisation der Forstverwaltung In Amperland Heft 15 1979 S 428 432 mit Foto der Fasanerie Moosach kurz vor dem Abbruch am 13 Mai 1939 Volker D Laturell und Georg Mooseder Moosach Entstehungs und Entwicklungsgeschichte eines Munchner Stadtteils mit den Ortsteilen Moosach Hartmannshofen Nederling Eggarten und Olympia Pressestadt Von den Anfangen bis 1800 Bd I Tins Verlag 1980 Volker D Laturell und Georg Mooseder Moosach Entstehungs und Entwicklungsgeschichte eines Munchner Stadtteils mit den Ortsteilen Moosach Hartmannshofen Nederling Eggarten und Olympia Pressestadt Von 1800 bis zur Gegenwart Bd II Tins Verlag Munchen 1985Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 7835 0009 Grabhugel mit Bestattungen der Bronzezeit und der Hallstattzeit Eva Karl Der tragische Tod des Zoologen Johann Georg Wagler In Moosacher Geschichtsblatter hrsg vom Geschichtsverein Moosach e V Heft 3 2020 S 49 52 mit Luftaufnahme des Oberen Fasangartens aus dem Jahre 1936 Reinhard Pospischil Ernst Rudolph S Bahn Munchen Von den Anfangen des Vorortverkehrs zum modernen Hochleistungssystem Ein Jahrhundert Planungsgeschichte 25 Jahre im Dienst der Fahrgaste Alba Dusseldorf 1997 ISBN 3 87094 358 0 S 218 Weitere Moosacher Fasanenmeister aus der Familie Sperr waren Franz Sperr 1817 1858 und Joseph Sperr 1824 1859 deren Epitaphe sich an der Sudseite der Moosacher Alten Pfarrkirche St Martin links vom Eingang befinden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberer Fasangarten Moosach amp oldid 227261997