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Der Unterberg ist mit einer Hohe von 1342 m u A ein markanter Gipfel in den Gutensteiner Alpen im sudlichen Niederosterreich Der auch als Skigebiet der Wiener und fur Skitouren beliebte Berg liegt 50 km sudwestlich Wiens in einem Gebirgszug zwischen Triesting und Piestingtal UnterbergBlick zum Unterberg von Westnordwesten Reisalpe Hohe 1342 m u A Lage Niederosterreich OsterreichGebirge Gutensteiner AlpenDominanz 11 5 km ReisalpeSchartenhohe 564 m HaselrastKoordinaten 47 56 18 N 15 49 9 O 47 938333333333 15 819166666667 1342 Koordinaten 47 56 18 N 15 49 9 OUnterberg Gutensteiner Alpen Niederosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Landschaft 2 Kultur und Erschliessung 3 Geschichte der Waldnutzung 3 1 Uber das Leben der Waldbauern und Waldbauerinnen am Unterberg und die Baume als ihre stummen Zeugen 3 1 1 Fruhe Holznutzungen 3 1 2 Das Leben der Bauern und Bauerinnen in fruheren Zeiten 3 1 3 Holznutzungen am Unterberg 3 1 4 Stumme Zeugen 3 1 5 Der Wald heute 4 Bildergalerie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Landschaft BearbeitenDer Unterberg steht etwa 10 km sudlich von Hainfeld als westlichster und hochster Gipfel einer losen Bergkette die vom Hocheck 1037 m und dem Kieneck 1106 m kommt Dieser Kamm lauft zur Jochart 1266 m weiter und dann in Folge zum Goller Gippel Zug und bildet hier den Alpenhauptkamm Vom Unterberg bis zur Jochart grenzt man die Gebirgsgruppe Unterberg Jochart ab Der Unterberg ist der nordostlichste Berg der Alpen der noch hochmontanen Charakter hat und bildet das Zentrum der Gutensteiner Alpen obgleich er nicht deren hochster Berg ist das ist die etwas hohere Reisalpe nordwestlich 1 Der Kamm nach Sudwesten setzt sich allerdings weniger hoch zur Brunntaler Hohe 1090 m und zu den Leitermauern 1025 m fort Dieser Grat fuhrt zum Schneeberg Etwa 8 km sudlich des Unterbergs liegt der Rohrer Sattel 864 m eine wichtige Strassenverbindung vom Wiener Becken und Piestingtal in die Rax Region und ins Traisental Der Berg ist aus Kalkgesteinen aufgebaut und weist auf der Nordwestseite einen von Felswanden durchzogenen bewaldeten Steilhang auf wahrend er nach Sudosten hin wesentlich sanfter abfallt An der Sudostflanke des Unterbergs entspringt der Myralucke der Myrabach Er bildet knapp oberhalb von Muggendorf die malerischen Myrafalle und geht dann uber Muggendorf und Pernitz der Piesting zu Sudwestlich entwassert der Rohrer Rainbach weiter zur Schwarza Die Nordseite geht dem Kleinzeller Gampmannsgraben an der oberen Golsen zu Damit gehort der Gipfel zum Alpenhauptkamm in seinem nordwestlichen Auslaufer Grosse Hohlen sind die Goldgrube 2 und der Kammschacht 3 Kultur und Erschliessung BearbeitenEtwa 150 Hohenmeter sudlich unterhalb des Gipfels befindet sich das Unterberg Schutzhaus des Osterreichischen Touristenklubs 4 Die benachbarte Kapelle Maria Einsiedl beherbergt eine Kopie der Mariazeller Muttergottes Statue Die fruhesten Besucher des Unterbergs waren Wallfahrer auf dem Weg nach Mariazell die allerdings fast nie den Gipfel bestiegen Heute ist der Unterberg ein lokales Wintersport Zentrum mit drei Schleppliften und mehreren Schipisten Die Schilifte fuhren auf der Sudostflanke zum Gipfel sie sind von Pernitz im Piestingtal uber Muggendorf zu erreichen Auch als Ziel von Schitouren ist der Unterberg sehr beliebt Geschichte der Waldnutzung BearbeitenUber das Leben der Waldbauern und Waldbauerinnen am Unterberg und die Baume als ihre stummen Zeugen Bearbeiten Die Muggendorf Bauern sind ein guter Schlag von Menschen Sie nahren sich vorzuglich von Holzarbeiten Kohlenbrennen und Schmiedearbeiten berichtet Joseph August Schultes von seinen Wanderungen Anfang des 19 Jahrhunderts 5 6 Fruhe Holznutzungen Bearbeiten Der Holzbedarf von Wien und seinem Umland war gross der Unterberg war nicht weit entfernt aber schwer zuganglich und nicht zuletzt aufgrund seiner Grenzlage lange Zeit mit Urwaldern bestockt 7 Vor allem der Mangel an geeigneten Transportmoglichkeiten gestaltete die Holznutzung schwierig Das Holz konnte nicht geschwemmt werden und sollte sogar nachdem das Amt Muggendorf zur Herrschaft Hernstein Merkenstein gehorte uber einen Pass nach Pottenstein gebracht werden um dort abgelegt zu werden sprich verkauft zu werden 8 Wurde das Holz trotzdem durch das Myra und Piestingtal gebracht konnte es nur mit Pferdefuhrwerken transportiert werden Auf dem Berg gab es bis ins spate 19 Jahrhundert keine befahrbaren Wege nur Pilgerpfade 9 Aus dem Wald selbst wurde das Holz allein mittels Muskelkraft der Holzhacker Pferde oder mittels Holzriesen gebracht Durch das Fehlen geeigneter Transportmittel wurde die Region aus heutiger Sicht wohl vor fruhen Grosskahlschlagen bewahrt Das Leben der Bauern und Bauerinnen in fruheren Zeiten Bearbeiten Alle Bauern ausserhalb des Ortskerns von Muggendorf sind als Waldbauern und Waldbauerinnen zu bezeichnen Im Lahmweg am Fusse des Unterberges siedelten fast ausschliesslich Holzknechte und Kohler ihre Hutten waren nicht mit Grund dotiert sie arbeiteten direkt fur die Herrschaft Merkenstein durften auch herrschaftliches Holz fur den Eigenbedarf schlagen Ihre wirtschaftliche Grundlage bildete vor allem der Wald Das Acker und Wiesenland bot gerade genug fur den Eigenbedarf an Nahrung fur Mensch und Vieh Fur Wiesen waren die Hange zu steil Unterberg und Trafelberg boten aber auch Verebnungsflachen Zueckwiese Friedlanger Bindergraben Trafelwiesen die als Wiesen genutzt wurden Holznutzungen am Unterberg Bearbeiten Aufgrund der schlechten Transportmoglichkeiten hatten die Bauern nur eine Moglichkeit Holz auf die Markte nach Wiener Neustadt und Pottenstein zu bringen Sie mussten das Holz weiterverarbeiten bevor sie es verkauften Das taten sie auch sie erzeugten Weinstecken Schindeln Kien und Laden fur die Markte und Holzkohle fur das eisenverarbeitende Gewerbe 10 Nach 1848 nach Auflosung der Grundherrschaften wurden die Waldgebiete auf die Bauern in Muggendorf aufgeteilt 11 Aufgrund der entlegenen Lage gab es fur die Bauern nach wie vor nicht viele Moglichkeiten den Wald am Unterberg zu nutzen Wo Kiefern standen wurde die Baume gepecht aus den Fichten und Buchen wurde Holzkohle erzeugt Mit dem Verkohlen des Holzes wurde dieses deutlich leichter und somit auch leichter zu transportieren Von Grosskahlschlagen wird auf der Muggendorfer Seite des Unterberges nicht berichtet berichtet wurde jedoch von der Waldweide einer Weideform die nicht auf einer dafur vorgesehenen eingezaunten Almflachen stattfand sondern die Tiere wurden direkt in den Wald getrieben 12 Stumme Zeugen Bearbeiten Man findet heute fur die starke Beweidung auch stumme Zeugen Terminus technicus in der Natur Einerseits wurden nach der Aufparzellierung 1848 an den Grundstucksgrenzen Grenzbaume Fichte Tanne Buche Ulme und Bergahorn gesetzt Sie sind heute die altesten Baume am Unterberg Sie haben eine Wuchsform die darauf hinweist dass diese Grenzbaume als Solitarbaume erwachsen sind Also Baume die rundum uber viele Jahrzehnte ausreichend Platz hatten eine lange Krone mit starken Asten auszubilden Andererseits gibt es besonders markante Buchen die dicht in kleinen Gruppen stehen Dabei handelt es sich um Baume die in ihrer Jugend aufgrund der bis in die 1930er Jahre erfolgte Beweidung des Waldes stark verbissen wurden Erst spater hatten die Buchen die Moglichkeit durchzuwachsen und gross zu werden 12 nbsp Stummer Zeuge Urbaum nbsp Stummer Zeuge Muldenbuche nbsp Stummer Zeuge Reserltanne nbsp Stummer Zeuge GipfelahornDer Wald heute Bearbeiten Im 20 Jahrhundert verschwanden die Wald Weidewirtschaft und Holzkohleerzeugung am Unterberg Der Wald erholte sich Schliesslich setzte sich der Nachhaltigkeitsgedanke durch und der Wald wurde bewirtschaftet verjungt gepflegt durchforstet geerntet Das Waldbild hat sich seitdem massiv verandert Der Tourismus hielt Einzug sowohl sommers als auch im Winter Das Interesse am Wald ist nach wie vor hoch als Wirtschaftswald Erholungswald und Schutzwald 6 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Unterberg Schutzhaus des OTK rd 150 m unterhalb des Gipfels nbsp Gipfelkreuz am Unterberg im Winter nbsp Ansichtskarte von 1911 Schifahrer vor dem Schutzhaus am Unterberg Verlag LedermannWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Unterberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die zentrale Rolle des Unterbergs dort Gschaider Gebirgsstock genannt innerhalb der ostlichsten Nordalpen aber ohne die Gruppen oder die Gutensteiner Alpen als solche zu benennen gibt schon M V Lipold Das Kohlengebiet in den nordostlichen Alpen Bericht uber die localisirten Aufnahmen der I Section der k k geologischen Reichsanstalt in den Sommern 1863 und 1864 I Band in Jahrbuch der Kais Kon Geologischen Reichsanstalt 15 Band 1865 S 18 ff ganzer Artikel S 1 150 pdf geologie ac at Google eBook vollstandige Ansicht Der am meisten und am weitesten verzweigte Gebirgsstock ist jener dessen Knotenpunkt sich auf dem Gschaid sudostlich von Kleinzell und nordwestlich von Guttenstein befindet Katasternummer 1867 3 Helga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Band 2 Wien 1982 S 156 157 1867 5 Helga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Band 4 Wien 1990 S 340 342 www unterberg schutzhaus at Joseph August Schultes Ausfluge nach dem Schneeberge in Unterosterreich Hrsg Degenschen Buchhandlung Wien 1807 S 423 a b Heide Gotsmy Die Waldbauern und Bauerinnen am Unterberg Niederosterreich und die Baume als ihre stummen Zeugen PDF 3 1 MB Eigenverlag 2019 abgerufen am 22 April 2020 Ernst Katzer Holz fur Wiener Neustadt In Unser Neustadt Band 25 Nr 1 Wr Neustadt 1981 S 4 7 Niederosterreichische Weisthumer Das Viertel unter dem Wiener Walde Hrsg Akademie der Wissenschaften Gustav Winter 1 Teil 1886 S 389 Erasmus Hofer Topographie von Niederosterreich 1903 S 910 ff Johann Laister Gedenkprotokoll d Hft Merkenstein Nicht mehr auffindbar zitiert nach Katzer E 1974 Der Landgerichtsverwalter Johann Laister und seine Zeit In 900 Jahre Pottenstein Eigenverlag Gemeinde Pottenstein Seite 177 184 Ernst Katzer Mitautor Muggendorf im Wandel der Zeit Eigenverlag Gemeinde Muggendorf 1997 S 395 a b Heide Gotsmy Die Waldbauern und Waldbauerinnen am Unterberg Niederosterreich und die Baume als ihre stummen Zeugen In Museumsmanagement Niederosterreich GmbH Hrsg Studie der Regional und Heimatforschung In Bearbeitung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterberg Gutensteiner Alpen amp oldid 224752989