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Bis heute wird der Begriff Umweltinformationssystem UIS hochst unterschiedlich definiert Seit Mitte der 1970er Jahre wurden zunachst Einrichtungen der Landes und Bundesbehorden zum computergestutzten Umweltmonitoring als UIS bezeichnet Heute werden damit meist Datenbanken bzw Computerprogramme bezeichnet die zum Verwalten Erfassen und Verarbeiten von Umweltdaten dienen Umweltinformation wird fur die Burger abrufbar gemacht Dabei nutzt man auch in grossem Umfang Geoinformationssysteme GIS Inhaltsverzeichnis 1 Datengrundlage 2 Einteilung 3 Aufgaben und Ziele 4 Beispiele von UIS 5 Gesetzliche Grundlagen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDatengrundlage BearbeitenSeine grossmassstabigen detailreichen Basisdaten kommen aus Landinformationssystemen und anderen raumbezogenen Primardaten z B Kataster und Umweltschutz Messungen und Analysen von Boden Wasser und Luft Umweltsatelliten der Geologie usw Sie bestehen wie in anderen Systemen aus Geometrie und Sachdaten Attribute Die kleinmassstabigen Daten sind meist aggregiert klassifiziert oder stammen aus Statistiken stellen also zusammengefasste Sekundardaten dar Zustand des Bodens z B aus der Bodenkunde Art und Zustand von Gewassern und Grundwasser Luftgute Emissionen Immissionen Sekundardaten uber Fabriken Umweltschutz usw Wahrend die Basisdaten meist statisch sind konnen sich die kleinmassstabigen Daten standig verandern Das gilt insbesondere fur Messdaten der Luft z B bei Smog In Deutschland wurde zum ersten Mal am 26 Juli 1994 fur das Bundesland Hessen ein Ozonalarm ausgelost da die Konzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter uberschritten worden war es galt drei Tage lang Tempo 90 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstrassen 1 2 Einteilung BearbeitenNeben den staatlichen Umweltinformationssystemen die der behordlichen Uberwachung und Information fur die Burger dienen wird zwischen Betrieblichen Umweltinformationssystemen BUIS Umweltbezogenen Instrumenten des Strategischen Managements USM und Umweltbezogenen Entscheidungsunterstutzungssystemen UEUS unterschieden nbsp BUIS USM UEUSAbwehr unmittelbarer okologischer Gefahren Kontrolle und Erfullung gesetzlicher Vorgaben Erkennen okologieinduzierter Marktchancen und Marktrisiken Fruherkennung okologischer StrukturkrisenOkobilanzen Gefahrstoffblatter Okologische Buchhaltung Automatische Mess und Regelsysteme Okologie Portfolio Produktlinienanalyse Wertschopfungsring Checklisten Wirkungsanalysen Szenariotechniken Computersimulation Micro WorldsAufgaben und Ziele BearbeitenUberwachung des Umweltzustandes Wirksamkeitskontrolle von Umweltschutzmassnahmen Informationen uber die Situation der Umweltmedien Luft Wasser Boden uber Umweltschutztechnologien Fachliteratur und Karten der Offentlichkeit bereitstellen Risikofaktoren fur die Storfallvorsorge und das Management von Unfallen feststellen Umweltdatenaufbereitung fur die Planung von Infrastrukturmassnahmen Hilfefunktion fur die Umsetzung der Umweltpolitik Ausloser fur den Aufbau eines betrieblichen Umweltinformationssystems BUIS Beispiele von UIS BearbeitenEuropaisches Umweltinformations und Umweltbeobachtungsnetz EU IMIS Integriertes Mess und Informationssystem zur Radioaktivitat in Deutschland verschiedene Umweltdatenkataloge in Deutschland Osterreich und der Schweiz das Umweltinformationssystem Baden Wurttemberg ein Landesumweltportal das GEO Portal im Global Earth Observation System of Systems GEOSS die United Nations Environment Programme Global Resource Information Database UNEP GRID ein Netzwerk des Umweltprogramms der Vereinten Nationen mit globalen Karten und Graphiken Ein Beispiel fur Umweltinformation ohne zentrale Datenbank auf der Ebene eines Bundeslandes stellt das Landesamt fur Natur und Umwelt in Schleswig Holstein vor Dezentral arbeitende Fachinformationssysteme fur Abfalluberwachung Altlasten Anlagenuberwachung und Landes Emissionskataster Boden Gefahrstoffe Gesundheitlichen Umweltschutz Luftqualitat Nationalpark Wattenmeer Naturschutz und Landschaftspflege Wasserwirtschaft werden in einem Umweltdatenkatalog abrufbar gemacht sowie mit einem Geodaten Server verknupft 3 Gesetzliche Grundlagen BearbeitenMit Richtlinie 2003 4 EG Umweltinformationsrichtlinie wurde die Aarhus Konvention fur das Recht auf freien Zugang zu Umweltinformationen in das Recht der Europaischen Union uberfuhrt Das deutsche und osterreichische Umweltinformationsgesetz setzten den Informationszugang in das nationale Recht beider Lander um 4 Fur die Schweiz ist das Umweltschutzgesetz Art 6 die Basis 1 Die Behorden informieren die Offentlichkeit sachgerecht uber den Umweltschutz und den Stand der Umweltbelastung 2 Die Umweltschutzfachstellen Art 42 beraten Behorden und Private 3 Sie empfehlen Massnahmen zur Verminderung der Umweltbelastung Art 42 Das Bundesamt ist die Fachstelle des Bundes 5 Bei Geoinformation meteorologischen Informationen und statistischen Daten muss zusatzlich die Fachgesetzgebung beachtet werden 6 Die Unterstutzung der Schweiz fur das UNEP GRID Geneva dem bereits 1985 eingerichteten Baustein im Umweltinformationssystem der Vereinten Nationen hat der Bundesrat schon 1998 gutgeheissen Vereinbart wurde damals die bis heute 2013 bestehende Kooperation mit der UNEP sowie eine Zusammenarbeit mit der Universitat Genf 7 Die Schweiz erhalt somit Zugang zu Wissen uber die Ozeane das globale Klima sowie andere GEO Daten Aktuell ist auch das internationale GEOSS Projekt zu dem die EU mit dem Global Monitoring for Environment and Security GMES beitragt von der EU auch European Earth monitoring programme genannt Am 19 Mai 1998 wurde hierzu das Baveno Manifest unterzeichnet und 2001 vom Europaischen Rat genehmigt Rechtliche Grundlage ist auch die Verordnung EU Nr 911 2010 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 22 September 2010 uber das Europaische Erdbeobachtungsprogramm GMES und seine ersten operativen Tatigkeiten 2011 2013 Hierin ist neben den Zielen und Aufgaben auch die Finanzausstattung in Hohe von 107 Millionen Euro fur das GMES Programm bis 2013 festgelegt Der Text der Verordnung kann in allen Sprachen der EU uber EUR Lex abgerufen werden CELEX Nr 32010R0911 8 Aufgabe ist auch die Bereitstellung von Daten fur das Katastrophen und Krisenmanagement und der Bewaltigung von humanitaren Krisen GMES solle eine Erganzung zum kunftigen gemeinsamen Umweltinformationssystem der EU SEIS sein Bei den GMES Daten solle die Ubereinstimmung mit den raumlichen Referenzdaten der Mitgliedstaaten aufrechterhalten und die Entwicklung der Geodateninfrastruktur in der Union gemass der Richtlinie 2007 2 EG des Europaischen Parlaments und des Rates vom 14 Marz 2007 zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europaischen Gemeinschaft INSPIRE gewahrleistet sein Zur Informationsfreiheit 38 Die GMES Informationen sollten vollstandig und frei zuganglich sein unbeschadet relevanter sicherheitsbedingter Einschrankungen oder der jeweiligen Datenpolitik der Mitgliedstaaten und anderer Organisationen die Daten und Informationen zu GMES beitragen 8 Einen rechtlichen Uberblick uber die noch nicht abgeschlossene Entwicklung von SEIS gibt auch das osterreichische Umweltbundesamt 9 sowie das deutsche Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit 10 Europaische Umweltagentur EEA und EIONET sollen kunftig eng mit SEIS zusammenarbeiten Literatur BearbeitenPeter Fischer Stabel Hrsg 2021 Umweltinformationssysteme Grundlagen einer Angewandten GeoInformatik GeoIT 3 Auflage Wichmann Verlag VDE Berlin ISBN 9783879077007 Gerd Rainer Wagner Hrsg Betriebswirtschaft und Umweltschutz Schaffer Poeschel Stuttgart 1993 ISBN 3 7910 0696 7 Weblinks BearbeitenStandiger Ausschuss Umweltinformationssysteme StA UIS u a mit Systembeschreibungen der deutschen Bundeslander Informationen des Umweltbundesamtes Osterreich Umweltinformationssystem Baden Wurttemberg Produktumweltinformation Informationen des Bundesamts fur Umwelt Schweiz Ubersicht zu aktuellen Umweltinformationssystemen Umwelt Campus der Hochschule TrierEinzelnachweise Bearbeiten Umdenken unter Tranen In Der Spiegel Nr 31 1994 online deutschlandfunk de Hans Jessen Aufgaben und Konzept eines Natur und Umweltinformationssystems fur Schleswig Holstein NUIS SH abgerufen am 26 Februar 2013 Lebensministerium at Zugang zu Umweltinformationen aufgrund der EU Umweltinformationsrichtlinie 2003 4 EG sowie dem Umweltinformationsgesetz abgerufen am 26 Februar 2013 Schweizerische Eidgenossenschaft Umweltschutzgesetz abgerufen am 25 Februar 2013 Bundesamt fur Umwelt Suchwort Umweltinformation Memento des Originals vom 6 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bafu admin ch abgerufen 25 Februar 2013 BAFU Vereinbarung zwischen Schweiz UNEP und Universitat Genf Schweizer Unterstutzung fur UNO Umweltdatenzentrum in Genf abgerufen am 25 Februar 2013 a b Verordnung EU Nr 911 2010 PDF vom 22 September 2010 uber das Europaische Erdbeobachtungsprogramm GMES und seine ersten operativen Tatigkeiten 2011 2013 Amtsblatt Nr L 276 vom 20 10 2010 S 0001 0010 osterreichisches Umweltbundesamt Shared Environmental Information System SEIS abgerufen am 25 Februar 2013 Bundesumweltministerium BMUB Geoinformationen in der EU IMAGI INSPIRE GMES GEOSS Stand Okt 2012Normdaten Sachbegriff GND 4267581 9 lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umweltinformationssystem amp oldid 238079336