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Ulug Mehmed reg 1419 1424 und 1427 1438 1445 war ein Khan der Goldenen Horde der nach seinem Sturz das Khanat von Kasan grundete In seine Regierungszeit fallt der endgultige Zerfall der Goldenen Horde Der Zusatz Ulug bedeutet der grosse Mehmed und soll ihn von einem gleichnamigen Rivalen unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Khan der Goldenen Horde 3 Ruckzug nach Kasan 4 Anmerkungen 5 LiteraturHerkunft BearbeitenSeine Herkunft ist nicht ausreichend uberliefert Er war nach dem Zeitgenossen J Barbaro und nach Abulghazi der Sohn eines Hassan Oglan vermutlich ein Lokalfurst dieser Zeit der um 1372 im Raum Bolgar am Zusammenfluss von Wolga und Kama regierte und der 1370 76 bei russischen Vorstossen unter Dmitri Konstantinowitsch von Susdal Niederlagen erlitt Er zahlt unter die Verwandtschaft von Toktamisch aber uber seine genaue Clanzugehorigkeit liegen keine historischen Uberlieferungen vor 1 Khan der Goldenen Horde BearbeitenUlug Mehmed bemachtigte sich unmittelbar nach dem Sturz des Emirs Edigu und der gegenseitigen Vernichtung mehrerer Sohne Toktamischs des Throns 1419 Munze aus Astrachan und schickte Gesandte zu dem Timuridenherrscher Shah Rukh 1421 Nach Schiltberger soll er im Kampf gegen Edigu und dessen Schutzling Chekre Khan die Regierung ergriffen haben Der Khan hatte standig mit Rivalen zu kampfen Einer davon war Devlet Berdi der sich nach 1424 auf der Krim festsetzen konnte und dort das Krim Khanat begrundete 1424 wurde Ulug Mehmed von dem sibirischen Khan Boraq 1422 28 besiegt und verlor fur etwa drei Jahre den Thron Er floh mit seinem Sohn zu Grossfurst Witold an den Hof des Grossfurstentum Litauen Boraq zeigte aber kein Interesse an den Stadten der Horde es gibt keine Munzen und orientierte sich stattdessen auf das wohlhabende Syr Darja Gebiet und das Timuridenreich An seiner Stelle ergriff Devlet Berdi die Macht sandte im Marz 1427 einen Botschafter nach Agypten und gab u a 1427 28 Munzen in Neu Sarai und Astrachan heraus Im Jahr 1428 holte sich Ulug Mehmed schliesslich den Thron zuruck indem er Boraq totete ein Verdienst das aber auch Boraqs sibirischem Rivalen dem Usbeken Khan Abu l Chair reg 1428 1468 zugeschrieben wird Nach seiner Ruckkehr suchte Ulug Mehmed das Bundnis mit Litauen und mit dem Osmanenreich dokumentiert in einem Brief an Sultan Murad II im Marz 1428 Im April 1429 traf auch einer seiner Gesandten in Agypten ein moglicherweise in der Hoffnung auf Getreidelieferungen wegen einer Durre in Sudrussland Weiterhin setzte er im Fruhjahr 1432 nach langen Verhandlungen Vasilij II reg 1425 62 von Moskau als russischen Grossfursten ein nachdem dieser mit seinem verfeindeten Onkel Juri das Hoflager des Khans besucht hatte Schliesslich brachen in der Horde neue Machtkampfe aus Um 1431 mischte sich Ulug Mehmed zugunsten von Zygimantas Kestutaitis reg 1432 40 in die litauischen Thronstreitigkeiten ein und uberfiel Kiew Prompt nahmen Zygimantas Gegenspieler in der litauischen Nachfolge sein Bruder Svitrigaila sowie der Moskauer Grossfurst Vasilij II Kontakt zu einem Rivalen Ulug Mehmeds dem Khan Sajjid Ahmed reg 1433 55 60 2 auf und erkannten ihn als neuen Oberherren an Sajjid Ahmed fuhrte zugunsten von Svitrigaila verschiedene Kriegszuge nach Podolien und ins Karpatenvorland an und verschaffte sich dadurch Einfluss im Westen der Horde Neben ihm tauchte noch ein weiterer Thronanwarter auf Kuchuk Mehmed reg 1435 59 65 ein Khan aus dem Namagan Patrimonium zog uber Astrachan an den unteren Don Ruckzug nach Kasan BearbeitenDurch die neuen Rivalen wurde Ulug Mehmed um 1438 gezwungen sich aus dem Kernland der Goldenen Horde zuruckzuziehen und an der oberen Oka niederzulassen Vasilij II ergriff seine Chance und ging militarisch weiter gegen ihn vor wurde jedoch im Dezember 1438 bei Belev an der Oka geschlagen woraufhin der Khan das Gebiet um Moskau plunderte Danach setzte sich Ulug Mehmed in Kasan fest und begrundete dort ein eigenstandiges Khanat das Khanat von Kasan Im Juli 1445 schlugen seine Sohne Jusuf auch Jaqub und Mahmudek den Grossfursten in der Nahe von Suzdal erneut Vasilij II geriet in Gefangenschaft aber Ulug Mehmed liess ihn vorzeitig wieder frei und nutzte den Sieg politisch nicht weiter aus der Grossfurst wurde nur zur Zahlung eines Losegeldes gezwungen Ulug Mehmed wurde wahrscheinlich im Herbst 1445 durch seinen Sohn Mahmudek in Kurmuish ermordet der auch seinen Bruder Jaqub umbrachte und den Thron in Kasan bestieg Es gibt dazu jedoch abweichende Uberlieferungen Anmerkungen Bearbeiten Nach den kombinierten Aussagen von Abulghazi und Abdul Ghaffar hatte er den folgenden Stammbaum Dschotschi Tuqa Timur Uz Timur Saricha Kunchak Oghlan Tolachtimur Zabina Hasan Oglan Ulugh Mehemed Tolachtimur ware dabei der Bruder von Toktamischs Grossvater Tokul Khoja Oghlan gewesen Vgl Henry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia London 1880 S 229 363f 448f Gottlieb Messerschmid Abulgasi Bagadur Chans Geschlechtbuch der Mungalisch Mogulischen oder Mogorischen Chanen Gottingen 1780 S 181 Safargaliev Raspad Zolotoj Ordy zufolge ein Enkel Toktamischs Literatur BearbeitenBertold Spuler Die Goldene Horde Wiesbaden 1965 Henry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia London 1880PersonendatenNAME Mehmed UlugKURZBESCHREIBUNG Khan der Goldenen HordeGEBURTSDATUM vor 1419STERBEDATUM 1445 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulug Mehmed amp oldid 206272364