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Udo von Mohrenschildt 3 November 1908 in Dresden 22 Juni 1984 in Ottmanach bei Klagenfurt in Karnten Osterreich war ein deutscher Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 1 4 Privates 2 Archivalien 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Udo von Mohrenschildt entstammte der baltischen Adelsfamilie von Mohrenschildt Sein Vater war der Landwirt und Gutsherr Walter Constantin von Mohrenschildt der 1879 in Haiba in Estland geboren wurde und 1947 in Dresden starb Sein jungerer Bruder war der spatere SA Fuhrer Walter von Mohrenschildt Nach seinem Studium begann Udo von Mohrenschildt als Journalist in Berlin zu arbeiten Noch wahrend seines Studiums kam Mohrenschildt mit der nationalsozialistischen Bewegung in Kontakt Am 1 Januar 1931 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 391 185 und der Schutzstaffel SS bei Am 7 April 1931 wurde Mohrenschildt der damals in der Grolmannstrasse 19 lebte aus unbekannten Grunden aus der NSDAP ausgeschlossen Nach der Feststellung seiner Zugehorigkeit zur SS wurde diese Entscheidung mit Beschluss des Obersten Parteigerichts vom 7 Juli 1931 zuruckgenommen Das Angebot Reinhard Heydrichs in dessen Stab einzutreten will Mohrenschildt damals jedoch abgelehnt haben Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1931 erhielt Mohrenschildt eine Stellung als Redakteur im Wolffschen Telegraphen Bureau W T B Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde Mohrenschildt dann als Schriftleiter in das neugegrundete Deutsche Nachrichtenburo DNB aufgenommen der damaligen staatlichen Nachrichtenagentur des Deutschen Reiches in der das W T B aufgegangen war Eigenen Angaben zufolge war Mohrenschildt im Juni Juli 1934 im Zuge der Rohm Affare zur Ermordung vorgesehen der unter anderem sein jungerer Bruder Walter zum Opfer fiel Er uberlebte jedoch da er sich zu dieser Zeit als Korrespondent des DNB in Rom aufhielt Am 1 Juli 1934 wurde er auf Anweisung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda fristlos aus dem DNB entlassen In dieser Zeit stand er in engem Kontakt mit der Gutsbesitzerfamilie Bockelmann in Ottmanach in Karnten bei denen er zeitweise Aufnahme fand 1 Rudolf Bockelmann der Vater des spateren Sangers Udo Jurgens war dort von 1938 bis 1945 Burgermeister Nach seiner Rehabilitierung war Mohrenschildt vom Jahreswechsel 1934 35 an erneut beim DNB als Journalist tatig Nachkriegszeit Bearbeiten Im Jahr 1948 sollte Mohrenschildt beim Hamburger Abendblatt als Nachrichtenredakteur angestellt werden Diese Anstellung kam nicht zustande da Mohrenschildt zu diesem Zeitpunkt noch nicht entnazifiziert war 2 In den 1970er Jahren berief der Forscherkreis um Walther Hofer Pierre Gregoire und Edouard Calic sich auf Mohrenschildt als Kronzeugen fur ihre These der Verantwortung der Nationalsozialisten fur die Inbrandsetzung des Reichstagsgebaudes in der Nacht des 28 Februar 1933 In den Veroffentlichungen der Forschergruppe wurde wiederholt auf einen angeblich Hofer vorliegenden Bericht Mohrenschildts vom Mai 1976 rekurriert in dem dieser berichte sein Bruder Walter 1933 bis 1934 Adjutant des SA Gruppenfuhrers von Berlin Karl Ernst habe ihm damals vertraulich mitgeteilt dass Ernst den Reichstag in Brand gesteckt habe 3 Die Vertreter der so genannten Alleintaterthese wie Hans Mommsen Fritz Tobias und Uwe Backes die bezuglich des Reichstagsbrandes von einer alleinigen Taterschaft des Niederlanders Marinus van der Lubbe ausgehen bemangelten dass Hofer die angeblichen Mohrenschildt Aufzeichnungen niemandem ausserhalb seiner Forschergruppe zur Prufung vorgelegt habe und vermerkten zudem kritisch dass diese Aufzeichnungen auffalligerweise erst nach dem Ableben Mohrenschildts von der Hofer Gruppe in ihren Publikationen zum Reichstagsbrand verwertet wurden Privates Bearbeiten Mohrenschildt war in erster Ehe mit Ursula Johanna Anna von Mohrenschildt geborene Eyser geboren 1915 in Berlin gestorben 1978 in Windhoek Sudwestafrika verheiratet mit der er einen Sohn hatte Hasso Walter geboren 1936 in Berlin gestorben 1996 in Montreal Kanada In zweiter Ehe war er mit der Schauspielerin Rundfunksprecherin und Kinderbuchautorin Annelie se von Mohrenschildt geb Mielentz 1919 2011 verheiratet und lebte mit ihr im Grossherzogtum Luxemburg wo sie bei Radio Luxemburg arbeitete ehe sie sich in den 1970er Jahren in Karnten niederliessen Dort hatte Mohrenschildt bereits in den 1930er Jahren gelebt Archivalien BearbeitenParteikorrespondenz zu Mohrenschildt Bundesarchiv Bestand PK Film I 123 Mohr Wilhelm Moitzi Josef Bilder 499 510 Unterlagen zu Mohrenschildt beim Obersten Parteigericht der NSDAP Bundesarchiv Bestand OPG Film G 88 Mohr Johann Molks Fritz Bilder 1301 1312 Einzelnachweise Bearbeiten http www sandammeer at rezensionen juergens mannfagott htm aufgerufen am 20 Mai 2020 Christiane Sonntag Medienkarrieren biografische Studien uber Hamburger Nachkriegsjournalisten 2006 S 172 Siehe u a Pierre Gregoire Der Reichstagsbrand die Provokation des 20 Jahrhunderts Forschungsergebnis 1978 und Alexander Bahar Der Reichstagsbrand Wie Geschichte gemacht wird 2001 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 April 2023 PersonendatenNAME Mohrenschildt Udo vonKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 3 November 1908GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 22 Juni 1984STERBEORT Ottmanach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Udo von Mohrenschildt amp oldid 233257014