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Trepitia ist der Name einer bislang nicht lokalisierten romischen Siedlung die lange in Alpen Drupt im Kreis Wesel verortet wurde Des Weiteren gibt es ebenfalls unbelegte Hinweise dass das ehemalige romische Gelduba beim Krefelder Ortsteil Gellep Stratum in seiner Spatphase den Namen Trepitia getragen haben konnte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Spekulationen um Drupt 3 Spekulationen um Gelduba 4 Denkmalschutz 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer vermeintliche vicus wurde etwa einen halben Kilometer nordostlich des Ortsteils Drupt nahe dem ehemaligen Rittergut Druptstein angenommen das 1953 abgerissen wurde Spekulationen um Drupt BearbeitenDer Ort Trepitia wird einzig beim Geographen von Ravenna erwahnt um 700 2 Anlass zu den Spekulationen um Drupt war dass der Ortsname moglicherweise etymologisch auf das lateinische Trepitia zuruckgefuhrt werden konnte 3 Romerzeitliche Funde aus dem Umfeld von Drupt waren bereits im 18 Jahrhundert bekannt 4 Franz Fiedler meinte 1854 den Fundplatz erstmals als das historisch uberlieferte Trepitia identifizieren zu konnen 5 Der preussische Oberstleutnant Friedrich Wilhelm Schmidt 1786 1846 beschrieb romische Funde aus dem Umfeld von Drupt die bei einem Rheindurchbruch 1823 sowie beim Bau der heutigen Bundesstrasse 57 zutage kamen 6 Nach Schmidt soll beim Strassenbau ein romischer Ziegelofen angeschnitten worden sein der noch mehrere tausend Ziegel enthielt Die Ziegel sollen mit dem Stempel LEG XXX versehen gewesen sein Demnach hatte die Legio XXX Ulpia Victrix in Drupt Trepitia eine Legionsziegelbrennerei unterhalten In den 1950er Jahren bekannt gewordene fruhmittelalterliche Funde aus der naheren Umgebung deuten auf eine Wiederaufsiedlung des Umlandes des vermuteten Trepitias ab dem 6 Jahrhundert hin 7 Eine 2015 bei Ausgrabungen im Neubaugebiet Alpen Ost gefundene Siedlung aus dem 1 Jahrhundert liess die Diskussion um die Lokalisierung von Trepitia wieder aufleben 8 Wie die jungsten Untersuchungen zeigten handelte es sich bei der Fundstelle nicht um einen vicus sondern um verschiedene Militarlager 9 Vermutlich ist das jungste davon beim Fall der Rheingrenze im fruhen 5 Jahrhundert untergegangen oder aufgegeben worden Hauptartikel Kastell Alpen Drupt Ein Zusammenhang mit dem in der Kosmographie des Geographen von Ravenna erwahnten Trepitia wurde nach den jungsten Untersuchungen 2013 bis 2015 in Alpen Drupt von den Archaologen jedoch zuruckgewiesen unter anderem weil Trepitia zwischen Asciburgium und Novaesium verzeichnet sei und es daruber hinaus keine konkreten Quellen zur Verortung von Trepitia gabe 10 Spekulationen um Gelduba BearbeitenGelduba war ein romischer Garnisonsplatz am Niedergermanischen Limes dessen Kastellphase fur den Zeitraum von 71 n Chr bis ins 5 Jahrhundert belegt ist Mit der unter Diokletian eingeleiteten spatromischen Periode taucht der Name Gelduba etwa ab 294 295 nicht mehr in Dokumenten auf Stattdessen gibt es in dem Itinerar des sogenannten Geographen von Ravenna um 700 den Hinweis auf einen Ort Trepitia 11 Aus einem Heiligenverzeichnis des 7 Jahrhunderts wird eine Schreibung Tracia umgedeutet in Tertia Trepitia sive Gildoba erwahnt Trepitia ehemals Gelduba Moglicherweise aber unbewiesen der Hinweis auf eine vorubergehende Namensanderung nach einer Besatzung der dritten Legion ahnlich wie sie in Xanten von Colonia Ulpia Traiana in Tricensimae stattgefunden hat 12 Denkmalschutz BearbeitenDie Bereiche der Fundstellen in Drupt und Gelduba sind nach dem Denkmalschutzgesetz geschutzte Bodendenkmale 13 Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig mogliche Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Literatur BearbeitenMartin Friedenthal Zu Trepitia Drupt In Bonner Jahrbucher 59 1959 S 188 191 Harald von Petrikovits Das romische Rheinland Archaologische Forschungen seit 1945 Westdeutscher Verlag Koln 1960 S 65 Ingo Runde Xanten im fruhen und hohen Mittelalter Sagentradition Stiftsgeschichte Stadtwerden Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 15402 4 S 142 Anm 331 danach wird Trepitia mit dem spatromischen Gelduba identifiziert Einzelnachweise Bearbeiten Feinendegen Vogt Hrsg Krefeld die Geschichte der Stadt Band 1 Chr Reichmann Kapitel III Romerzeit Verlag van Ackeren Krefeld 1998 ISBN 3 9804181 6 2 S 132 175 Geograph von Ravenna 4 24 Hierzu Martin Friedenthal Zu Trepitia Drupt In Bonner Jahrbucher 59 1959 S 189f Martin Friedenthal Zu Trepitia Drupt In Bonner Jahrbucher 59 1959 S 188 Anm 2 Franz Fiedler Durnomagus oder Dormagen und dessen Denkmaler der Romerzeit In Bonner Jahrbucher 21 1854 S 39f Ernst Schmidt Hrsg Friedrich Wilhelm Schmidt Forschungen uber die Romerstrassen etc im Rheinlande In Bonner Jahrbucher 31 1861 S 98 Frank Siegmund Merowingerzeit am Niederrhein Die fruhmittelalterlichen Funde aus dem Regierungsbezirk Dusseldorf und dem Kreis Heinsberg Rheinische Ausgrabungen 34 Rheinland Verlag Koln 1998 S 285 mit Taf 62 Peter Motsch Ein neu entdeckter romischer vicus in Alpen In Archaologie im Rheinland 2016 Bonn 2017 S 143 145 Steve Bodecker Baoquan Song und Sebastian Held Ein neues Auxiliarkastell am Niedergermanischen Limes Alpen Drupt In Grietje Suhr und Michaela Helmbrecht Red Der Limes Nachrichtenblatt der Deutschen Limeskommission Jahrgang 11 2017 Heft 2 ISSN 1864 9246 S 10 Digitalisat Steve Bodecker Baoquan Song und Sebastian Held Ein neues Auxiliarkastell am Niedergermanischen Limes Alpen Drupt In Grietje Suhr und Michaela Helmbrecht Red Der Limes Nachrichtenblatt der Deutschen Limeskommission Jahrgang 11 2017 Heft 2 ISSN 1864 9246 S 10 Digitalisat Geograph von Ravenna 4 24 Feinendegen Vogt Hrsg Krefeld die Geschichte der Stadt Band 1 Chr Reichmann Kapitel III Romerzeit Verlag van Ackeren Krefeld 1998 ISBN 3 9804181 6 2 S 132 175 siehe Ingo Runde Xanten im fruhen und hohen Mittelalter Sagentradition Stiftsgeschichte Stadtwerden Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 15402 4 S 142 Anm 331 Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmaler im Lande Nordrhein Westfalen Denkmalschutzgesetz DSchG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trepitia amp oldid 212155910