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Die Artikel Trainingsprinzip Reizstufenregel und Wachstumsreiz uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch in den anderen Artikeln befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Trainingsprinzipien sind Gesetzmassigkeiten mit hoher Allgemeingultigkeit welche beim Training berucksichtigt werden mussen Hauptsachlich basieren diese auf biologischen Gesetzmassigkeiten und stellen richtungsweisende und praktisch orientierte Grundsatze fur das Training dar Inhaltsverzeichnis 1 Wichtige Trainingsprinzipien 1 1 Prinzip des trainingswirksamen Reizes 1 2 Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung 1 3 Prinzip der progressiven Belastungssteigerung 1 4 Prinzip der Belastungsvariation 1 5 Prinzip der Wiederholung und Kontinuitat 1 6 Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung 1 7 Prinzip der Individualisierung und Altersgemassheit 1 8 Prinzip der richtigen Belastungsfolge 2 Grundlage der Trainingsprinzipien 2 1 Das Modell der Homoostase und Superkompensation 2 2 Verteiltes vs Massiertes Lernen 3 Weitere Trainingsprinzipien 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksWichtige Trainingsprinzipien BearbeitenPrinzip des trainingswirksamen Reizes Bearbeiten Um eine anwendungsspezifische Auslosung der Anpassungsreaktionen hervorzurufen mussen die jeweiligen Belastungskomponenten so aufeinander abgestimmt sein dass die effektive Belastungsdosierung den kritischen Schwellenwert uberschreitet Dieses Prinzip ist eine Erweiterung des Reizschwellengesetzes Man unterscheidet dabei in der Regel zwischen vier verschiedenen Reizschwellen Reizstufenregel Unterschwelliger Reiz bleibt wirkungslos Uberschwellig geringer Reiz erhalt das Trainingsniveau Uberschwellig mittlerer bis starker Reiz ist die optimale Reizintensitat Uberschwellig zu starker Reiz schadigt das System Der individuelle Schwellenwert hangt dabei vor allem vom Trainingszustand des Sportlers ab ist zum Teil aber auch genetisch vorherbestimmt Die Belastungsdosierung wird aus folgenden Belastungskomponenten zusammengesetzt Die Intensitat beschreibt die dem Sportler gegenuberstehenden Belastungsanforderungen Anstrengungsgrad und kann als Prozent der sportspezifischen Maximalleistung angegeben werden Absolute Messgrossen sind Geschwindigkeit maximale Herzfrequenz Gewicht Sprunghohe Schlagkraft etc Die Dauer entspricht dem Zeitraum wahrend welchen der Reiz oder die Reizserie auf den Sportler einwirkt Die Dichte beschreibt das Verhaltnis von Belastung und Erholung in ihren gesamtzeitlichen Zusammenhang Eine hohe Reizdichte zeichnet sich demnach durch eine Verkurzung der Pausen aus wahrend eine geringe Reizdichte dem Gegenbeispiel folgt Eine hohere Dichte erhoht insgesamt die Belastungsintensitat da die Erholungszeit geringer ist Der Umfang entspricht der Summe aller Einzelreize z B der Summe aller Wiederholungen in den jeweiligen Serien der zuruckgelegten Gesamtstrecke der Summe der bewegten Gewichte oder der Gesamtubungszeit Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung Bearbeiten Nach einer wirkungsvollen Trainingsbelastung Trainingseinheit benotigt der Organismus eine bestimmte Zeit zur Wiederherstellung Regeneration bevor die nachste gleichartige Belastung erfolgen sollte Biologische Grundlage ist das Phanomen der Superkompensation dem zufolge es nach einem entsprechend starken Belastungsreiz nicht nur zur Wiederherstellung des Ausgangsniveaus sondern zu einer Uberkompensation kommt Nun gilt es den richtigen Zeitpunkt abzuwarten um eine Summation von Superkompensationseffekten zu erzielen In der Praxis ist das Finden des optimalen Zeitpunktes fur einen neuen Belastungsreiz schwierig da hier noch eine Reihe anderer Faktoren wie die individuelle Anpassungsfahigkeit die Ernahrung und andere trainingsbegleitende Massnahmen eine zentrale Rolle spielen Prinzip der progressiven Belastungssteigerung Bearbeiten Bei Trainingsbelastungen die uber eine langere Zeitdauer gleich bleiben passt sich der Korper so an dass gleichbleibende Trainingsreize nicht mehr uberschwellig stark wirken oder sogar unterschwellig werden Deshalb ist es fur eine weitere Leistungssteigerung erforderlich die Trainingsbelastung in gewissen Zeitabstanden zu steigern Dabei kann die Belastungssteigerung kontinuierlich oder sprunghaft erfolgen Die kontinuierliche Form findet dabei vor allem im gesundheitsorientierten Fitnesstraining Anwendung Im Leistungssport erfolgt die Steigerung der Belastung zeitweise auch sprunghaft um auch auf einem hohen Leistungsniveau noch eine Anpassung erzielen zu konnen Dabei besteht jedoch ein hoheres Risiko die Grenzen der Belastbarkeit zu uberschreiten Dass die Belastungssteigerung dabei progressiv erfolgen muss ist biologisch mit der Tatsache zu begrunden dass die biologische Kurve der Adaptation einen nicht linearen sondern parabolischen Verlauf zeigt weil der Organismus bei hohem Anpassungszustand geringere Antwortreaktionen von sich gibt Prinzip der Belastungsvariation Bearbeiten Gleichartige Trainingsreize uber einen langeren Zeitraum konnen zu einer Stagnation fuhren Durch Veranderung des Belastungsreizes kann dies verhindert werden Dabei ist nicht nur eine Variation der Intensitat sondern auch der Trainingsinhalte der Bewegungsdynamik und der Pausengestaltung also auch der Trainingsmethoden und Belastungskomponenten moglich Biologisch stellen Variationen fur den angesprochenen Bereich Muskel vegetatives Nervensystem eine Unterbrechung der Belastungsmonotonie dar die Muskulatur wird irritiert und verursachen als ungewohnte Belastungsreize neue Homoostasestorungen mit nachfolgenden Anpassungen Eine wesentliche Rolle spielt dieses Prinzip im Hochleistungstraining weil dort aufgrund der erforderlichen Spezialisierung die Variation der Belastungskomponenten inhalte und methoden nicht mehr gegeben ist das Eintreten von Leistungsbarrieren andererseits geradezu nach Variation des Trainings verlangt Die Variation ist dann im Rahmen eines vorgegebenen Intensitatsbereichs moglich und auch wirksam Prinzip der Wiederholung und Kontinuitat Bearbeiten Ein einmaliges Training lost noch keine erkennbaren und vor allem keine dauerhaften Anpassungen aus Ein regelmassiges Training ist notwendig weil der Organismus zunachst eine Reihe von Umstellungen einzelner Funktionssysteme durchlaufen muss um eine stabile Anpassung erreichen zu konnen Die metabolischen Stoffwechsel und auch enzymatischen Umstellungsvorgange vollziehen sich dabei relativ schnell zwei bis drei Wochen Fur strukturelle morphologische Anderungen sind bereits langere Zeitspannen mindestens vier bis sechs Wochen anzusetzen die steuernden und regelnden Strukturen des Zentralnervensystems benotigen die langste Anpassungszeit Monate Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung Bearbeiten Insbesondere im Leistungssport ergibt sich das Problem dass ein Sportler nicht ganzjahrig im Hochleistungszustand sein kann da er sich damit im Grenzbereich seiner individuellen Belastbarkeit befindet Deshalb ist eine Aufteilung des Trainingsjahres in verschiedene systematische Schwerpunktphasen erforderlich Makrozyklus Typischerweise erfolgt folgende Einteilung Vorbereitungsperiode aufbauende Phase Wettkampfperiode stabilisierende Phase Ubergangsperiode reduzierende Phase Diese Phasen des Makrozyklus werden wiederum selbst in belastungssteigernde belastungserhaltende und belastungsreduzierende Phasen unterteilt Meso und Mikrozyklus Prinzip der Individualisierung und Altersgemassheit Bearbeiten Alle Trainingsreize mussen so gestaltet sein dass sie der jeweiligen individuellen Belastbarkeit Akzeptanz und Bedurfnislage des Sportlers entsprechen Dies beinhaltet die Beachtung folgender Faktoren Individuelle Trainingsziele z B Verbesserung der Leistungsfahigkeit Fettreduktion Korperformung Muskelzuwachs Individuelle Belastungsvertraglichkeit sowohl im orthopadischen Bereich z B wirbelsauleschonende Ubungen bei Ruckenbeschwerden als auch im internistischen Bereich z B Vermeidung von hohen Blutdruckwerten bei alteren Sportlern Biologisches Alter dies kann durchaus dem kalendarischen Alter widersprechen Trainingsvorerfahrung und Trainingszustand Psychische Komponenten z B Trainingsmotivation oder Leistungsbereitschaft Geschlecht z B Menstruation bei Frauen Genetische Voraussetzungen z B vorherrschender Typ von Muskelfasern Slow oder Fast Twitch Prinzip der richtigen Belastungsfolge Bearbeiten Wahrend einer Trainingseinheit kommt es zur Ermudung des zentralen Nervensystems Diese Ermudungserscheinungen mussen innerhalb einer Trainingseinheit berucksichtigt werden Daher ist es sinnvoll dass sich der Sportler nach dem Aufwarmen mit Ubungen hochster Beanspruchung fur das zentrale Nervensystem befasst Diese Beanspruchung sollte im Laufe des Trainings immer mehr abnehmen Grundlage der Trainingsprinzipien BearbeitenDas Modell der Homoostase und Superkompensation Bearbeiten nbsp Grundlage der oben genannten Prinzipien sind biologische Anpassungsprozesse im Korper Diese werden im sogenannten Modell der Superkompensation dargestellt und beziehen sich auf Ablaufe der Energiebereitstellung im Korper Die Fahigkeit zur Adaptation Anpassung stellt beim Menschen und auch anderen Lebewesen ein Grundphanomen des Uberlebens dar Dabei geht das Modell der Homoostase und Superkompensation auch Uberkompensation genannt von der Annahme aus dass der Korper sich in einer standigen Balance befindet der sogenannten Homoostase Nach einem uberschwelligen Trainingsreiz siehe Prinzip des wirksamen Belastungsreizes Reizschwellengesetz wird das Gefuge der Homoostase aus dem Gleichgewicht gebracht Der Korper gerat daher in ein Ungleichgewicht Heterostase Der Heterostase folgt der Adaptationsprozess und mundet schliesslich wieder in einer Homoostase nun aber auf einer hoheren Ebene 1 Verteiltes vs Massiertes Lernen Bearbeiten Vor allem wenn es beim Training um die Entwicklung von Fertigkeiten geht spielen neben den biologischen Anpassungsprozessen auch Lernprozesse eine Rolle Wahrend es bei Superkompensation um einen wellenformigen Anstieg der Leistung geht erreicht man bei Lernprozessen Lernplateaus die nur durch massiertes Training aufzubrechen sind Hierbei bedient man sich haufig des Blocktrainings um auf eine hohere Lernstufe zu kommen 2 Weitere Trainingsprinzipien BearbeitenIn der Literatur finden sich weitere hier nicht detailliert erlauterte Trainingsprinzipien Prinzip der regulierenden Wechselwirkung Prinzip der Vorrangigkeit und zielgerichteten KoordinationEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Schnabel Hans Dietrich Harre Jurgen Krug Hrsg Trainingslehre Trainingswissenschaft Leistung Training Wettkampf 2 aktualisierte Auflage Meyer amp Meyer Aachen 2011 ISBN 978 3 89899 631 0 Arnd Kruger Wie funktioniert Blockperiodisierung Lernkurven und Superkompensation Besonderheiten der Blockperiodisierung In Fd Snow 32 2014 2 S 22 33 Literatur BearbeitenW U Boeckh Behrens W Buskies Fitness Krafttraining Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 2006 ISBN 3 499 19481 3 Weblinks BearbeitenTrainingslehre Leistungskurs Sport Trainingsprinzipien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trainingsprinzip amp oldid 224063807