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Unter Superkompensation versteht man ein Modell das verdeutlicht wie Anpassungsprozesse Adaptation im Rahmen des sportlichen Trainings ablaufen Heterochronismus der Superkompensation Unterschiedliche Parameter benotigen unterschiedliche Zeitraume fur die Erholung nach der Belastung Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung des Prinzips 2 Training nach dem Prinzip der Superkompensation 3 Kritik des Superkompensationprinzips in der Trainingslehre 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung des Prinzips Bearbeiten nbsp Schematische DarstellungDas Prinzip der Superkompensation besagt dass der Korper nach einer Trainingsbelastung nicht nur die Bereitschaft zur Erbringung des gleichen Leistungsniveaus wiederherstellt sondern im Verlauf der Erholung Regeneration die Leistungsfahigkeit uber das ursprungliche Niveau hinaus steigert und uber einen bestimmten Zeitraum auf diesem Niveau halt vgl Abbildung Wird dieses hohere Leistungsniveau jeweils fur die neue Trainingseinheit genutzt kommt es zu einer uber einen langeren Zeitraum anhaltenden aber nach oben begrenzten Leistungssteigerung Ist die Regenerationsphase zwischen Trainingsbelastungen zu gross geht der Trainingseffekt wieder verloren Wird hingegen zu viel oder und zu intensiv trainiert hat der Korper nicht genugend Zeit zur Regeneration und das Leistungsniveau sinkt Ubertraining Demnach kann man das schematische Modell der Superkompensation in funf Phasen einteilen Ausgangszustand ist eine Selbstregulation Homoostase Die Storung der Homoostase durch ein sportliches Training unter Einbussen der Leistungsfahigkeit An dieser Stelle sinkt der Graph Die Erholungsphase der Graph erreicht wieder sein Ausgangsniveau Die Phase der Uberschiessenden Wiederherstellung In dieser Phase erreicht der Graph sein Maximum Da Adaptionen Leistungsverbesserung des Korpers reversibel sind nimmt die Leistungsfahigkeit in der letzten Phase nach Erreichen des Maximums wieder langsam ab sofern kein weiteres Training stattfindet Ziel ist es durch richtige Abstimmung von Trainingsbelastungen und Regeneration die Leistungsfahigkeit zu steigern und ein Ubertraining zu vermeiden Training nach dem Prinzip der Superkompensation BearbeitenDem Prinzip der Superkompensation folgend ist festzulegen die Gestaltung des Trainings Methoden z B Intervalltraining Dauermethode die richtige Art Dauer Dichte und Intensitat der Trainingsreize die Bemessung der Regenerationsphasen und die Gestaltung der Regenerationsphasen in Bezug auf die Intensitat Art der Regeneration aktiv passiv die fortwahrende Regeneration wahrend des Trainings die fruhe Phase der Regeneration circa 6 Stunden nach Belastung die nachwirkende Regeneration bis zu einer Woche nach Belastung die spate Phase der Regeneration Diese Art der Gestaltung des Trainings resultiert in Trainingszyklen unterschiedlicher Lange die aufeinander abzustimmen sind Kritik des Superkompensationprinzips in der Trainingslehre BearbeitenDas Modell der Superkompensation beruht auf Forschungen von Jakowlew 1977 1 zum Muskel und Leberglykogen nach Belastungen bei Tieren Hierbei wurden bekannte Kurvendiagramme ersichtlich Im Laufe der Zeit wurde die Glykogen Superkompensation mit der menschlichen Leistungsfahigkeit gleichgestellt Dies ist aber schlichtweg falsch In der Sportwissenschaft spricht man bei der Betrachtung der Leistungsfahigkeit vom Modell der Belastung Beanspruchung Anpassung Das Modell der Superkompensation ist daher falsch interpretiert da es keine verallgemeinerbare Leistungssteigerung von Individuen nach Trainingsreizen gibt 2 Es gibt zwei Hauptprobleme in der Anwendung des Superkompensationsprinzips Die verschiedenen Funktionssysteme des Korpers beanspruchen sehr unterschiedliche Zeitspannen zur Wiederherstellung Heterochronismus der Wiederherstellung Es gibt im Training nicht nur biologische Prozesse nach dem Superkompensationsprinzip sondern auch Prozesse des Lernens Zudem sind die Anpassungsvorgange die nach einer Trainingsbelastung erfolgen zum Beispiel die Anpassung fur die Muskelhypertrophie beim Krafttraining noch nicht vollstandig aufgeklart 3 Auch ist eine Pause fur eine Anpassungsreaktion keine zwingende Voraussetzung beispielsweise kann der Herzmuskel sich keine Pause erlauben aber dennoch hypertrophieren In jungster Zeit ist es durch dreidimensionale Ultraschallbilder moglich geworden auch Anpassungsprozesse mit Superkompensation der Sehnen zu zeigen wodurch auf noch weitere Formen der Wiederherstellung zu achten ist 4 Je komplexer die Zielbewegung umso aufwendiger der Lernprozess Die Lernkurve ist aber keine Superkompensationskurve sondern sie flacht hin zu einem Lernplateau ab 5 Deshalb ist es wichtig das Prinzip der Superkompensation als Modell zu verstehen das die Anforderungen an die Trainingsgestaltung im Zeitverlauf allgemein formuliert Eine unmittelbare Umsetzung in einen Trainingsplan ist aus den genannten Grunden nicht moglich Vielmehr mussen die genannten Parameter wie Intensitat Belastungsdauer Pausenlange Zyklisierung des Trainings usw von erfahrenen Trainern in Zusammenarbeit mit dem Athleten festgelegt uberwacht und entsprechend angepasst werden Literatur BearbeitenW U Boeckh Behrens W Buskies Fitness Krafttraining Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 2006 ISBN 3 499 19481 3 Jurgen Weineck Optimales Training Leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer Berucksichtigung des Kinder und Jugendtrainings 16 Aufl Spitta Verlag Balingen 2009 ISBN 978 3 938509 96 8Einzelnachweise Bearbeiten Nikolaj Nikolaevich Jakovlev Sportbiochemie Barth Leipzig 1977 Zugleich Sportmedizinische Schriftenreihe der Deutschen Hochschule fur Korperkultur Leipzig 1977 Band 14 Vorsicht bei vereinfachenden Trainingsprinzipien Auf trainingsworld com 10 Juni 2011 W U Boeckh Behrens W Buskies Fitness Krafttraining 2006 S 26 Arnd Kruger Achillessehne in Leistungssport 44 2014 3 30 31 Arnd Kruger Wie funktioniert Blockperiodisierung Lernkurven und Superkompensation Besonderheiten der Blockperiodisierung Fd Snow 32 2014 2 22 33 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Superkompensation amp oldid 233417549