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Die Totenkopfschabe oder seltener auch Riesenwaldschabe Blaberus craniifer ist eine durch ihre Prasenz im Zoofachhandel relativ bekannte Art der Schaben Blattodea Dort wird sie meist als Futter fur Terrarientiere angeboten die grosses Lebendfutter benotigen Kennzeichnendes Merkmal ist eine oft als totenkopfahnlich beschriebene Zeichnung auf dem Halsschild 1 TotenkopfschabeAdulte Totenkopfschabe Blaberus craniifer mit LarvenSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schaben Blattodea Familie BlaberidaeGattung BlaberusArt TotenkopfschabeWissenschaftlicher NameBlaberus craniiferBurmeister 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen und Verhalten 3 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Mensch und Totenkopfschabe 6 Bilder 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMit meist 50 bis 53 Millimetern Korperlange und bedingt durch die den Hinterleib uberragenden Flugel 60 bis 65 Millimetern Gesamtlange gehort die Art zu den grosseren Schaben Weibchen konnen in Ausnahmefallen auch 62 Millimeter Korperlange erreichen Der Korper der Mannchen ist mit etwa 18 Millimetern Breite etwas schmaler als der durchschnittlich 21 Millimeter breite Leib der Weibchen Beide Geschlechter haben etwa 30 Millimeter lange Fuhler sind etwa 10 Millimeter hoch und voll geflugelt Die Deckflugel sind als Tegmina ausgebildet und uberragen den Korper nicht nur hinten sondern auch seitlich Dadurch erreichen sie eine Gesamtbreite von 27 bis 30 Millimetern Wahrend die Beine dunkelbraun sind und der Korper hell und dunkelbraun gemustert ist dominiert auf den Flugeln eine hellbraune Grundfarbung Auf den Vorderflugeln wird diese nach hinten dunkler Gleichzeitig befindet sich zwischen dem Subcostal und dem Analfeld Siehe auch Aderung und Zellen des Insektenflugels eine an der Flugelbasis beginnende mittelbraune Linie Auf dem rechten Flugel endet diese nach hinten etwas verbreitert etwa nach einem Drittel bis knapp der Halfte der Flugellange Auf dem linken Flugel zieht sie breit zum medialen Rand Mit geschlossenen Flugeln entsteht so haufig der Eindruck eines sehr hellen von braunen Bereichen umgebenen Flecks hinter dem Halsschild Breite und Auspragung dieser Flugelzeichnung sind altersabhangig und variieren stark Haufig erscheinen insbesondere altere Tiere dunkler und zeigen nicht die kontrastreiche Zeichnung die besonders typisch fur frisch adulte Tiere ist Der Halsschild zeigt auf hellbraunem Grund einen dunklen Fleck der bis zum hinteren Rand reicht Er kann seinerseits kleine helle Stellen haben Das daraus entstehende Bild wird haufig als totenkopfahnlich empfunden was der Art ihren Trivialnamen eingebracht hat Weibchen haben ein grosseres Halsschild Ausserdem sind bei ihnen die letzten beiden Abdominalsternite miteinander verwachsen Diese bilden eine im Umriss deutlich dreieckige Platte 2 3 4 Vorkommen und Verhalten BearbeitenDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber Mexiko Belize Kuba die Dominikanische Republik und Florida Eine Weiterverbreitung durch den Menschen ist nicht auszuschliessen Stellenweise wird als Verbreitungsgebiet pauschal das gesamte tropische Mittel und Sudamerika genannt Wahrend die Jungtiere eher nachtaktiv sind und sich tagsuber verstecken sind die Imagines bei hoherer Luftfeuchtigkeit auch am Tage in schattigen Bereichen zu finden Bereits die Jungtiere sind genau wie die geschlechtsreifen Tiere in der Lage zur Feindabwehr ein stark riechendes Sekret auszuscheiden 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Totenkopfschabe ist ovovivipar Die dunkelbraune Oothek enthalt durchschnittlich 34 Eier Sie wird die drei bis vier Wochen bis zum Schlupf vom Weibchen in einer speziell ausgebildeten Genitaltasche getragen Ein Weibchen mit einer voll entwickelten Oothek kann ein Gewicht von bis zu funf Gramm erreichen Direkt nach dem Absetzen des Eipaketes schlupfen die etwa sechs bis sieben Millimeter langen asselformigen Larven Sie sind lebhaft hell und dunkelbraun gemustert und benotigen etwa vier bis funf Monate bis sie adult sind Die Lebenserwartung betragt dann etwa ein Jahr 2 3 4 Systematik BearbeitenHermann Burmeister beschrieb die Totenkopfschabe 1838 als Blabera craniifer Der von ihm verwendete Gattungsname beruht auf einer zeitweilig verwendeten spater aber als falsch erkannten Bezeichnung der bereits 1831 von Jean Guillaume Audinet Serville korrekt aufgestellten Gattung Blaberus Burmeister beschrieb die Art in derselben Veroffentlichung die auch die Erstbeschreibung enthielt falschlich noch unter zwei weiteren Namen wodurch die ersten Synonyme entstanden Durch das grosse Verbreitungsgebiet und die Varianz der Art folgten weitere Beschreibungen anderen Autoren So gelten folgende Namen heute als synonym zu Blaberus craniifer 5 Blabera limbata Burmeister 1838 Blabera trapezoideus Burmeister 1838 Blabera varians Serville 1839 Blabera luctuosa Stal 1855 Blatta atropos Guerin Meneville 1857 Blabera ferruginea Saussure 1864 Libisoca aequalis Walker 1868 Blabera quadrifera Walker 1868 Blaberus craniipesMensch und Totenkopfschabe BearbeitenDie Totenkopfschabe hielt schon fruh Einzug in die Terrarien der Liebhaber Zunachst wurde die Art wegen ihrer Grosse als Pflegling und teilweise auch in Studium und Lehre als Versuchstier eingesetzt Mittlerweile wird sie in erster Linie als Futtertier fur Insektenfresser meist grossere Echsen gehalten und gezuchtet Dabei ist zu beachten dass wegen des starkriechenden Abwehrsekretes nicht alle Insektenfresser diese Schabenart fressen 2 3 Gelegentlich tritt die Art als Schadling in menschlichen Behausungen auf Bilder Bearbeiten nbsp Blaberus craniifer Blackwing eine Zuchtvariante Im Gegensatz zur normalen Farbvariante beige braun sind diese Tiere mehrheitlich schwarz nbsp Flugel mit Feldeinteilung nbsp subadulte und adulte Totenkopfschaben letztere mit unterschiedlich ausgepragter Flugelzeichnung nbsp frisch adultes Tier noch nicht ausgehartetEinzelnachweise Bearbeiten Erich Kleinsteuber Kleintiere im Terrarium Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1998 S 110 ISBN 3 332 00273 2 a b c d Siegfried Loser Exotische Insekten Tausendfusser und Spinnentiere eine Anleitung zur Haltung und Zucht Ulmer Stuttgart 1991 S 25 26 ISBN 3 8001 7239 9 a b c Ursula Friederich amp Werner Volland Futtertierzucht 2 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1992 S 27 74 ISBN 3 8001 7230 5 a b Ingo Fritzsche Riesen unter den Schaben Arthropoda 16 4 Dezember 2008 S 14 Sungaya Verlag Kiel ISSN 0943 7274 G W Beccaloni Blattodea Species File Online 2007 Version 1 2 4 0 World Wide Web electronic publication abgerufen am 29 Januar 2011 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Totenkopfschabe Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Totenkopfschabe amp oldid 217257025