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Tonlehre ist eine Wissenschaft von den horbaren Tonen Die Lehren die sich so nennen verbinden in der Regel Akustik und Wahrnehmungspsychologie So gibt es Tonlehren in der Phonologie die sich mit der gesprochenen Sprache auseinandersetzen Tonlehre wird in der Musiktheorie mitunter von der Kompositionslehre unterschieden Sie betrachtet und systematisiert die Tone und Zusammenklange unabhangig von musikalischen Zusammenhangen Es geht also um die Wahrnehmung von Intervallen Akkorden Stimmungen Klangfarben aber nicht um ihre Bedeutung fur Melodien Kadenzen oder Modulationen Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Neuzeit 2 Goethe 3 Helmholtz und Stumpf 4 Handschin 5 LiteraturFruhe Neuzeit BearbeitenIn der mittelalterlichen Musiktheorie die antike Vorstellungen wie die Spharenharmonie diskutierte waren Physik und Ethik eng verbunden In Musik und Astronomie aussern sich ideale fur den Menschen vorbildliche Proportionen Solche Betrachtungen waren unabhangig vom menschlichen Musizieren Noch in der Fruhaufklarung hatten Idealbilder einer wohlgeordneten Natur grosse Anziehungskraft Mit der Einschrankung auf das Messbare in der naturwissenschaftlichen Methodik wie sie Isaac Newton erfolgreich vorfuhrte verblassten jedoch solche Werturteile Goethe BearbeitenDieser Entwicklung wollte Johann Wolfgang von Goethe entgegenwirken Er verfasste um 1810 die Skizze zu einer Tonlehre die im Unterschied zu seiner Farbenlehre allerdings Fragment blieb Ahnlich wie mit der Farbenlehre versuchte Goethe die Gesetze des Horbaren nicht nur quantitativ sondern qualitativ zu erfassen und hob etwa den Aspekt der sinnlich sittlichen Begeisterung am Ton hervor Eine solche organische Tonauffassung differenzierte er von einer mechanischen und von einer mathematischen Helmholtz und Stumpf BearbeitenHermann von Helmholtz versuchte 1863 mit seinem Werk Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage fur die Theorie der Musik physikalische und physiologische Akustik miteinander zu verbinden Dies regte den Musikpsychologen Carl Stumpf an dem Tonempfinden experimentell auf den Grund zu gehen Die pseudo aristotelischen Probleme uber Musik 1897 Konsonanz und Konkordanz 1910 Uber neuere Untersuchungen zur Tonlehre 1914 was Eingang in die Gestaltpsychologie fand Handschin BearbeitenErganzend zu diesen empirischen Ansatzen bezog sich der Musikforscher Jacques Handschin wiederum auf die antike Musiktheorie um dem Toncharakter auf die Spur zu kommen Der Toncharakter Eine Einfuhrung in die Tonpsychologie 1948 Seine Ansatze stehen im historischen Zusammenhang mit einer Wiederentdeckung der Alten Musik etwa seit 1920 Literatur BearbeitenErnst Grimsehl Walter Schallreuter Musikalische Tonlehre in Lehrbuch der Physik Bd 1 S 273 275 Leipzig Teubner 1957 Claus Canisius Goethe und die Musik Munchen Piper 1999 ISBN 978 3492228510 Michael Maier Jacques Handschins Toncharakter Zu den Bedingungen seiner Entstehung Stuttgart Steiner 1991 ISBN 978 3 515 05415 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tonlehre amp oldid 136911712