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Als Tokos werden im Deutschen die Arten der Gattung Tokos Tockus bezeichnet Die Gattung Tockus umfasst 15 Arten Innerhalb der Familie der Nashornvogel stellen sie die grosste Gattungsgruppe dar Das Verbreitungsgebiet dieser Arten ist Afrika der Grautoko kommt auch auf der Arabischen Halbinsel vor TokosJackson Toko Tockus jacksoni KeniaSystematikUnterstamm Wirbeltiere Vertebrata Klasse Vogel Aves Ordnung Hornvogel und Hopfe Bucerotiformes Familie Nashornvogel Bucerotidae Gattung TokosWissenschaftlicher NameTockusLesson 1830GrautokoNahaufnahme eines Sudlichen GelbschnabeltokosAuffliegender DeckentokoKronentokoGrautoko MannchenOstlicher Gelbschnabeltoko KeniaDecken Toko Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale und Lebensweise 2 Fortpflanzung 3 Lebensraum 4 Arten 5 Tokos und Mensch 5 1 Dedikationsnamen 5 2 Haltung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeMerkmale und Lebensweise BearbeitenTokos sind kleine bis mittelgrosse Nashornvogel Kennzeichnend fur sie ist dass nur die Haut um das Auge und eine kleine Partie an der Kehlbasis unbefiedert sind Bei den meisten Arten dieser Gattung ist das nashornvogeltypische Horn auf einen wenig auffalligen Schnabelfirst reduziert 1 Fortpflanzung BearbeitenTokos sind monogame Vogel und nur von einer Art gilt ein kooperatives Brutgeschaft fur wahrscheinlich 2 Tokos nisten in Baumhohlen oder Felsspalten Wie fur viele Nashornvogel typisch mauert das Weibchen den Eingang bis auf einen kleinen Spalt zu Sie nutzt dafur uberwiegend ihren eigenen Kot Futterreste und Fruchtbrei Nur bei einigen Arten wird auch Lehm verbaut Das Gelege umfasst gewohnlich zwischen drei bis funf Eier Eine Ausnahme ist der Jackson Toko dessen Gelege nur in Ausnahmefallen drei Eier umfasst gewohnlich aber nur aus zwei Eiern besteht 3 Das Weibchen durchlauft in der Bruthohle die Mauser und ist bei einigen kleineren Arten mitunter sogar flugunfahig Nicht brutende Weibchen dagegen mausern so dass sie ihre Flugfahigkeit behalten 4 Brutende Weibchen verlassen die Bruthohle noch bevor die Nestlinge flugge sind Die Nestlinge mauern dann erneut die Bruthohle bis auf einen schmalen Spalt zu Lebensraum BearbeitenBis auf den Zwergtoko Tockus camurus der feuchte Sumpfgebiete bevorzugt sind die Arten Buschland Savannen und Waldbewohner Der Monteiro Toko der nur in einem kleinen Gebiet in Namibia und Angola lebt kommt auch in Halbwusten vor und besiedelt von allen Tokos den Lebensraum mit den geringsten Niederschlagen 5 Er nutzt als Bruthohle auch Felsspalten die in seinem Habitat haufig sind 6 Arten BearbeitenBlassschnabeltoko Tockus pallidirostris Damara Rotschnabeltoko Tockus damarensis Shelley 1888 Decken Toko Von der Decken Toko Tockus deckeni Elstertoko Tockus fasciatus Felsentoko Tockus bradfieldi Grautoko Weissschopftotko Tockus nasutus Hemprich Toko Tockus hemprichii Jackson Toko Tockus jacksoni Kronentoko Tockus albiterminatus Monteiro Toko Tockus monteiri Mopanetoko Tockus rufirostris Sundevall 1850 Ostlicher Gelbschnabeltoko Gelbschnabeltoko Tockus flavirostris Rotschnabeltoko Tockus erythrorhynchus Senegaltoko Tockus kempi Treca amp Erard 2000 Sudlicher Gelbschnabeltoko Tockus leucomelas Tansaniatoko Tockus ruahae Kemp amp Delport 2002 Zwergtoko auch Rotschnabel Zwergtoko oder Kamerun Zwergtoko Tockus camurus Dem Rotschnabeltoko wurden ursprunglich funf Unterarten zugeordnet denen mittlerweile alle Artstatus zugebilligt wird Tokos und Mensch BearbeitenDedikationsnamen Bearbeiten Eine Reihe der Tokos haben Artepithetons die an die Leistungen bestimmter Personen erinnern 7 Der Decken Toko Tockus deckeni wurde nach dem deutschen Forscher Baron Karl Klaus von der Decken 1833 1865 benannt Von der Decken war ein Afrikaforscher der wahrend seiner letzten Expedition nach Somalia in einen Kampf mit aufgebrachten Somali geriet wobei von der Decken und viele Teilnehmer seiner Expedition ihr Leben verloren 8 Das Artepitheton bradfieldi des Felsentokos Tockus bradfieldi ehrt das sudafrikanische Ehepaar R D und M Bradfield R D Bradfield 1882 1949 war in Namibia nicht nur als Landwirt sondern auch als Sammler und Naturwissenschaftler tatig Der sudafrikanische Ornithologe Austin Roberts der Erstbeschreiber der Art nannte diesen Toko nach dem Ehepaar weil sie das Belegexemplar nahe ihrer Farm am Waterberg fanden und dieses ihm in Transvaal Museum sendeten Mit der Unterart Tockus pallidirostris neumanni des Blassschnabeltokos ehrte der Erstbeschreiber Reichenow den deutschen Ornithologen und Afrikareisenden Oscar Neumann der auf zwei langen Afrikareisen zahlreiche Vogelarten dieses Kontinents beschrieb Die Bezeichnung Monteiro Toko ehrt den Portugiesen Joachim Joao Monteiro 1833 1878 Monteiro war ein Bergbauingenieur der aber gleichzeitig wahrend seines Aufenthalts in Angola von 1860 bis 1875 Exemplare der dortigen Fauna und Flora sammelte Der Jackson Toko tragt seinen Namen zu Ehren von Frederick John Jackson 1859 1929 einem britischen Verwaltungsangestellten der Imperial British East Africa Company spateren Kolonialbeamten Entdecker und Naturwissenschaftler Jackson erforschte bereits 1884 bis 1888 die ostafrikanische Kuste im Gebiet des heutigen Kenias Dem folgte im Auftrag der Imperial British East Africa Company 1889 eine gemeinsame Forschungsreise mit Arthur Henry Neumann in die Region zwischen Mombasa und dem Viktoriasee die zu dem Zeitpunkt noch weitgehend unerschlossen war Als Kolonialbeamter verwaltete er 1907 bis 1911 das britische East African Protectorate und von 1911 bis 1917 Uganda Jackson war seit 1888 Mitglied der British Ornithologists Union und brachte von seinen Reisen zahlreiche Belegexemplare mit und veroffentlichte immer wieder in der ornithologischen Fachzeitschrift Ibis Zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete er an einem Werk uber die Avifauna Ostafrikas Der Hemprich Toko tragt seinen Namen zu Ehren des preussischen Naturforschers Friedrich Wilhelm Hemprich Hemprich war mit dem Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg befreundet und 1820 21 wurden beide von Martin Lichtenstein auf eine Expedition nach Agypten eingeladen die sie als Naturforscher unterstutzen sollten Auf einer zweiten Expedition von 1821 bis 1825 reisten sie den Nil entlang nach Suden durchquerten die Wuste Sinai und den Libanon und bereisten das Rote Meer Unterwegs sammelten sie naturhistorische Proben Hemprich starb im Hafen von Massawa an Fieber Haltung Bearbeiten Tokos werden erfolgreich in Zoologischen Garten gehalten und auch gezuchtet Sie erreichen in der Gefangenschaftshaltung zum Teil ein betrachtliches Lebensalter Fur den Grautoko sind 20 Jahre fur den Rotschnabeltoko 18 Jahre sowie fur die Elstertoko und den Sudlichen Gelbschnabeltoko 22 Jahre belegt 9 Literatur BearbeitenW Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1636 2 Alan C Kemp The Hornbills Bucerotiformes Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 857729 X Theo Pagel Bernd Marcordes Exotische Weichfresser Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 8001 5192 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tokos Tockus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelbelege Bearbeiten W Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel S 537 Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 109 Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 144 Pagel Marcordes Exotische Weichfresser S 82 Artbeschreibung in The Atlas of Southern African Birds aufgerufen am 3 Oktober 2016 Josep del Hoyo et al Hrsg Handbook of the Birds of the World 1 Auflage Band 6 Lynx Edicion Barcelona ISBN 84 87334 30 X S 493 Bo Beolens Michael Watkins Whose Bird Men and Women Commemorated in the Common Names of Birds Christopher Helm London 2003 ISBN 0 7136 6647 1 S 205 Allgemeine Zeitung Munchen Beilage vom 8 Oct 1865 S 4561 Wien 2 Oct Frhrn v der Decken s Expedition nach Ost Afrika Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel S 548 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tokos amp oldid 220944872