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Dieser Artikel behandelt das Todesgedicht jisei no ku im Japanischen Fur den Visual Novel Jisei aus dem Jahre 2011 siehe Jisei Computerspiel Ein Todesgedicht jap 辞世の句 jisei no ku ist ein Gedicht das jemand schreibt der seinem Tod nahe ist Es ist in verschiedenen Kulturen darunter Japan fur gebildete Personen Brauch eines zu schreiben General Akashi Gidayu bereitet sich vor Seppuku zu begehen nachdem er 1582 eine Schlacht fur seinen Herren verloren hat In dieser Darstellung Yoshitoshis ist das fertiggestellte Todesgedicht in der oberen rechten Ecke zu sehen Todesgedicht von Kuroki Hiroshi eines japanischen Soldaten der bei einem U Boot Unfall am 7 September 1944 starb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Beispiele 3 Zitate 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenPoesie war lange Zeit ein Kernstuck der japanischen Tradition in enger Verbindung zur religiosen Praxis Das Gedicht sollte elegant und naturlich sein und neutrale Gefuhle aus dem Umkreis der Lehren des Buddhismus oder Shinto und moglicherweise auch des Christentums darstellen Mit Ausnahme der fruhesten Werke dieser Tradition wurde es als ungehobelt angesehen den Umstand des Sterbens direkt anzusprechen Man kann jedoch mit Untertonen von Worten wie Sonnenuntergang oder fallende Kirschbluten die Unvermeidlichkeit des Todes andeuten Es war ublich sich uber dieses einmalige Ereignis im Leben bereits vorher zu beraten gelegentlich auch lange vor dem Tod um ein Gedicht zu entwerfen Es andert sich viel im Leben eines Menschen und so konnten die Gedichte oft neu geschrieben werden Dieses Umschreiben wurde fast niemals erwahnt um das Andenken an den Verstorbenen nicht zu beflecken Sowohl chinesische als auch japanische Zen Monche schreiben Todesgedichte entweder in Gedichten chinesischen Stils Kanshi oder japanischen Stils Waka oder Haiku ebenso ist es Tradition fur Haiku Dichter und jeden der es wunscht eines zu schreiben Es ist ein alter Brauch fur gebildete Personen in Japan auf dem Totenbett ein Jisei zu dichten Eine der altesten Jisei wurde von Prinz Otsu rezitiert bevor er 686 hingerichtet wurde Beruhmte Todesgedichte sind von dem Haiku Dichter Bashō dem Monch Ryōkan dem Erbauer der Burg Edo Ōta Dōkan und dem Holzdruck Meister Tsukioka Yoshitoshi Manche Dichter hinterliessen ihre Todesgedichte in mehreren Formen Prinz Otsu als Waka und Kanshi der Teemeister Sen no Rikyu als Yuige 遺偈 buddhistisches Todesgedicht in Kanshi Form und als Kyōka 狂歌 satirisches Tanka Das Todesgedicht hatte manchmal den Neben Aspekt eines Testamentes und versohnte Differenzen zwischen verschiedenen Personen In einem den Regeln entsprechenden Seppuku ist es eines der Rituale ein Todesgedicht zu schreiben Dieses ist im Waka Stil geschrieben Asano Naganori der Daimyo dessen Suizid durch die 47 Rōnin geracht wurde schrieb ein Gedicht in dem Kommentatoren einen Hinweis auf Unreife und fehlenden Charakter finden die vor allen Dingen dazu fuhrten dass ihm befohlen wurde zur Wiederherstellung seiner Ehre Seppuku zu begehen Beispiele BearbeitenDas Todesgedicht des Katsushika Hokusai hat die Form eines Haiku Japanisch Transkription Ubersetzungひと魂で ゆく気散じや 夏の原 hitodama deyuku kisanji yanatsu no hara Als ein Geist werde ich jetzt umherschweifen in den Sommerfeldern Der Hitodama wortlich Menschenseele verlasst den Korper im Augenblick des Sterbens in Form eines blassblauen Feuerballs der 49 Tage in der Nahe des Heims des Verstorbenen bleibt Das folgende Gedicht sprach der Monch Ryokan 1757 1831 der ihn pflegenden Nonne in seinen letzten Augenblicken zu Japanisch Transkription Ubersetzungうらを見せ おもてを見せて 散るもみじ Ura o miseomote o misetechiru momiji Mal zeigt es die Ruckseite mal die Vorderseite ein Ahornblatt im Fallen Zitate Bearbeiten In unserem Land schreiben die Zen Monche Sterbegedichte Die meisten von ihnen verfassen das Gedicht bereits wenn sie noch gesund sind und tun dann wenn sie sterben so als dichteten sie es spontan Manche dieser Gedichte sind Unsinn andere verdienen hochste Anerkennung anonym Nomori no Kagami 15 Jahrhundert 1 Zen Monche schreiben gewohnlich Sterbegedichte Ich weiss selbst von zwei oder drei Monchen die ihre Gedichte im Augenblick des Todes verfassten ein sehr schwieriges Unterfangen Sie dachten vielleicht dass sie es fur ihre Schuler taten aber will man den Gang der Natur respektieren so ist eine derartige Praxis ganz und gar nicht angebracht Das Motiv sich so grosse Muhe zu geben ein Sterbegedicht zu schreiben ist der Wunsch bei anderen Eindruck zu machen Ban Kokei Kandem Jijitsu 1806 2 Literatur BearbeitenYoel Hoffmann Japanese Death Poems Written by Zen Monks and Haiku Poets on the Verge of Death Charles E Tuttle Company 1986 ISBN 0 8048 1505 4 366 Seiten gekurzte deutsche Ubersetzung durch Bernhard Schiekel Die Kunst des letzten Augenblicks Todesgedichte japanischer Zenmeister Herder Freiberg Basel Wien 2000 ISBN 3 451 04965 1 160 Seiten Siehe auch BearbeitenSchwanengesangWeblinks BearbeitenBeispiele fur japanische TodesgedichteEinzelnachweise Bearbeiten Hoffmann Die Kunst des letzten Augenblicks S 36 Hoffmann Die Kunst des letzten Augenblicks S 36 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Todesgedicht amp oldid 235335810