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Ryōkan jap 良寛 2 November 1758 in Izumozaki Provinz Echigo heute Prafektur Niigata 18 Februar 1831 war ein zen buddhistischer Monch der japanischen Sōtō shu Die meiste Zeit seines Lebens lebte er als Eremit Er wurde beruhmt auf den Gebieten der Dichtung und der Kalligraphie Sein Kunstlername war Taigu 大愚 Er ist auch unter dem Namen Ryōkwan auf Deutsch bekannt Ryōkans Grab im Ryusen ji Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Charakter 3 Anekdoten 4 Dichtung 5 LiteraturLeben BearbeitenRyōkan wurde 1758 in Izumozaki in der Provinz Echigo an der Westkuste in Japan als Yamamoto Eizō 山本 栄蔵 geboren als Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie Er trat 1777 in den Zen Tempel Kōshō ji 光照寺 ein wo er den Namen Ryōkan bekam Nach vier Jahren folgte er dem Zen Meister Kokusen 国仙 1723 1791 in dessen Tempel Entsu ji 円通寺 gelegen in Tamashima heute zu Kurashiki Prafektur Okayama gehorig Nach einem Aufenthalt von 12 Jahren am Entsu ji bestatigte Kokusen ihm die Erleuchtung satori und starb ein Jahr spater Ryōkan ging dann fur funf Jahre auf Wanderschaft bevor er sich als Einsiedler am Berg Kugami niederliess in der Nahe seiner Heimatstadt Izumozaki er lebte in einer Hutte die zu dem Shingon Tempel Kokujō ji 国上寺 gehorte Fur seinen Lebensunterhalt war er auf die Unterstutzung von Freunden und auf Betteln angewiesen Besonders im schneereichen Winter war sein Leben sehr hart und die Gefahr des Verhungerns war stets gegeben Um 1826 zwangen ihn gesundheitliche Probleme das Einsiedlerleben aufzugeben und in ein Haus auf dem Anwesen eines wohlhabenden Freundes und Forderers in Shimazaki umzuziehen Dort traf er dann seine beruhmte Schulerin Teishin 貞心 1798 1872 Sie war 40 Jahre junger als er doch als sie sich trafen war es sofort eine Herzensbegegnung Sie blieb bis zu seinem Tod 1831 bei ihm Charakter BearbeitenManche seiner Zeitgenossen sahen in ihm einen Heiligen manche einen grossen Dichter manche auch nur einen sonderlichen und etwas verruckten Zen Monch Sein Schriftstellername Taigu bedeutet grosser Narr Er liebte das einfache Leben in der Natur inmitten von Pflanzen und Tieren darin Henry David Thoreau 1817 1862 vergleichbar und mochte noch nicht einmal einer Laus etwas zuleide tun In seinen Gedichten kommt eine besondere Liebe zum Mondlicht sowie zu Kiefer Baumen zum Ausdruck Untypisch fur einen Monch war dass er gern an Dorffesten der Bauern teilnahm und dabei auch Sake trank Er soll sich als Frau verkleidet auf diese Feste geschlichen haben Mit Kindern zu spielen liebte er so sehr dass er daruber oft seine Bettelrunde vergass Anekdoten BearbeitenEs existieren viele in Japan sehr bekannte Anekdoten von Ryōkan Eines Abends durchwuhlte ein Dieb Ryōkans Hutte musste jedoch feststellen dass nichts zum Stehlen da war Ryōkan kam nach Hause zuruck und ertappte ihn Du bist wohl einen langen Weg gegangen um mich zu besuchen sagte er zu dem Vagabunden und du sollst nicht mit leeren Handen weggehen Bitte nimm meine Kleider als Geschenk Der Dieb war verblufft Er nahm die Kleider und machte sich davon Ryōkan sass nackt da und betrachtete den Mond Armer Kerl murmelte er ich wollte ich konnte ihm diesen wunderschonen Mond geben Ryōkans Hutte lag in einem Bambus Hain und einmal durchbrach ein junger aufkeimender Schossling den Boden der Hutte Ryōkan verfolgte sein Wachstum mit liebevollem Anteil Zuletzt sah er wie der Bambus zu hoch fur den Raum wurde und beschloss das Dach an der Stelle zu entfernen Er versuchte mit einer Kerze ein Loch ins Dach zu brennen Die Folge war dass die gesamte Hutte abbrannte Einmal spielte Ryōkan den ganzen Tag mit einigen Kindern Verstecken Als er an der Reihe war sich zu verstecken verbarg er sich sorgfaltig in einem Strohschober auf dem Feld Es wurde bereits dunkel und die Kinder die ihn nicht finden konnten gingen heim Fruh am nachsten Morgen kam ein Bauer aufs Feld um den Strohschober fortzuraumen Als er Ryōkan darin fand rief er O Ryōkan sama was macht Ihr denn hier Der Dichter antwortete Pst sprich nicht so laut sonst finden mich die Kinder Dichtung BearbeitenAlles was ihn bewegte wurde in seinen Gedichten aufgefangen die er je nach Stimmung in verschiedenen Formen und Sprachen verfasste bald auf Chinesisch bald im klassischen Japanisch mit 17 oder 31 Silben bald in der Art des Volksliedes oder im vielsilbigen Stil des Man yōshu Er beherrschte alle diese Stilarten vollkommen hielt sich jedoch nicht streng an literarische Regeln Er hinterliess in alle Winde verstreut etwa 1800 Gedichte Sie zeigen dass er in guter Zen Tradition uber einen gesunden Humor verfugte und sich selbst nicht allzu ernst nahm Ferner bieten sie erhellende Einblicke in die Zen Praxis Einige Beispiele In Lumpen in Lumpen Und wieder in Lumpen das ist mein Leben Zum Essen pflucke ich Krauter vom Wegesrand Zur Hutte wird Stroh und Bambus gesammelt Im Mondlicht sitz ich versunken die ganze Nacht hindurch Wenn ich Blumen seh vergess ich den Heimweg Dies Torenleben hab ich zu meinem gemacht Seit ich in Buddhas Bruderschaft eintrat Der Regen hat aufgehort die Wolken sind weggezogen Und der Himmel ist wieder klar Wenn dein Herz rein ist Dann sind alle Dinge deiner Welt rein Gib diese vergangliche Welt auf gib dich selbst auf Dann werden der Mond und die Blumen Dir den Weg weisen Dies war sein Abschiedsgedicht Ihre Ruckseiten zeigen sie Dann ihre Vorderseiten die fallenden Ahornblatter Literatur BearbeitenTaigu Ryokan Ich spiele auf dem Buddha Weg Deutsch von Taro Yamada und Guido Keller Angkor Verlag 2015 ISBN 978 3 936018 25 7 Daisetz T Suzuki Zen and Japanese Culture Princeton University Press 1970 Ryōkan ubersetzt von John Stevens One Robe One Bowl The Zen Poetry of Ryōkan Weatherhill 1977 Ryōkan ubersetzt von John Stevens M B Schiekel Eine Schale ein Gewand Zen Gedichte von Ryōkan Kristkeitz Verlag 1999 ISBN 3 921508 75 4 John Stevens Three Zen Masters Ikkyu Hakuin Ryōkan Kodansha 1993 Ryōkan ubersetzt und mit Essays erganzt von Ryuichi Abe und Peter Haskel Great Fool Zen master Ryōkan poems letters and other writings University of Hawaii Press 1996 Kiichi Kato ubersetzt von Sanford Goldstein and Fujisato Kitajima Ryokan s Calligraphy Kokodo 1997 Ryōkan ubersetzt von Misao Kodama und Hikosaku Yanagashima The Zen Fool Ryōkan Tuttle Publishing 2000 Ryōkan ubersetzt von Sanford Goldstein Shigeo Mizoguchi and Fujisato Kitajima Ryokan Selected Tanka and Haiku Kokodo 2000 Ryōkan ubersetzt von John Stevens M B Schiekel Alle Dinge sind im Herzen mit einem Vorwort von David Steindl Rast Herder Spektrum 1999 ISBN 3 451 05035 8 Ryōkwan ubersetzt von Jakob Fischer Erich Bauer Tautropfen auf einem Lotosblatt Hasuno tsuyu Leben und Poesie des Japanischen Dichters Ryōkwan Sommer Grunstadt 1981 S Noma Hrsg Ryōkan In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1281 Kazuaki Tanahashi Friederike Juen Boissevain Hoher Himmel Grosser Wind Leben Gedichte und Kalligraphie des Zen Meisters Ryokan edition steinrich Berlin 2012 Ryōkan Ryōkan Kashu 良寛歌集 Iwanami Shoten Tokio 1933 ISBN 4 00 002440 X Abschrift bei der Japanese Text Initiative Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Yamamoto der Familienname Eizō der Vorname Normdaten Person GND 118604384 lobid OGND AKS LCCN n81012404 NDL 00271515 VIAF 262474709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME RyōkanALTERNATIVNAMEN 良寛 japanisch Taigu Kunstlername 大愚 Kunstlername japanisch Yamamoto Eizō wirklicher Name 山本 栄蔵 wirklicher Name japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer Monch und DichterGEBURTSDATUM 2 November 1758GEBURTSORT Izumozaki Provinz Echigo heute Prafektur Niigata STERBEDATUM 18 Februar 1831 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ryōkan amp oldid 233963549