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Tippu Tip westlich vom Kongo Mutschi Pula genannt auch Tippo Tip oder Tupa Tupa 1837 oder 1838 13 Juni 1905 in Stone Town Sansibar mit richtigem Namen Hamed bin Juma bin Rajab bin Mohammed bin Said el Murjebi war ein ostafrikanischer Sklaven und Elfenbeinhandler Er unterstutzte zahlreiche europaische Forschungsreisende arbeitete zeitweise fur das belgische Konigshaus und das Deutsche Reich und war eine der einflussreichsten Personlichkeiten Ostafrikas seiner Zeit Tippu TipInhaltsverzeichnis 1 Jugend und Beginn der Tatigkeit als Handler 2 Kontakte mit Europaern 3 Gouverneur im Auftrag der belgischen Krone 4 Zusammenarbeit mit Deutsch Ostafrika 5 Autor 6 Tod in Sansibar 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseJugend und Beginn der Tatigkeit als Handler BearbeitenTippu Tip war der Sohn eines omanischen Handlers und einer Ostafrikanerin der Tochter des Herrschers von Unyanyembe Unjanjembe Ifundikira Er begann seine Karriere als Handler bereits mit siebzehn Jahren Im Laufe seines Lebens fuhrte er mehrere umfangreiche Expeditionen nach Ost und Zentralafrika durch Teils mit Waffengewalt teils durch Allianzen mit afrikanischen Herrschern errichtete er in den 1860er Jahren westlich des Tanganjikasees ein Handelsimperium Die 1869 von Arabern gegrundete Handelsdepotstadt Nyangwe baute er ab 1874 zu seiner Residenz und zum grossten Sklavenumschlagplatz Zentralafrikas aus Seine bewaffnete Gefolgschaft soll zeitweise aus mehr als 10 000 Leuten bestanden haben Ihr gehorten Sklaven aus allen Teilen Ost und Zentralafrikas sowie Handler von der ostafrikanischen Kuste an Kontakte mit Europaern BearbeitenBekannt und spater beruhmt wurde er in Europa durch seine Kontakte mit europaischen Forschungsreisenden und leitenden Kolonialbeamten unter anderem Henry Morton Stanley Eduard Schnitzer David Livingstone Veney Cameron Hermann von Wissmann und Wilhelm Junker denen er bei ihren Forschungsreisen Unterstutzung gewahrte Er war in Ujiji 1871 Augenzeuge des historischen Zusammentreffens von Stanley und Livingstone Dr Livingstone I presume Alle Europaer beschrieben ihn als ausserst zuvorkommend gebildet freundlich und charismatisch Er unterhielt in Sansibar gute Kontakte mit allen dort akkreditierten Diplomaten Stanley bezeichnete ihn als schwarzen Gentleman Gouverneur im Auftrag der belgischen Krone Bearbeiten nbsp Der Einflussbereich Tippu Tips im ostlichen Kongobecken um 1880 Nachdem das unabhangige Sansibar in dessen Sultans Auftrag er unterwegs war 1886 seinen Einfluss auf dem tanganikanischen Festland zugunsten der Deutsch Ostafrikanischen Gesellschaft verlor schloss er 1887 mit Leopold II eine Vereinbarung die ihn zum Gouverneur der Region um die Stanley Wasserfalle des Kongo Freistaats machte Damit einher ging das Verbot des Sklavenhandels das durchzusetzen er sich verpflichten musste Diese Vereinbarung eingefadelt durch britische Diplomaten und mit dem Segen des Sultans stiess auf den Widerstand anderer einflussreicher Handler die dem starker werdenden Einfluss des Kongo Freistaates militarisch Widerstand leisten und auf den Sklavenhandel nicht verzichten wollten An diesem Widerstand zerbrach auch die Vereinbarung Tippu Tips mit dem Freistaat nach dem Tod Sultan Bargaschs von Sansibar Nach 1891 zog er sich nach Sansibar zuruck Die zuruckbleibenden Araber zogen in den Krieg gegen den der belgischen Krone unterstehenden Kongo Freistaat Innerhalb von funf Jahren wurden sie von Leopolds Truppen vernichtend geschlagen Das Handelsimperium zerfiel Zusammenarbeit mit Deutsch Ostafrika BearbeitenEine gewisse Rolle spielte Tippu Tip in der Geschichte der Kolonie Deutsch Ostafrika Er belieferte die deutsche Schutztruppe mit Gefolgsleuten viele von ihnen waren ehemalige Sklaven Die ihm von den deutschen Kolonialbehorden angebotene Tatigkeit als Gouverneur einer Provinz im Westen Tanganjikas lehnte er ab Seine enge Zusammenarbeit mit Wissmann der die deutsche Kolonialherrschaft mit der Bekampfung des Sklavenhandels zu rechtfertigen pflegte wurde in Deutschland erst spater bekannt 1 Autor BearbeitenTippu Tip verfasste bzw diktierte im Ruhestand auf Sansibar seine Biographie auf Swahili 2 Sie ist das erste Beispiel dieses Typs von Literatur in der ostafrikanischen Sprache Tippu Tip W H Whitely Ubers Maisha ya Hamed bin Mohammed el Murjebi yaani Tippu Tip Kwa maneno yake mwenyewe Sprachen Swahili Englisch Johari za Kiswahili Band 8 ZDB ID 411361 5 Nachdruck East Africa Literature Bureau Kampala u a 1974 Erstveroffentlichung Autobiographie des Arabers Schech Hamed bin Muhammed el Murjebi genannt Tippu Tip Transscribirt und ubersetzt von Dr H Brode In Mittheilungen des Seminars fur Orientalische Sprachen zu Berlin Dritte Abtheilung V 1902 Afrikanische Studien 1902 Erster Teil S 175 Textarchiv Internet Archive Autobiographie des Arabers Schech Hamed bin Muhammed el Murjebi genannt Tippu Tip Schluss Transscribirt und ubersetzt von Dr H Brode In Mittheilungen des Seminars fur Orientalische Sprachen zu Berlin Dritte Abtheilung VI 1903 Afrikanische Studien Zweiter Teil S 1 Textarchiv Internet ArchiveTod in Sansibar Bearbeiten nbsp Tippu Tips Wohnhaus in der Stadt Sansibar1905 starb er in seinem Haus in der Stadt Sansibar an Malaria Sein ehemaliges Wohnhaus steht dort seit 1968 unter Denkmalschutz die Innenraume konnen nicht besichtigt werden Literatur BearbeitenHeinrich Brode Tippu Tip Lebensbild eines zentralafrikanischen Despoten Baensch Berlin 1905 Textarchiv Internet Archive H Havelock Ubers Tippoo Tib The Story of his Career in Central Africa Vorwort Charles Eliot englisch Arnold London 1907 Textarchiv Internet Archive Iris Hahner Herzog Tippu Tip und der Elfenbeinhandel in Ost und Zentralafrika im 19 Jahrhundert Tuduv Verlagsgesellschaft mbH Munchen 1990 ISBN 3 88073 363 5 Stuart Laing Tippu Tip Ivory Slavery and Discovery in the Scramble for Africa Medina Publishing Ltd Surbiton 2017 ISBN 978 1 911487 05 0 Leda Farrant Tippu Tip and the East African Slave Trade Hamish Hamilton London 1975 ISBN 978 0 241891 56 8 Die blutige Spur des Tippu Tip In taz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tippu Tip Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Tippu Tip im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsches Koloniallexikon 1920Einzelnachweise Bearbeiten Winfried Speitkamp Deutsche Kolonialgeschichte Reclam Stuttgart 2005 S 58 Angela Downing The autobiography of Hamed bin Muhamed el Murjebi Tippu Tip In Barcelona English Language and Literature Studies 1989 Band 1 S 61 70 hier S 62 raco cat PDF Normdaten Person GND 118909223 lobid OGND AKS LCCN n50018892 VIAF 50024311 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tippu TipALTERNATIVNAMEN Hamed bin Juma bin Rajab bin Mohammed bin Said el MurgebiKURZBESCHREIBUNG arabischer Sklaven und ElfenbeinhandlerGEBURTSDATUM 1837 oder 1838STERBEDATUM 13 Juni 1905STERBEORT Stone Town Sansibar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tippu Tip amp oldid 236278852