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Thomas Slentz 17 Februar 1500 bei Hemmingstedt war ein deutscher Landsknechtsfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Der Name 2 Leben 3 Die Schlacht bei Hemmingstedt 4 Der Tod 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDer Name BearbeitenFur den Namen des Obersten Slentz finden sich alternativ die Schreibformen Slenitz Slins Schlinitz und Schlentz meistens wird er jedoch Junker Slentz genannt Thomas Slentz war angeblich Kolner doch eine genaue Genealogie lasst sich nicht vornehmen Die Provenienz des Namens weist eher nach Osten Schleinitz bei Meissen Leben BearbeitenSlentz soll vergleichsweise gross gewesen sein Er wird oft als kriegserfahren tapfer umsichtig unverzagt und als guter Taktiker beschrieben Der Geschichtsschreiber Petrus Sax nannte ihn einen vir bellicosus et virtute bellica ornatissimus Als Landsknechtsfuhrer muss er zudem geschaftsmannisch begabt gewesen sein sowie einen Sinn fur Politik und gute Beziehungen zu den Territorialfursten unterhalten haben Als Oberst eines beruhmten Eliteheeres der sogenannten Schwarzen Garde ist Slentz erstmals fur das Jahr 1495 neben Nithardt Fux bezeugt Bei dieser Magna Guardia oder Schwarzen Garde handelte es sich um einen Landsknechtverband aus dem niederlandischen Raum der an der friesisch sachsischen Nordseekuste operierte und auf den Einsatz gegen rebellierende Bauern spezialisiert war Wahrend die Soldner aus vielen verschiedenen Nationen stammten waren die Offiziere zumeist Deutsche Ab 1497 war die Garde unter Slentz Nithardt Fux war bereits bei einem fruheren Scharmutzel gefallen im Dienste des danischen Konigs Johann I als Kern dessen Truppen siegreich und kampfte fur diesen u a gegen den schwedischen Reichsverweser Sten Sture den Alteren In Volksliedern die die Schwarze Garde besingen wird zudem ein ubermassiger Luxus der Garde beschrieben So heisst im Liede De konig wol to dem hertogen sprak Lied Nr 218 in der Sammlung von Rochus von Liliencron dass Slentzens Harnisch rot von Gold schimmerte In der Schwarzen Garde war ausserdem sein Bruder Jurgen Slentz als Doppelsoldner beschaftigt sowie ein Kaplan gleichen Namens Thomas Schlinitz der auch ein Verwandter gewesen sein durfte Die Schlacht bei Hemmingstedt Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Hemmingstedt Im Jahre 1500 kampfte die Garde unter der Fuhrung von Slentz im Auftrage von Konig Johann von Danemark Schweden und Norwegen gegen die Dithmarscher Bauern Am 11 Februar uberschritt das Heer die Grenze nach Dithmarschen Die Dithmarscher hatten sich aus der Geest in die Marsch gefluchtet sodass nur ein kleines Soldnerheer den Angreifern Widerstand leisten konnte Daher konnte die Schwarze Garde ohne starke Gegenwehr am 12 Februar Windbergen und am 13 Februar Meldorf einnehmen Dabei soll sie mit ausserster Brutalitat vorgegangen sein und ein Blutbad angerichtet haben Slentz muss sich in Meldorf aufgrund des beginnenden Tauwetters gegen einen weiteren Vormarsch bei schlechtem Wetter ausgesprochen haben Ein dahingehender Disput zwischen ihm und Konig Johann geht aus einem uberlieferten Volkslied deutlich hervor 1 Das Heer geriet am 17 Februar 1500 in einen Hinterhalt der Dithmarscher und wurde in der Schlacht bei Hemmingstedt fast vollstandig aufgerieben Eine Warnung Slentzens wonach der 17 Februar der Allerseelentag ware was ein schlechtes Omen fur das Unternehmen darstellen wurde ist hingegen eher in den Bereich der nachtraglichen Mythenbildung zu verweisen Hierzu gehort wohl auch eine andere Legende uber den Junker Slentz 2 Slentzens Mutter sei einst geweissagt worden dass ihr Sohn vor einer Mauer sturbe die in einer Nacht erbaut worden ware Als Slentz dieser Worte eingedenk die von den Dithmarscher Bauern nachtlich errichtete Schanze an der Dusendduwelswarf erblickte habe er daher seinen bevorstehenden Tod erkannt aber dennoch den Kampf aufgenommen und zu Ende gefuhrt Diese verklarende Schilderung seines Heldenmutes lasst Anklange an die Darstellung in den nordischen Heldensagen Hagen von Tronje erkennen Der Tod BearbeitenBei dem Versuch diese Schanze zu sturmen und zu umfassen fiel Slentz Laut Petrus Sax wurde er von einem Dithmarscher vom Pferd geworfen an der Gurgel erwischt mit Fussen getreten und im Zweikampf getotet Petrus Sax Dithmarsia S 94f Ahnlich schreibt es Neocorus demzufolge Slentz im Zweikampf niedergeworfen und durch Fusstritte erstickt wurde Bereits im Dithmarscher Volkslied De konig wol to dem hertogen sprak wird der Tod des Junkers verklarend dargestellt Es bedarf des gleichzeitigen Angriffs dreier Gegner bis der Herr der Garde endlich fallt Ein wohl spater entstandener Zusatz des Liedes nennt zudem den einen Namen des im Zweikampf mit dem Junker siegreichen Bauern Reimer van Wiemerstedt Gegen diese Darstellung spricht zum einen dass hiernach Slentz den Zweikampf zu Pferde ausgetragen haben soll Wahrscheinlicher ist es dass er im Kampfe wie seinerzeit sein Vorganger Fux abgesessen ist und sich mit seinem Spiess ins erste Glied eingereiht hat wie es von seinem Hauptmann Eutz Beck bezeugt ist Zum anderen berichtet Petrus Sax dass Slentz von jemandem aus dem Kirchspiel Neuenkirchen getotet wurde zu dem Wiemerstedt allerdings nicht gehort Obwohl in den spateren Volksliedern der Dithmarscher die Schwarzen Garde immer nur mit Schrecken und Abscheu genannt wird behalt Slentz in diesen Liedern einen guten Namen Der tapfer untergegangene Gegner wird dabei zu einer Gestalt mit den tragischen Zugen der Heldensage hochstilisiert Literatur BearbeitenJohann Adolfi genannt Neocorus Chronik des Landes Dithmarschen Aus der Urschrift herausgegeben von Prof Friedrich Christoph Dahlmann 2 Bde Kiel 1827 Johann Adrian Bolten Ditmarsische Geschichte 4 Bde Flensburg und Leipzig 1781 88 Petrus Sax Dithmarsia das ist Ein nothiger Vorbericht und Historische Erzahlung des Zustandes im Lande Dithmarschen aus Lateinischen teutschen und inlandischen Scriptoribus zusammengezogen von Petro Sax zu Oldenbuttel in Eiderstedt 1640 Walther Lammers Die Schlacht bei Hemmingstedt Neumunster 1953 Rochus von Liliencron Die historischen Volkslieder der Deutschen Bd 2 S 432 456 Anton Vieth Beschreibung und Geschichte des Landes Dithmarschen oder Geographische Politische und Historische Nachricht vom bemeldten Lande Hamburg 1733 Albert Schumann Slenz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 461 f Einzelnachweise Bearbeiten Neocorus I S 521 Bolten Ditmarsische Geschichte Bd 3 S 142 Vieth Beschreibung S 321 Normdaten Person GND 13846300X lobid OGND AKS VIAF 90000767 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Slentz ThomasALTERNATIVNAMEN Slenitz Thomas Slins Thomas Schlinitz Thomas Schlentz Thomas Junker Slentz Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher LandsknechtsfuhrerGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 17 Februar 1500STERBEORT bei Hemmingstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Slentz amp oldid 236144823