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Thomas Burr Osborne 5 August 1859 in New Haven Connecticut 29 Januar 1929 ebenda war ein US amerikanischer Chemiker Er wirkte uber 40 Jahre als Biochemiker an der Connecticut Agricultural Experiment Station in New Haven und analysierte Proteine von Pflanzensamen sowie deren Aufbau und Verteilung 1913 veroffentlichte er zudem mit Lafayette B Mendel zeitgleich mit Elmer McCollum die Entdeckung des Vitamin A Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Pflanzenproteine 2 2 Entdeckung des Vitamin A 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Werke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenThomas Burr Osborne kam 1859 in New Haven Connecticut als Sohn von Arthur Dimon Osborne und Frances Louisa Blake zur Welt Die Vorfahren seiner Eltern kamen Anfang des 17 Jahrhunderts aus England und zahlten zu den ersten Siedlern in Massachusetts Seine Grossvater waren der Politiker Thomas Burr Osborne und der Erfinder Eli Whitney Blake Sein Vater war Anwalt und Bankier sowie mehrere Jahre Prasident der Second National Bank of New Haven 1 Thomas B Osborne erhielt seine Schulausbildung an der Hopkins Grammar School interessierte sich fruh fur Vogel und die Natur und wurde durch seinen Onkel Eli Whitney Blake Jr Physikprofessor an der Brown University fur die Naturwissenschaften begeistert 2 1877 ging er an die Yale University wo er 1881 seinen Bachelor Abschluss machte Er wollte dann Medizin studieren wechselte aber nach einem Jahr zur Chemie wo er unter William G Mixter 1885 promovierte Nach einem weiteren Jahr in Yale ging er auf Initiative seines spateren Schwiegervaters Samuel W Johnson an die Connecticut Agricultural Experiment Station CAES Johnson war Professor fur Agricultural Chemistry an der Sheffield Scientific School der Yale University und Direktor der CAES Seine Tochter Elizabeth Annah Johnson heiratete Osborne Ende 1886 Er wirkte bis kurz vor seinem Tod 1929 uber 40 Jahre an der Forschungseinrichtung 2 Wirken BearbeitenDie Forschungsarbeiten von Thomas B Osborne gliederten sich in zwei Hauptthemengebiete Bis 1909 analysierte er den Proteingehalt von Pflanzensamen sowie deren Aufbau und Verteilung Danach begann eine zwanzigjahrige Zusammenarbeit mit Lafayette B Mendel mit dem er entscheidend zur Entdeckung des Vitamin A beitrug Pflanzenproteine Bearbeiten Durch Anregung von Samuel W Johnson und aufbauend auf Arbeiten von Heinrich Ritthausen begann Osborne 1888 mit der Isolierung von Proteinen aus Pflanzensamen Beginnend mit Hafer untersuchte er uber 30 unterschiedlichen Getreidesamen und bestimmte den Anteil an Albuminen Globulinen Prolaminen und Glutelinen die nach ihrer Loslichkeit die nach ihm benannten Osborne Fraktionen bilden Er bestimmte zudem die in den Proteinen enthaltenen Aminosauren Er verwendete dazu von Albrecht Kossel und Emil Fischer um die Jahrhundertwende entwickelte Hydrolyseverfahren und konnte die Arbeiten zum Proteinaufbau von Ritthausen Kossel und Fischer massgeblich erweitern und prazisieren So zeigte er unter anderem dass im Speicherprotein Zein des Mais die von Frederick Gowland Hopkins entdeckte Aminosaure Tryptophan nicht vorkommt Osborn fasste seine Ergebnisse 1909 in der Monographie The Vegetable Proteins zusammen 3 die uberarbeitet 1924 in zweiter Auflage und 1910 4 in deutscher Ubersetzung in Ergebnisse der Physiologie erschien 5 Entdeckung des Vitamin A Bearbeiten Ab 1909 untersuchten Mendel und Osborne in Tierversuchen mit Albinoratten den Einfluss von unterschiedlichen isolierten Proteinen auf Wachstum und Entwicklung von Jungtieren sowie auf die Gesundheit von ausgewachsenen Ratten Die Versuche zeigten das einige Aminosauren essentiell fur das Uberleben sind und mit der Nahrung aufgenommen werden mussen wobei andere nur entscheidend beim Wachstum von Jungtieren sind 6 7 Weiterhin zeigten die Versuche dass es bei der ausschliesslichen Ernahrung von Jungtieren mit Proteinextrakten Zucker Starke und Schweinefett zu einem eingeschrankten Wachstum kam sie sich aber bei der Zugabe von Milchpulver oder Butter voll entwickelten Auch spezielles proteinfreies Milchpulver fuhrte zu mangelnder Entwicklung und Vergleiche zwischen dem normalen und dem proteinfreien Milchpulver zeigten dass letzterem auch das Milchfett fehlte Mendel und Osborne schlossen daraus dass in der Milch neben den Proteinen ein weiterer Stoff enthalten sein muss der fur das Wachstum essentiell ist und fuhrte schliesslich zeitgleich mit Elmer McCollum und Marguerite Davis zur Entdeckung des fettloslichen Faktors A der spater Vitamin A genannt wurde McCollum hatte 1913 drei Wochen vor Osborne und Mendel die Ergebnisse ahnlicher Studien im selben Journal eingereicht und war zum selben Schluss gekommen 7 8 In der Folgezeit extrahierten Mendel und Osborne aus Butter Eigelb und Dorschleber ein gelbliches Ol das aus Olivenol oder Schweinefett nicht zu erhalten war In den 1930er Jahren konnte dann von anderen Wissenschaftlern gezeigt werden dass es sich bei dem gelblichen Farbstoff um b Carotin handelt einer Vorstufe von Vitamin A Retinol 9 10 Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1910 Mitglied der National Academy of Sciences 11 1914 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 12 1922 John Scott Award Philadelphia City Council 13 1925 Mitglied der Leopoldina 1928 Thomas Burr Osborne Medal American Association of Cereal Chemists 14 Literatur BearbeitenRussell Henry Chittenden Thomas Burr Osborne 1859 1929 In Proc of the American Academy of Arts and Sciences Vol 68 Nr 13 1933 S 651 654 Joseph S Fruton Thomas Burr Osborne and Chemistry In Bull Hist Chem Vol 17 Nr 18 1995 S 1 8 Edward H Jenkins Hubert Bradford Vickery Lafayette B Mendel Thomas B Osborne A Memorial Bulletin 312 Connecticut Agricultural Experiment Station New Haven 1930 Robert D Simoni Robert L Hill Martha Vaughan Nutritional Biochemistry and the Amino Acid Composition of Proteins the Early Years of Protein Chemistry The Work of Thomas B Osborne and Lafayette B Mendel In The Journal of Biological Chemistry Vol 277 Nr 18 2002 S e7 Hubert Bradford Vickery Thomas Burr Osborne 1859 1929 In Biographical Memoirs Vol XIV 1931 S 261 304 Hubert Bradford Vickery Thomas Burr Osborne 1859 1929 In The Journal of Nutrition Vol 59 Nr 1 1956 S 1 26 Hubert B Vickery Lafayette B Mendel THE WORK OF THOMAS BURR OSBORNE 1859 1929 In Science Vol 69 Nr 1789 1929 S 385 389 doi 10 1126 science 69 1789 385 Werke BearbeitenThe Proteins of the Wheat Kernel Carnegie Institution Washington D C 1907 The Vegetable Proteins Longmans Green and Co London 1909 2 Auflage 1924 Weblinks BearbeitenInformationen zu und akademischer Stammbaum von Thomas Burr Osborne bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Obituary Records of Yale Graduates 1919 1920 In Bulletin of Yale University Vol 16 Nr 11 1920 S 1324 1326 a b Hubert Bradford Vickery Thomas Burr Osborne 1859 1929 In Biographical Memoirs Vol XIV 1931 S 261 304 hier S 262 265 Hubert Bradford Vickery Thomas Burr Osborne 1859 1929 In Biographical Memoirs Vol XIV 1931 S 261 304 hier S 283 Thomas B Osborne Die Pflanzenproteine In Ergebnisse der Physiologie Vol 10 Nr 1 1910 S 47 215 doi 10 1007 BF02321139 Joseph S Fruton Thomas Burr Osborne and Chemistry In Bull Hist Chem Vol 17 Nr 18 1995 S 1 8 J Russel Lindsay Henry J Baker Historical Foundations In Mark A Suckow Steven H Weisbroth Craig L Franklin Hrsg The Laboratory Rat 2 Auflage Elsevier Academic Press 2006 ISBN 978 0 12 074903 4 S 1 52 hier S 17 19 a b Hubert Bradford Vickery Thomas Burr Osborne 1859 1929 In Biographical Memoirs Vol XIV 1931 S 261 304 hier S 276 279 L Rosenfeld Vitamine vitamin The early years of discovery In Clinical Chemistry Band 43 Nr 4 April 1997 S 680 685 PMID 9105273 englisch George Wolf A history of vitamin A and retinoids In The FASEB Journal Vol 10 Nr 9 1996 S 1102 1107 Russell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII 1937 S 123 155 hier S 129 135 Thomas Burr Osborne National Academy of Sciences Deceased Members Abgerufen am 21 August 2014 Book of Members Chapter O American Academy of Arts amp Sciences S 416 Abgerufen am 21 August 2014 The John Scott Award Recepients 1921 1930 Eugene Garfield abgerufen am 8 Mai 2017 englisch Thomas Burr Osborne Medal Memento vom 19 August 2013 im Internet Archive American Association of Cereal Chemists AACC International Abgerufen am 21 August 2014 Normdaten Person GND 117606707 lobid OGND AKS LCCN n90652778 VIAF 22502999 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Osborne Thomas BurrALTERNATIVNAMEN Osborne Thomas B KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Biochemiker und Mitentdecker des Vitamin AGEBURTSDATUM 5 August 1859GEBURTSORT New Haven ConnecticutSTERBEDATUM 29 Januar 1929STERBEORT New Haven Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Burr Osborne Chemiker amp oldid 237905551