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Lafayette Benedict Mendel 5 Februar 1872 in Delhi New York 9 Dezember 1935 in New Haven Connecticut war ein US amerikanischer Biochemiker Er studierte ab 1887 an der Yale University promovierte hier 1893 unter Russell Henry Chittenden und war ab 1903 uber dreissig Jahre Professor fur Physiologische Chemie an der Universitat Etwa zeitgleich mit Elmer McCollum veroffentlichten Mendel und Thomas Burr Osborne 1913 die Entdeckung des Vitamin A Beide erforschten uber zwanzig Jahre gemeinsam und unabhangig von McCollum die damals von Frederick Gowland Hopkins als accessory food factors dt in etwa Nahrungszusatzfaktoren bezeichneten Stoffe Lafayette B Mendel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Studium 1 2 Professor und Forschung an der Yale University 1 3 Entdeckung des Vitamin A 1 4 Familie 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Studium Bearbeiten Lafayette B Mendel kam 1872 als Sohn deutscher Immigranten in Delhi im Bundesstaat New York zur Welt Sein Vater Benedict Mendel geboren 1833 in Aufhausen kam 1851 in die Vereinigten Staaten und liess sich in Delhi nieder Seine Mutter Pauline Ullman war 1844 in Eschenau geboren und kam 1870 in die USA wo sie im selben Jahr Benedict Mendel heiratete Lafayette B Mendel hatte noch einen jungeren Bruder der aber 1901 verstarb Seine Schulausbildung erhielt an der staatlichen Delaware Academy in Delhi 1887 legte er den Eignungstest fur das Yale College ab und gewann zudem ein staatliches Stipendium 1891 machte er als jungster seiner Klasse den Abschluss als Bachelor of Arts Er ging dann an die Sheffield Scientific School der Yale University wo er schon nach zwei Jahren 1893 in Physiologischer Chemie unter Russell Henry Chittenden promovierte 1 Professor und Forschung an der Yale University Bearbeiten nbsp Lafayette B Mendel House in New Haven Connecticut In dem 1858 von Henry Austin erbauten Haus lebte Mendel von 1900 bis 1924 seit 1976 National Historic Landmark Nach seiner Promotion wurde er Assistent in Chittendens Laboratory of Physiological Chemistry war zwischen 1895 und 1896 zu Studien an der Universitat Breslau und der Universitat Freiburg und wurde 1897 Assistenzprofessor sowie 1903 Professor an der Sheffield Scientific School der Yale University Er wurde 1921 zum Sterling Professor of Physiological Chemistry ernannt und nach der Pensionierung von Chittendens 1922 Direktor der Fakultat an der er bis zu seinem Tode 1935 uber vierzig Jahre wirkte Es studierten uber 300 Studenten unter Mendel von denen 92 bei ihm promovierten darunter unter anderem Icie Macy Hoobler und Florence B Seibert 2 3 Seine Forschungen konzentrierten sich in den Anfangsjahren auf die chemischen Prozesse der Verdauung von Proteinen Fetten und Kohlenhydraten 1909 begann er eine zwanzigjahrige Zusammenarbeit mit Thomas Burr Osborne von der Connecticut Agricultural Experiment Station der sich hauptsachlich mit pflanzlichen Proteinen beschaftigte im Speziellen mit Getreideproteinen wie Gliadin und Zein die nach ihrer Loslichkeit in die nach im benannten Osborne Fraktionen eingeteilt werden Osborne und Mendel untersuchten in Tierversuchen mit Albinoratten den Einfluss von unterschiedlichen isolierten Proteinen auf Wachstum und Entwicklung von Jungtieren sowie auf die Gesundheit von ausgewachsenen Ratten Die Versuche zeigten dass einige Aminosauren essentiell fur das Uberleben sind und mit der Nahrung aufgenommen werden mussen wobei andere nur entscheidend beim Wachstum von Jungtieren sind 4 5 Entdeckung des Vitamin A Bearbeiten Weiterhin zeigten die Versuche dass es bei der ausschliesslichen Ernahrung von Jungtieren mit Proteinextrakten Zucker Starke und Schweinefett zu einem eingeschrankten Wachstum kam sie sich aber bei der Zugabe von Milchpulver oder Butter voll entwickelten Auch spezielles proteinfreies Milchpulver fuhrte zu mangelnder Entwicklung und Vergleiche zwischen dem normalen und dem proteinfreien Milchpulver zeigten dass letzterem auch das Milchfett fehlte Osborne und Mendel schlossen daraus dass in der Milch neben den Proteinen ein weiterer Stoff enthalten sein muss der fur das Wachstum essentiell ist Diese Erkenntnis fuhrte schliesslich zeitgleich mit Elmer McCollum und Marguerite Davis zur Entdeckung des fettloslichen Faktors A der spater Vitamin A genannt wurde McCollum hatte drei Wochen vor Osborne und Mendel die Ergebnisse ahnlicher Studien im selben Journal eingereicht und war zum selben Schluss gekommen 6 7 In der Folgezeit extrahierten Osborne und Mendel aus Butter Eigelb und Dorschleber ein gelbliches Ol das aus Olivenol oder Schweinefett nicht zu erhalten war In den 1930er Jahren konnte dann von anderen Wissenschaftlern gezeigt werden dass es sich bei dem gelblichen Farbstoff um b Carotin handelt einer Vorstufe von Vitamin A Retinol 6 Bis zum Tod von Osborne 1929 untersuchten sie eine Vielzahl von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln auf ihren Gehalt an dem fettloslichen Vitamin A sowie auch an wasserloslichem Vitamin B 5 Familie Bearbeiten Lafayette B Mendel heiratete am 19 Juli 1917 Alice R Friend eine Absolventin der University of Wisconsin die ihn in seiner Arbeit unterstutzte und mit der er eine gluckliche Ehe fuhrte sie hatten keine Kinder Nach langer Krankheit verstarb Mendel am 9 Dezember 1935 Erschopft von den mentalen und physischen Belastungen durch die Krankheit ihres Mannes verstarb Alice R Friend wenige Wochen zuvor 8 Auszeichnungen Bearbeiten1913 Mitglied der National Academy of Sciences 9 1925 Mitglied der Leopoldina 10 1927 Gold Medal und Fellowship des American Institute of Chemists 11 1930 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 12 1935 Conne Medal des Chemist s Club of New YorkWerke Auswahl BearbeitenChildhood and Growth F A Stokes New York 1905 Changes in the Food Supply and their Relation to Nutrition Yale University Press New Haven 1916 Nutrition the Chemistry of Life Yale University Press New Haven 1923 Vitamins a symposium on the present status of the knowledge of vitamins American Medical Association Chicago 1932 Literatur BearbeitenRussell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII National Academy of Sciences 1937 S 123 155 William C Rose Lafayette Benedict Mendel An Appreciation In The Journal of Nutrition Vol 11 Nr 6 1936 S 607 613 Robert D Simoni Robert L Hill Martha Vaughan Nutritional Biochemistry and the Amino Acid Composition of Proteins the Early Years of Protein Chemistry The Work of Thomas B Osborne and Lafayette B Mendel In The Journal of Biological Chemistry Vol 277 Nr 18 2002 S e7 Arthur H Smith Lafayette Benedict Mendel In Yale Journal of Biology and Medicine Vol 8 Nr 4 1936 S 387 398 PMC 2601411 freier Volltext Arthur H Smith Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In The Journal of Nutrition Vol 60 Nr 1 1956 S 3 12 Arthur H Smith Lafayette B Mendel Companion in Research In American Journal of Clinical Nutrition Vol 12 Nr 4 1963 S 261 263 Weblinks BearbeitenInformationen zu und akademischer Stammbaum von Lafayette B Mendel bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Russell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII 1937 S 123 155 hier S 123 125 William C Rose Lafayette Benedict Mendel An Appreciation In The Journal of Nutrition Vol 11 Nr 6 1936 S 607 613 Russell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII 1937 S 123 155 hier S 125 127 J Russel Lindsay Henry J Baker Historical Foundations In Mark A Suckow Steven H Weisbroth Craig L Franklin Hrsg The Laboratory Rat 2 Auflage Elsevier Academic Press 2006 ISBN 978 0 12 074903 4 S 1 52 hier S 17 19 a b Russell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII 1937 S 123 155 hier S 129 135 a b George Wolf A history of vitamin A and retinoids In The FASEB Journal Vol 10 Nr 9 1996 S 1102 1107 L Rosenfeld Vitamine vitamin The early years of discovery In Clinical Chemistry Band 43 Nr 4 April 1997 S 680 685 PMID 9105273 englisch Russell Henry Chittenden Biographical Memoir of Lafayette Benedict Mendel 1872 1935 In Biographical Memoirs Vol XVIII 1937 S 123 155 hier S 136 Lafayette Benedict Mendel National Academy of Sciences Deceased Members Abgerufen am 9 August 2014 Mitgliedseintrag von Lafayette Benedikt Mendel bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 2 Februar 2016 Gold Medal Award Winners American Institute of Chemists Abgerufen am 9 August 2014 Book of Members Chapter M American Academy of Arts amp Sciences S 374 Abgerufen am 9 August 2014 Normdaten Person GND 117561088 lobid OGND AKS LCCN n88649083 VIAF 5711889 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mendel Lafayette B ALTERNATIVNAMEN Mendel Lafayette BenedictKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Biochemiker und Mitentdecker des Vitamin AGEBURTSDATUM 5 Februar 1872GEBURTSORT Delhi New YorkSTERBEDATUM 9 Dezember 1935STERBEORT New Haven Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lafayette B Mendel amp oldid 237905630