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Theodor von Landauer 11 Juni 1816 in Heilbronn 1 August 1894 in Stuttgart war ein deutscher Architekt und wurttembergischer Baubeamter Seine Hauptwerke waren die Konigliche Landesbibliothek und das Justizgebaude in Stuttgart die beide nicht erhalten sind Als wurttembergischer Baubeamter war er in erster Linie fur den Gerichts und Gefangnisbau zustandig In dieser Funktion baute er auch das Ponitentiarhaus in Stuttgart und das Heilbronner Zellengefangnis Theodor von Landauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Bauten und Entwurfe 4 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLandauer wurde am 11 Juni 1816 in Heilbronn als jungster von funf Sohnen des Rechtsanwalts und spateren Heilbronner Oberburgermeisters Lebrecht Landauer geboren Seine Mutter war Auguste Landauer geb Perrotin deren Vater als Oberkuchenmeister am herzoglichen Hof in Stuttgart angestellt war Er absolvierte in Heilbronn eine Zimmerer und Steinhauerlehre und besuchte einzelne Facher des Obergymnasiums Ab seinem achtzehnten Lebensjahr studierte er von 1834 bis 1837 Architektur an der Kunstakademie Munchen und besuchte ausserdem Vorlesungen an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Polytechnischen Schule Munchen 1 Landauer schlug nach dem Studium 1837 eine Karriere in der der wurttembergischen Bauverwaltung ein Er begann 1837 als Bauassistent beim Kreisbauamt Ludwigsburg 1839 wurde ihm der Entwurf der Innendekoration fur das erste Bodensee Dampfschiff Kronprinz ubertragen Im gleichen Jahr wechselte er als Bauleiter fur den Bau des dritten Flugels der Rotebuhlkaserne in Stuttgart heute Rotebuhlbau in das Kriegsministerium 1842 wurde er nach Ablegung der Staatsprufung fur Hochbau als Bauinspektor in das Justizministerium ubernommen Er beschaftigte sich mit dem Gefangnisbau und unternahm 1843 Studienreisen in die Schweiz nach Italien Belgien und Grossbritannien um sich dort uber das Strafanstaltswesen zu informieren Die Erkenntnisse die er bei diesen Reisen gewann wertete er fur seine Beitrage zu der Monografie Gerichtshauser Straf und Besserungs Anstalten Schriften aus die 1887 herauskam In der Praxis flossen die Ergebnisse seiner Studienreisen in die Planung von zwei Gefangnisbauten ein die er selbst entwarf Sein erstes Gefangnis konnte er 1846 1850 in Stuttgart bauen Das Ponitentiarhaus Zuchthaus war als Vierflugelanlage konzipiert wurde aber nur mit zwei Flugeln ausgefuhrt 1849 wurde er zum Bezirksbauinspektor in Calw ernannt Er ubernahm den Entwurf der evangelischen Kirchenneubauten in Rottenburg am Neckar und in Oberjesingen deren schlichte Formensprache bereits eine Hinwendung zur gotischen Architektur zeigt 2 1858 wurde er als Kreisbaurat nach Ludwigsburg berufen 1862 zum Baurat der Koniglichen Domanendirektion in Stuttgart 1871 wurde er zum Oberbaurat ernannt 1881 zum Wirklichen Oberbaurat und damit personlich geadelt 1887 wurde er schliesslich zum Baudirektor der Koniglichen Domanendirektion ernannt 1 Neben den vielfaltigen Leitungs und Verwaltungstatigkeiten die seine Anstellungen mit sich brachten erbaute Landauer ab 1850 als ausfuhrender Architekt einige neugotische Kirchen das Heilbronner Zellengefangnis das anders als das Ponitentiarhaus in Stuttgart komplett als Vierflugelanlage ausgefuhrt wurde und schliesslich zwei Prachtbauten im Stil der Neurenaissance in Stuttgart die Konigliche Landesbibliothek und das Justizgebaude fur die er sich beim Besuch der Weltausstellung 1873 durch die Wiener Architektur hatte anregen lassen und die mit ihrem reichhaltigen Historismus dem gewachsenen Geltungsbedurfnis des Kaiserreichs Ausdruck verleihen sollten 2 1891 liess sich Landauer in den Ruhestand versetzen Er starb am 1 August 1894 in Stuttgart im Alter von 75 Jahren und wurde in Abteilung 13 auf dem Pragfriedhof in Stuttgart bestattet Familie Bearbeiten nbsp Theodor Landauers Grab auf dem PragfriedhofAm 4 Juli 1843 heiratete der 27 jahrige Landauer in Heilbronn die um ein Jahr altere Auguste Henriette Amalie Bruckmann 1815 1869 Tochter des Heilbronner Stadtschultheissen Johann Clemens Bruckmann der nach dem fruhen Tod von Landauers Vater nicht nur sein Nachfolger als Stadtoberhaupt sondern auch Vormund fur dessen minderjahrige Kinder geworden war Der Ehe entstammten die Tochter Anna Mathilde und die funf Sohne Carl August Julius Eugen Gustav Max Julius und Theodor Lebrecht 3 Das Jahreseinkommen der Familie belief sich 1858 auf 1200 Gulden 1862 auf 1700 Gulden 1867 auf 2500 Gulden und ab 1881 auf 5000 Mark das entspricht einem umgerechneten Einkommen von 21 600 26 350 35 500 bzw 34 500 Euro Die Familie besass kein eigenes Haus sondern wohnte zur Miete ab 1863 hauptsachlich im Haus Hauptstatter Strasse 91 ab 1866 in den Hausern Schillerstrasse 3 und 23 ab 1877 in den Hausern Olgastrasse 8 und 13 und ab 1885 im Haus Werastrasse 16 Landauers Frau starb schon mit 54 Jahren 1869 Seine unverheiratete Tochter Anna Mathilde ubernahm die Pflege ihres Vaters und fuhrte ihm den Haushalt 1 4 Bauten und Entwurfe Bearbeiten Spaltensortierung Eine Spalte sortieren das Symbol nbsp im Spaltenkopf anklicken Nach einer weiteren Spalte sortieren Umschalttaste gedruckt halten und das Symbol nbsp anklicken Anfangssortierung nach Jahr Bild Jahr Ort Gebaude nbsp 1839 Entwurf der Innenausstattung fur das erste Bodensee Dampfschiff Kronprinz nbsp 1839 Stuttgart Bauleitung beim Bau des dritten Flugels der Rotebuhlkaserne Rotebuhlbau Rotebuhlplatz 30 nbsp 1846 1850 Stuttgart Ponitentiarhaus als Zuchthaus genutzt bis 1901 seit 1919 Mehrfamilienwohnhaus 1854 1856 Rottenburg am Neckar Evangelische Stadtkirche nbsp 1857 1858 Oberjesingen Bricciuskirche1867 1868 Kaisersbach Evangelische Kirche nbsp 1867 1870 Heilbronn Heilbronner Zellengefangnis Abbildung Grundriss 1873 nbsp 1870 1874 Nagold Johanneskirche1872 1873 Schmerbach Evangelische Kirche neugotischer Bau unter Einbeziehung des altem Turms und von Mauerresten der alten Kirchenbefestigung 5 nbsp 1875 1879 Stuttgart Justizgebaude 1944 zerstort nbsp 1878 1886 Stuttgart Landesbibliothek 1970 abgerissen1878 1880 Stuttgart Untersuchungsgefangnis beim JustizgebaudeMitgliedschaften und Auszeichnungen Bearbeiten1842 Mitbegrunder des Wurttembergischen Vereins fur Baukunde Verwaltungsrat im Konservatorium der vaterlandischen Kunst und Alterthums Denkmale In dieser Funktion nahm Landauer Einfluss auf das Bauwesen in Sudwestdeutschland und die Pflege der Baudenkmaler 1869 Bauverstandiges Mitglied des Strafanstaltenkollegiums 1881 Erhebung in den personlichen Adelsstand 1891 Ehrenmitglied der Domanendirektion aus Anlass seiner Pensionierung 1891 Komturkreuz 2 Klasse des wurttembergischen Friedrichs Ordens aus Anlass seiner PensionierungSchriften BearbeitenTheodor von Landauer und andere Gerichtshauser Straf und Besserungs Anstalten Handbuch der Architektur Teil 4 Halbband 7 Heft 1 1 Auflage Bergstrasser Darmstadt 1887 2 Auflage Bergstrasser Stuttgart 1900 S 239 500 digitale sammlungen de PDF Justizgebaude Stuttgart S 295 299 Zellengefangnis Heilbronn S 415 416 Normalplane wurttembergischer Gefangnisse S 427 428 Gefangnis des Justizgebaudes Stuttgart S 430 432 Literatur BearbeitenJan Lubitz Landauer Theodor von In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 83 de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 023188 5 S 73 Ulrich Gohl Gesichter ihrer Zeit Unbekannte Stuttgarter Bau und Kulturdenkmaler Silberburg Verlag Tubingen 1992 S 8 10 Stuttgart Ponitentiarhaus Senefelder Strasse 45 Joachim Hennze Theodor Wilhelm Landauer 1816 1894 Ein Heilbronner im Dienst des wurttembergischen Staates In Heilbronner Kopfe Band IV Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn Band 52 Heilbronn 2007 S 125 144 Helmut Schmolz Hubert Weckbach Bedeutende Heilbronner Teil IV In Schwaben und Franken Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme 15 Jahrgang Nr 3 Verlag Heilbronner Stimme 8 Marz 1969 ZDB ID 128017 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor von Landauer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Joachim Hennze Theodor Wilhelm Landauer 1816 1894 Ein Heilbronner im Dienst des wurttembergischen Staates In Heilbronner Kopfe Band IV Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn Band 52 Heilbronn 2007 S 125 144 hier 126 127 a b Jan Lubitz Landauer Theodor von In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 83 de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 023188 5 S 73 Lebensdaten der Kinder Anna Mathilde 1844 nach 1895 Carl August Julius 1847 erwahnt 1870 Eugen Oberlandesgerichtsrat 1852 nach 1910 Gustav Baurat 1853 1926 Max Julius 1857 und Theodor Lebrecht 1857 1875 Stuttgarter Adressbucher Theodor Wilhelm Landauer 1816 1894 auf den Internetseiten der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg abgerufen am 14 September 2023 Normdaten Person GND 116671947 lobid OGND AKS LCCN no2011038318 VIAF 72151433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Landauer Theodor vonALTERNATIVNAMEN Landauer Theodor Wilhelm von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und wurttembergischer BaubeamterGEBURTSDATUM 11 Juni 1816GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 1 August 1894STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor von Landauer amp oldid 237332691