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Theodore Szkudlapski 17 November 1935 in Avion 7 April 2006 in Lens haufig in Druckwerken nur als Theo bezeichnet war ein franzosischer Fussballspieler Er gehorte zu der grossen Gruppe polnischstammiger Immigranten der zweiten und dritten Generation die bis Anfang der 1960er Jahre gut 10 aller Profifussballer in Frankreichs hochster Spielklasse ausmachten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vereinskarriere 1 1 Stationen 2 In der Nationalelf 3 Palmares 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen und NachweiseVereinskarriere BearbeitenTheodore Szkudlapski mit dessen Nachnamen die Medien orthographische 2 und franzosische Fussballanhanger wie Funktionare Aussprache Probleme 3 hatten entstammte einer der zahlreichen polnischen Familien im nordfranzosischen Kohlerevier zwischen Lens und Bethune Auch er selbst arbeitete bereits als 15 Jahriger unter Tage und spielte schon seit dem Knabenalter in seiner Freizeit beim ortlichen Kumpelverein CS Avion Fussball dafur hatte er manches Mal den in polnischer Sprache abgehaltenen Katechismus Unterricht schwanzen mussen 4 Schon mit siebzehneinhalb unterschrieb er beim benachbarten Racing Lens einen Profivertrag Anfangs arbeitete er parallel noch in seiner Grube 6 in Avion musste dort allerdings nicht mehr einfahren sondern wurde in einer Werkstatt uber Tage eingesetzt und bekam fur jedes Training frei der Vereinsprasident war zugleich ein leitender Angestellter der Bergbaugesellschaft und die Klubgeschaftsstelle befand sich in deren Verwaltungsgebaude 5 Dies hatte nicht nur fur ihn Auswirkungen und auch nicht nur positive wie Szkudlapski sich im Ruckblick erinnerte 6 Die Tatsache bei Lens zu sein war ein Luxus Du selbst hattest deine Ruhe und auch deine Eltern konnten es im Bergwerk ruhiger angehen lassen Aber bei einem Streit uber meinen Vertrag erpresste Prasident Michaux mich mit den Worten ich solle daran denken dass mein Vater Bruder und Schwager gleichfalls in der Mine arbeiteten Bei Racing wuchs der linke Laufer bald in die Erstligamannschaft hinein und entwickelte sich an der Seite von Xerces Louis Maryan Wisnieski Michel Stievenard und anderen zum Spielgestalter der Elf die insbesondere zwischen 1954 55 und 1956 57 jahrlich um den Titel mitspielte zweimal Vizemeister wurde 1956 hinter OGC Nizza 1957 hinter AS Saint Etienne und im Landespokal der Saison 1957 58 im Halbfinale nur knapp am spateren Sieger Stade Reims scheiterte Szkudlapski war dabei auch durchaus torgefahrlich und erzielte in seinen insgesamt 85 Punktspielen fur die Nordfranzosen 20 Treffer 7 Zudem wurde er wahrend seines Wehrdienstes auch in die Militarnationalmannschaft berufen 1958 wechselte er auch um sich der in Lens besonders engmaschigen sozialen Kontrolle durch Nachbarn Klubfans Verein und Arbeitgeber zu entziehen 8 zum Ligakonkurrenten Stade Rennes UC Die Bretonen beendeten die folgenden beiden Saisons lediglich auf Mittelfeldrangen obwohl Szkudlapski dort seine Trefferquote sogar noch steigern konnte und auch im Pokal schied seine Elf 1959 im Halbfinale aus Daraufhin holte ihn 1960 der frischgebackene Pokalsieger AS Monaco an die Mittelmeerkuste wo er seine Qualitaten zur vollen Entfaltung brachte Zu ihnen zahlte die Fahigkeit mit seinem linken Zauberfuss prazise Passe uber 40 Meter zu spielen dabei durch Flankenwechsel eine gegnerische Abwehr auszuhebeln er war zwar nicht der Schnellste verfugte aber uber einen sehr harten und genauen Schuss und war in der Lage vier Gegenspieler auf engstem Raum auszudribbeln 9 Zudem besass der Ausnahmefussballer einen ausgepragten Sinn fur uberraschende Tempowechsel 10 Damit widerlegte er wie insbesondere auch Raymond Kopaszewski das zeitgenossisch in den Medien vorherrschende Klischee von den Polen die weder Schmerz noch Aufgeben kennen und alleine durch korperliche Robustheit hervorstechen 11 Gleich in seinem ersten Jahr gewann er mit Monaco die Meisterschaft in der Division 1 und dazu die Coupe Charles Drago 1962 konnten die Spieler von Trainer Lucien Leduc die Titel zwar nicht verteidigen dafur gelang ihnen zwolf Monate spater sogar der Double aus Ligameisterschaft und Landespokalsieg Zudem stand er nach Saisonende in der Elf die im Finale gegen CR Vasco da Gama den bereits damals legendaren Trofeo Teresa Herrera gewann 12 Auch bei den Monegassen sponn Theo Szkudlapski gemeinsam mit Michel Hidalgo und Henri Biancheri die Faden im Spielaufbau war Vorbereiter fur die Offensivreihe Cossou Djibrill Douis Carlier und erzielte selbst weiterhin regelmassig Tore Dies galt auch fur Monacos Auftritte im Europapokal der Landesmeister wenngleich diese lediglich aus je zwei Spielen gegen die Glasgow Rangers 1961 62 AEK Athen und Inter Mailand beide 1963 64 bestanden Funf dieser Matches hat Szkudlapski bestritten und auch dabei zwei Treffer erzielt beide per Foulelfmeter gegen Athen bzw Mailand 13 1964 wurde die AS Monaco Vizemeister dann allerdings folgten drei Jahre die die Mannschaft jeweils nur zwischen Rang 12 und Rang 14 beendete 1967 gab der Verein Theo an den Zweitdivisionar SO Montpellier ab er hatte alleine 215 Erstligaspiele fur die Rot Weissen bestritten und darin 34 Tore geschossen Wann er von SO Montpellier weiter zu Stade Brest wechselte und wie lange er dort jeweils spielte Montpellier ging 1969 in Konkurs Brest stieg 1970 aus der dritten in die zweite Division auf ist derzeit nicht zu ermitteln In den 1970er Jahren war er auch noch einmal bei der AS Monaco tatig und arbeitete im Jugendausbildungszentrum des Klubs 14 Anschliessend kehrte Theo in seine Herkunftsregion zuruck betatigte sich lange als Platzwart in Avion und wohnte bis zu seinem Tod in Lens 15 Stationen Bearbeiten Club Sportif Avionnais bis 1953 Racing Club de Lens 1953 1958 Stade Rennais Universite Club 1958 1960 Association Sportive de Monaco 1960 1967 Stade Olympique Montpellierain 1967 in D2 Stade Brestois In der Nationalelf Bearbeiten Theo hatte bereits in jungen Jahren die franzosische Nachwuchsauswahl die Amateurnationalmannschaft und die B Elf durchlaufen 9 zudem war er mit der Militar Nationalmannschaft bei der CISM WM 1957 Weltmeister geworden 16 und hatte dort im entscheidenden Spiel gegen Gastgeber Argentinien auch einen Treffer erzielt 17 Dennoch dauerte es bis zum April 1962 ehe er anlasslich eines Freundschaftsspiels gegen Polen fur Frankreich A debutieren durfte dabei wurde er auf Halblinks an der Seite von Raymond Kopa aufgestellt Erst 17 Monate spater kam er diesmal als linker Laufer zum zweiten Einsatz fur die Bleus dieses in Sofia mit 0 1 gegen Bulgarien verlorene Qualifikationsspiel zur Europameisterschaftsendrunde in Spanien war zugleich sein letztes A Landerspiel 18 Uber diese Nicht Karriere urteilte der Journalist und Autor Denis Chaumier Anfang des 21 Jahrhunderts Theodore Szkudlapski habe mit seinen spielerischen Fahigkeiten und Lenkerqualitaten schlicht nicht in die Vorstellungswelt von Nationalmannschafts Selectionneur Georges Verriest gepasst was fur ihn einer der schwerwiegendsten Irrtumer des franzosischen Fussballs ist 15 Palmares BearbeitenFranzosischer Meister 1961 1963 und Vizemeister 1956 1957 1964 Franzosischer Pokalsieger 1963 Gewinn der Coupe Drago 1961 Gewinn des Trofeo Teresa Herrera 1963 2 A Landerspiele kein Tor 375 Spiele und 77 Treffer in der Division 1 Militarweltmeister 1957 Aufnahme in das All Time Dream Team der AS Monaco 19 Literatur BearbeitenJean Cornu Les grandes equipes francaises de football Famot Geneve 1978 Marion Fontaine Le Racing Club de Lens et les Gueules Noires Essai d histoire sociale Les Indes savantes Paris 2010 ISBN 978 2 84654 248 7 Paul Hurseau Jacques Verhaeghe Les immortels du football nordiste Alan Sutton Saint Cyr sur Loire 2003 ISBN 2 84253 867 6 Alfred Wahl Pierre Lanfranchi Les footballeurs professionnels des annees trente a nos jours Hachette Paris 1995 ISBN 978 2 0123 5098 4Weblinks Bearbeiten Theos Datenblatt auf der Seite des franzosischen VerbandesAnmerkungen und Nachweise Bearbeiten Wahl Lanfranchi S 134ff Das gilt auch noch in jungerer Zeit beispielsweise schreiben ihn Wahl Lanfranchi 1995 Hurseau Verhaeghe 2003 und Chaumier 2004 Skudlapski in Gregory Frackowiak Theodore Szkludlaspki dit Theo Essai de biographie d un galibot footballeur Revue du Nord 355 2004 und bei Fontaine 2010 heisst er Szkludlaspki Unterstreichungen vom Autor dieses Artikels Fontaine S 156 weist darauf hin dass das nicht nur fur Theo und nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg galt aus Maryan Jedrzejczak wurde Marresh Stephan Dembicki zu Stanis Francois Ludwikowski zu Ludo und Kazimierz Kosakiewicz zu Kosa oder Koza Auch die Nachnamen von Raymond Kopaszewski und Maryan Wisniewski wurden zu Kopa bzw Wisnieski verkurzt Fontaine S 154 Fontaine S 158 Fontaine S 155 und 160 Einsatz und Trefferzahlen auch bei seinen spateren Vereinen nach Stephane Boisson Raoul Vian Il etait une fois le Championnat de France de Football Tous les joueurs de la premiere division de 1948 49 a 2003 04 Neofoot Saint Thibault o J Fontaine S 168 a b Hurseau Verhaeghe S 133 Cornu S 135 Wahl Lanfranchi S 135 Aufstellungen und Daten des Finales 1963 bei rsssf com L Equipe Gerard Ejnes 50 ans de Coupes d Europe L Equipe Issy les Moulineaux 2005 ISBN 2 951 96059 X S 282 Szkudlapskis Treffer aus Matthias Weinrich Der Europapokal 1955 bis 1974 AGON Kassel o J 2007 ISBN 978 3 89784 252 6 S 153f Cornu S 137 a b Denis Chaumier Les Bleus Tous les joueurs de l equipe de France de 1904 a nos jours Larousse o O 2004 ISBN 2 03 505420 6 S 290 Jean Philippe Rethacker Jacques Thibert La fabuleuse histoire du football Minerva Geneve 1996 2003 ISBN 978 2 8307 0661 1 S 275 Didier Braun 14 juillet 1957 l armee defile a Buenos Aires in France Football vom 9 Juli 2013 S 56 L Equipe Gerard Ejnes La belle histoire L equipe de France de football L Equipe Issy les Moulineaux 2004 ISBN 2 951 96053 0 S 322 323 Dieser 18 ehemalige Fussballer umfassende Spielerkreis wurde anlasslich des 90 Vereinsgeburtstags der ASM 2014 zusammengestellt siehe AS Monaco Dream Team auf asmonaco com PersonendatenNAME Szkudlapski TheodoreALTERNATIVNAMEN Theo Skudlapski Theodore Szkludlaspki TheodoreKURZBESCHREIBUNG franzosischer FussballspielerGEBURTSDATUM 17 November 1935GEBURTSORT AvionSTERBEDATUM 7 April 2006STERBEORT Lens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodore Szkudlapski amp oldid 235421584