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Teufeleien sind zwei kleine Erzahlungen von Ricarda Huch die 1897 bei Hermann Haessel in Leipzig erschienen Es spukt in der spatmittelalterlichen Schweiz Damals habe es der Mensch noch fur moglich gehalten dass ihm der Teufel auf dem Markt begegnen konnte 1 Den Stoff entnahm die Autorin 1895 in der Zurcher Stadtbibliothek der sogenannten Wick schen Sammlung 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Buchausgaben 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIDiese Chronika setzt im April 1583 ein Nach dem Willen des Erzahlers eines ehemaligen Schulmeisters der von den Leuten in seiner Stadt Potzmarterle gerufen wird soll der Text erst nach seinem Tode publik gemacht werden Denn der Junggeselle der bei gerichtlichen Verhandlungen das Protokoll fuhrt furchtet den Zorn des Burgermeisters An einem jener Apriltage wird Trud die Tochter des stadtischen Seckelmeisters eines Franzosenhassers vorgeladen Der Jungfrau wird ein nachtliches Stelldichein mit dem Teufel und zwar direkt auf der Wiese vor dem vaterlichen Hause vorgeworfen Dieser Fall uberfordert den verhandlungsfuhrenden Burgermeister Er zieht die beiden Pfarrer der stadtischen Blasiuskirche sowie der Anastasiuskirche zu Rate Ricarda Huch nennt die zwei geistlichen Herren kurzerhand Blasius und Anastasius Man lasst noch einmal Gnade vor Recht ergehen Nachdem Trud zugegeben hat ja sie habe des Nachts auf ihrer Wiese ein Rendezvous mit dem Teufel gehabt wird sie ermahnt und freigelassen Ein besonders eifriger Kirchganger ist Potzmarterle nicht Wahrend der Zeit des sonntaglichen Gottesdienstes begegnet der Saumige am Wiesenrande Trud wie sie sich neben dem Hause des Seckelmeisters mit dem Junker Claudius von Matten herzt Potzmarterle ermahnt den Junker er moge in Frankreich bleiben denn in der Stadt drohe ihm die Todesstrafe Das ist dem Junker bekannt Er hatte verbotenerweise im Umkreis der Stadt ein Regiment fur die Franzosen angeworben Potzmarterle verspricht die Liebenden nicht zu verraten Trud gesteht dem Schulmeister der Teufel sei ihr Schatz der Junker gewesen Sie uberredet Potzmarterle den Hollenvorgang zu wiederholen um ihre Liebesfeste auf der Gemeindewiese mit dem Junker weiter feiern zu konnen Potzmarterle beteiligt sich an dem Spass Er spielt den Teufel Drei Teufelskostume werden genaht Wahrend der nachsten Teufelsnacht wird Pfarrer Blasius der im Auftrage des Stadtrats dem Teufel entgegentreten soll beim nachtlichen Tanz uber die Wiese unsanft ins Gras gestossen Der Burgermeister muss etwas gegen das erbarmliche Viehsterben unternehmen Die drei Teufel mussen ausgetrieben werden Der Burgermeister bestellt fur gutes Geld einen auswartigen Teufelsbeschworer Junker Claudius fangt ihn ab erlernt seine Kunstgriffe sperrt ihn in seinem Haus in Frankreich ein und gibt sich selbst als der Teufelsbeschworer aus Der falsche Beschworer versagt Beim nachsten nachtlichen Tanz auf der Wiese wird Trud vom Teufel geholt Der Seckelmeister erhalt einen Brief aus Frankreich Darin lugt der Junker Claudius dem verstorten Vater vor er habe die vom Teufel entfuhrte Trud im Wald aufgefunden und mit heimgenommen Der Seckelmeister holt seine Tochter ab und dankt dem ehrlichen Finder Seit der Teufel die Stadt verschont wird das Vieh wieder gesund Auf Betreiben des dankbaren Seckelmeisters wird die Verbannung des Junkers aufgehoben Claudius von Matten kann legal einreisen und Trud heiraten Ein ungutes Gefuhl beschleicht den Seckelmeister schon wenn er an die Geburt von Truds erstem Kinde denkt Wird sie einen kleinen Teufel gebaren Immerhin war sie mit dem Bosen auf der Aprilwiese vor dem Haus zusammen gewesen Dem Schwiegersohn darf diese Geschichte nicht zu Ohren kommen Da trifft es sich gut dass das junge Paar im Haus des Junkers in Frankreich leben mochte Ein Happy End gibt es nicht Nach mehreren glucklichen Ehejahren fallt der Junker auf dem Schlachtfelde und Trud stirbt wenig danach plotzlich IIDer Ich Erzahler das ist der Stadtmaler Liborius erhalt Konkurrenz Ein Fremdling namens Peter lasst sich in der Stadt nieder Diesen ublen Kleckser will der Teufel zu einem beruhmten Malermeister machen Dafur wartet auf Peter nach seinem Tode die Holle Maipeter wird dieser Stumper eines Kaferbildes wegen genannt Sobald Maipeter eine neue Leinwand bekleckst hat macht der Teufel in der darauffolgenden Nacht etwas Besonderes daraus Liborius hat selbst zugeschaut Mit seinem feurigen Pinsel gibt der Teufel dem Gemalde ein ganz eigenes und verruchtes Ansehen 4 Knisternd spruhen von dem schwarzen Pinsel die Funken ab Zu allem Uberfluss lasst sich auch noch des Pfarrers Tochter die Jungfrau Ludovika das ist Liboriusens Braut vom Maipeter portratieren Der Brautigam ist dagegen Trotzig und verstockt setzt Ludovika ihren Willen durch Naturlich vollendet der Teufel das Portrat Jeder der das Teufelswerk anschaut wird verblendet und charakterlich zerruttet Ludovikas Vater der Pfarrer lasst sich mit anderen Mannern malen Nach ein paar Tagen erscheint die Gesellschaft auf dem Unheilsgemalde mit hollischer Niedertracht verdreht und verteufelt Das Beste auf dem Bild ist die Leerstelle die der Teufel fur Liborius gelassen hat Alle Portratierten sogar der Pfarrer mochten von ihrem gottgefalligen Lebenswandel nichts mehr wissen und degenerieren zu gottvergessenem Gesindel Der Maipeter spannt dem Ich Erzahler die Braut aus Wahrend der Hochzeit fahrt der Teufel nieder und verbrennt die Hochzeitsgesellschaft in dem holzernen Tanzhaus Rezeption BearbeitenDie erste der beiden Geschichten habe ursprunglich Eine Teufelei Nachgelassene Schriften des Staatsschreibers Potzmarterle geheissen Die Teufelserscheinung darin ist in eine witzige Handlung verpackt 5 Sprengel 6 zahlt die Teufeleien zu der Prosa in der Ricarda Huch Kellers Seldwyla wiederauferstehen lasst Buchausgaben BearbeitenErstausgabe Ricarda Huch Teufeleien enthalt noch Der Mondreigen von Schlaraffis Haduvig im Kreuzgang H Haessel Leipzig 1897 Leinwand Titel in Goldpragung 112 Seiten 7 8 Andere Ausgaben Ricarda Huch Die Goldinsel und andere Erzahlungen Ausgewahlt und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Brekle enthalt Die Goldinsel Die Hugenottin Teufeleien Patatini Fra Celeste Der Weltuntergang Das Judengrab Der letzte Sommer Union Verlag Berlin 1972 Lizenzgeber Atlantis Verlag Freiburg im Breisgau und Insel Verlag Frankfurt am Main 376 Seiten verwendete Ausgabe Literatur BearbeitenMarie Baum Leuchtende Spur Das Leben Ricarda Huchs 520 Seiten Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins Tubingen und Stuttgart 1950 6 11 Tausend Helene Baumgarten Ricarda Huch Von ihrem Leben und Schaffen 236 Seiten Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1964 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870 1900 Von der Reichsgrundung bis zur Jahrhundertwende Munchen 1998 ISBN 3 406 44104 1Einzelnachweise Bearbeiten Baumgarten S 96 10 Z v u Brekle im Nachwort der verwendeten Ausgabe S 364 11 Z v o Baumgarten S 96 1 Z v o Verwendete Ausgabe S 132 7 Z v u Baumgarten S 96 13 Z v u Sprengel S 397 18 Z v u Zentralbibliothek Zurich Baum S 517 5 Eintrag v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teufeleien amp oldid 240190111