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Die Teilstucke von Rindfleisch werden je nach Region und Land aber auch nach Tradition und Epoche unterschiedlich bezeichnet und zugeschnitten Allgemein versteht man darunter die Skelettmuskulatur mit anhaftendem oder eingelagertem Fett Bindegewebe sowie eingelagerten kleineren sonstigen Bestandteilen 1 des Hausrinds allgemein als Rindfleisch benannt Das Fleisch junger Rinder wird als Kalbfleisch bezeichnet und die Teilstucke nicht immer identisch bezeichnet Schematische Darstellung der Teile vom Rind Deutscher Zuschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Regeln 2 Rinderkopf 3 Grobzerlegung 4 Vorderviertel 5 Vorderkeule 6 Rinderrucken 7 Rinderlappen 8 Hinterkeule 9 Literatur 10 EinzelnachweiseRegeln BearbeitenIn Deutschland gelten allgemein die Vorschriften der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft fur die Zerlegung Parallel dazu hat auch die Deutsche Gesellschaft fur Ernahrung Regeln aufgestellt die sich im Detail durch Bezeichnungen und Zuschnitt unterscheiden In der DDR wurden eigene TGL fur die Fleischzerlegung erstellt Daneben gibt es Regeln des traditionellen Fleischerhandwerks In Osterreich gibt es historisch bedingt parallel Angebote der Wiener Teilung Rinderkopf BearbeitenKopfteile werden abgesehen von Rinderzunge Backe und Maulfleisch nicht als Lebensmittel verwendet Grobzerlegung BearbeitenAllgemein teilt man Rinder im deutschsprachigen Raum bei der Schlachtung der Lange nach Dabei entstehen zwei symmetrische Halften die danach jeweils in ein Vorderviertel und ein Hinterviertel geteilt werden was man als Abstechen bezeichnet Diese Trennung erfolgt meist zwischen der sechsten und siebenten Rippe In der Vergangenheit wurde diese Trennung an hinteren Rippen vorgenommen mit der Entwicklung der hoherwertigen Nutzung von Rindfleisch wird der Rucken langer zugeschnitten Das Vorderviertel wird in Hals Schild und Schulter zerlegt das Hinterviertel in Keule Rucken und Lappen In der Wiener Kuche hatte sich eine eigenstandige Schnittfuhrung entwickelt die im allgemeinen Sprachgebrauch weiterbesteht auch wenn im Handel nur noch selten nach der Wiener Teilung vorgegangen wird Im Handwerk hat sich eine Mischform entwickelt die hochwertige Fleischstucke entsprechend der Tradition anbietet wahrend andere Teile standardmassig zugeschnitten werden Die Schnittfuhrung im deutschsprachigen Raum unterscheidet sich gravierend von der US amerikanischen Zerlegung Darum sind Bezeichnungen fur Fleischteile nur ungefahr vergleichbar Es gibt jedoch aus der Tradition heraus Uberschneidungen zur Schnittfuhrung im franzosischen und britischen Raum Vorderviertel BearbeitenIn Deutschland wird der Hals gemass der DLG allgemein als Rinderkamm 1 bezeichnet es ist auch Nacken und genau wie in der Schweiz Rinderhals gebrauchlich In Osterreich weicht die Schnittfuhrung von der Grafik ab da dort die Front zusammen aus Hals und einem Teil der Brust zugeschnitten wird An der Wirbelsaule wird in Deutschland zwischen dem 1 und 8 Brustwirbel die Fehlrippe 4 abgetrennt Teilweise wird dieses Teil als Hohe Rippe bezeichnet insbesondere wenn Teil 5 nicht vom Roastbeef gelost wird sondern der Rucken in zwei Teile zerlegt wird In Osterreich wird dies Stuck als Hinteres Ausgelostes bezeichnet In der Schweiz ist es ublich den Schnitt am 11 Brustwirbel anzusetzen sodass ein Teil der Hohen Rippe als Hohrucken zum Rinderrucken gehort Der andere Teil wird dort als Abgedeckter Rucken bezeichnet Darunter liegt die Spannrippe bzw Querrippe 2 In der DDR wurde auch die Knochendunnung 8 als solche bezeichnet zur Unterscheidung aber mit dem Zusatz Vorder bzw Hinterviertel versehen In der Schweiz wird dieses Stuck als Federstuck bezeichnet und teilweise das Abgedeckte Federstuck gesondert zugeschnitten In Osterreich gehort dieses Stuck nicht zur Standardzerlegung aus dem entsprechenden Fleischteil wird das Fette Meisel und der dahinterliegende Rieddeckel zugeschnitten Als Rinderbrust 3 wird in Deutschland der restliche Teil bezeichnet Aktuell wird er in Brustbein Mittelbrust und Nachbrust unterteilt In der Schweiz nennt man diese Teile Brustspitz Brustkern und Nachbrust In Osterreich bezeichnet man den Teil unterhalb des Hinteren Ausgelosten als Brust Vorderkeule BearbeitenAllgemein wird sie dem Vorderviertel zugerechnet bei der ersten Zerlegung trennt man sie jedoch vom Rest da sie uberwiegend aus hoherwertigem Muskelfleisch besteht In Deutschland wird die Vorderhesse 14 als Fleischteil abgetrennt in der Schweiz und Osterreich an der Keule belassen und erst in der Feinteilung davon getrennt In Deutschland unterscheidet man beim Rinderbug 10 auch Schulter oder Rinderblatt allgemein das Schaufelstuck den Schaufeldeckel und das Dicke Bugstuck Der Restbug wurde in der DDR Rohrbug genannt wahrend das Falsche Filet auch als Falsche Lende wie das echte Filet bezeichnet wird In Osterreich unterscheidet man die Rinderschulter in Dicke Schulter Schulterscherzel Mageres Meisel Bugscherzel Wadschinken und Pratzl In der Schweiz wird sie in Schulter mit Schenkel Bug Schulterfilet Dicke Schulter Schulterdeckel und Schulterspitz zerlegt Rinderrucken BearbeitenEs ist an dieser Stelle nicht moglich alle Schnittfuhrungen und Bezeichnungen darzustellen Teilweise werden Fachbegriffe im Handel und Umgangssprache synonym verwendet teilweise irrtumlich andere Fleischteile damit bezeichnet Allgemein unterscheidet man zwischen der Zubereitung im ganzen Stuck haufig als Roastbeef oder Rostbraten bezeichnet oder in Scheiben unterschiedlichen Zuschnitts allgemein als Steak bezeichnet Das Stuck zwischen 9 und 11 Brustwirbel wird in Deutschland als Hochrippe 5 bezeichnet in der DDR war Hohe Rippe ublich In Osterreich bezeichnet man es als Rostbraten Daran schliesst sich bis zum 6 Lendenwirbel das Roastbeef 6 an in Osterreich Beiried genannt Darunter liegt an der Korperinnenseite das Rinderfilet 7 in Osterreich Lungenbraten genannt Alle drei Teilstucke gemeinsam werden in der Schweiz als Nierstuck bezeichnet und dort in Roastbeef Filet und Huft unterteilt Die Rinderblume 13 wird je nach Zerlegung dem Rucken oder der Keule zugerechnet Haufig als Hufte oder einer Abwandlung davon wie Huft oder Huftstuck bezeichnet ist die Korperregion zwischen dem oberen Teil des Oberschenkelknochens und dem oberen Rand des Beckens einschliesslich der Huftgelenke mit anhaftendem Fleisch gemeint Mit einem abweichenden Zuschnitt wird ein ahnliches Teilstuck in der Schweiz als Stotzen mit Eckstuck bezeichnet Der Schwanz wird allgemein nicht als Lebensmittel verwendet Lediglich als Ochsenschwanz ist er eine bekannte Zutat fur eine gleichnamige Suppe Rinderlappen BearbeitenAls Lappen bezeichnet man in Deutschland den unteren Teil des Hinterviertels bis zum After In der Schweiz entspricht dies den Lempen mit Dicker Lempen und Dunner Lempen Die Trennung zum Rucken kann je nach Tradition und Statur des Tieres voneinander abweichen Die Knochendunnung 8 wurde in der DDR auch als Spannrippe bezeichnet In Osterreich wird das Teilstuck in ein oberes und unteres Stuck zerlegt Das obere trennt man in Platte Palisade mit Zwerchried die Gstutzte Rippe und das Beinfleisch Bafleisch typischerweise als Suppenfleisch verwendet Darunter liegt das Kugerl In der DDR unterschied man die Dunnung 9 und den Schliem 12 was einer alteren deutschen Tradition entsprach Aktuell bezeichnet man beide Teile zusammen als Fleischdunnung Hinterkeule BearbeitenIn Deutschland wird die Rinderkeule meist mit der Blume Huftstuck zugeschnitten da dieses auf den anderen Fleischteilen aufliegt In der DDR wurde bei der Zerlegung haufig das Kreuzbein im Gegensatz zum aktuellen Zuschnitt nicht entfernt Neben der Oberschale dem Schwanzstuck auch Unterschale wird die Nuss bzw Kugel als Fleischteil definiert In Osterreich bezeichnet man sie als Knopfel oder Schlogel und teilt sie in Huferscherzel Huferschwanzel Nuss Tafelspitz Tafelstuck Weisses Scherzel Schale und Wadschinken In der Schweiz wird der Stotzen in Haxe Nuss Huft Eckstuck Unterspalte mit Schenkel und Vorschlag getrennt Literatur BearbeitenRichard Hering Herings Lexikon der Kuche International anerkanntes Nachschlagewerk fur die moderne und klassische Kuche Hrsg F Jurgen Herrmann 24 erweiterte Auflage Pfanneberg Haan Gruiten 2009 ISBN 978 3 8057 0587 5 Erstausgabe 1907 Gerald Rimbach Jennifer Mohring Helmut F Erbersdobler Lebensmittel Warenkunde fur Einsteiger Gabler Wissenschaftsverlage 2010 ISBN 978 3 642 04485 4 S 76 Fleischverarbeitung Rohstoffe Arbeitsmittel und Verfahren zum Zerlegen von Fleisch sowie zum Herstellen und Haltbarmachen von Fleischerzeugnissen 4 verbesserte Auflage Fachbuchverlag Leipzig 1978 Lizenznummer 114 210 76 78 Einzelnachweise Bearbeiten Leitsatze fur Fleisch und Fleischerzeugnisse Memento des Originals vom 17 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fleischerhandwerk de In Fleischerhandwerk de PDF 294 kB Teilstucke von Rindfleisch Einteilung in Deutschland Rinderhals Querrippe Rinderbrust Fehlrippe Hochrippe Roastbeef Filet Tafelspitz Schwanzstuck Ochsenschwanz Knochendunnung Bauchlappen Bug Oberschale Unterschale Schliem Hufte HesseEinteilung in Osterreich Gruppe A Bratenstucke Lungenbraten Filet Lendenbraten Beiried Roastbeef RostbratenriedGruppe B Sonderstucke Gustostucke Tafelstuck Tafelspitz Beinscherzel Hieferschwanzel HieferscherzelGruppe C hinteres Fleisch knochenfrei Ortsschwanzel Schale Schwarzes Scherzel Beinscherzel Gestutztes Weisses Scherzel Zapfen Kugel Schulter Rieddeckel RiedhiefelGruppe D hinteres Fleisch mit Knochen Spitz Dicker Spitz Rippenspitz Kruspelspitz Dunner Spitz Hinteres AusgelostesGruppe E vorderes Fleisch knochenfrei Kavalierspitz Mageres Meisel Fettes Meisel Gratfleisch Bauchfleisch Kamm Schalblattel Fledermaus Gschnatter Anschnitt Kronfleisch Hinteres Pratzel Bugschnitzel Vorderes Pratzel Wadschinken LudelGruppe F vorderes Fleisch mit Knochen Brustkern Brustspitz Dickes Kugerl Mittleres Kugerl Drustel Tristel Halsstuck Vorderes Ausgelostes Platte Zwerchried Palisade SchleppGruppe G vorderes Fleisch Dunnes Kugerl Bauchlapperl Barenfleisch Stichfleisch Ohrwangel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teilstucke von Rindfleisch amp oldid 236253376