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Ein Tauchgang kurz TG ist ein geplanter und in der Regel mit technischen Hilfsmitteln durchgefuhrter Aufenthalt unter Wasser Er kann unterschiedliche Ziele und Grunde haben Fur Sporttaucher steht das Vergnugen oder die Tauchausbildung im Vordergrund Apnoetaucher suchen die sportliche Herausforderung Berufs und Forschungstaucher erledigen Arbeiten unter Wasser Ein technischer Taucher macht sich bereit fur einen TauchgangDie Professional Association of Diving Instructors PADI definiert als minimale Anforderungen an einen Tauchgang dass der Taucher fur mindestens 20 Minuten mindestens 5 Meter tief abtaucht oder mindestens 1400 Normal Liter Atemgas unter der Wasseroberflache atmet 1 Ein Tauchgang von Sporttauchern dauert ublicherweise zwischen 20 Minuten bis 2 Stunden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitung 1 1 Informationsbeschaffung 1 2 Planung 2 Am Tauchplatz 2 1 Vor dem Tauchgang 2 2 Tauchgang 2 2 1 Kompression 2 2 2 Isokompression 2 2 3 Dekompression 3 Nach dem Tauchgang 3 1 Wiederholungstauchgange 3 2 Hohenveranderungen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorbereitung BearbeitenInformationsbeschaffung Bearbeiten Allen Tauchgangen ist im Regelfall ein weitgehend einheitliche Vorbereitung gemeinsam Als Erstes werden Informationen zum Tauchplatz gesammelt 3 4 Einstieg Ausstieg Tauchboot maximale Tiefe Unterwassertopografie Stromung Sichtweiten Temperatur Gefahren unter Wasser Wetter An und Abreisewege notige Bewilligungen Teilnehmer des Tauchgangs nachste Fullstationen nachste Dekompressionskammer RettungsdienstePlanung Bearbeiten nbsp Verschiedene TauchtabellenDanach wird der Tauchgang geplant Der Detaillierungsgrad hangt stark vom Ziel des Tauchgangs der Erfahrung der Taucher und den gegebenen Bedingungen ab Folgende Punkte werden in der Regel ermittelt benotigte Ausrustung 3 4 Planung des Verlaufs des Tauchgangs 5 Tauchprofil Berechnung der Zusammensetzung der Atemgase Luft Nitrox Trimix und andere Berechnung der erforderlichen Dekompressionsstufen Deko Stopps und Sicherheitsstopps unter Berucksichtigung der Tauchtabellen 5 Berechnung des Atemgasbedarfs 5 Ermitteln und organisieren der erforderlicher Sicherheitsmassnahmen 3 z B Sauerstoffkoffer Leinen Sicherheitstaucher Orientierungshilfen Reserveluftvorrate Plan fur Notfallszenario 3 Am Tauchplatz BearbeitenAm Tauchplatz angekommen konnen drei Phasen unterschieden werden Vor und nach den Tauchgang sowie der Tauchgang selbst 4 Vor dem Tauchgang Bearbeiten nbsp Taucher im Neufelder See machen sich zum Abtauchen bereit Besichtigung des Gewassers sowie der Ein und Ausstiegsstellen Auspacken und zusammenbauen der Ausrustung 6 Briefing eine kurze Besprechung des Tauchgangs mit allen Beteiligten Anziehen der Ausrustung 6 Uberprufung der Ausrustung der Vollstandigkeit und des Zustands der Ausrustung 6 Uberprufung der Flaschendrucke Tauchgang Bearbeiten Der Tauchgang selbst beginnt nach dem Einstieg und dem Verlassen der Wasseroberflache Er wird in drei Phasen eingeteilt 4 Kompression Abtauchen Isokompression Dekompression Auftauchen Zusammen werden diese drei Phasen auch als TUP Time Under Pressure bezeichnet Die Kompressions und Isokompressions Phase zusammen ergeben die Grundzeit Kompression Bearbeiten In der Regel wird noch in geringer Wassertiefe 3 m zunachst die eigene sowie die Ausrustung des Buddys auf Storungen kontrolliert Wichtig ist weiter dass jeder Taucher den Druckausgleich seiner Atemwege herstellen kann Ist dies nicht moglich und wird trotzdem weiter abgetaucht kann ein Barotrauma die Folge sein Auf der vereinbarten Tiefe angelangt stellt jeder Taucher neutrale Tarierung her oder leitet wie teilweise beim Apnoetauchen gleich wieder die Dekompressionsphase ein Isokompression Bearbeiten Die Tauchtiefe wird mehr oder weniger gleich gehalten Nun wird das Ziel des Tauchgangs angesteuert und besichtigt die Ubungen beim Ausbildungs Tauchgang ausgefuhrt oder die geplanten Unterwasserarbeiten erledigt Wegen des erhohten Umgebungsdrucks sattigt ein Taucher wahrend der Isokompressionsphase Teile des Atemgasgemisches in seinem Gewebe an Meist wird zuerst eine zu hohe Konzentration von gelostem Stickstoff erreicht Dies kann zu einem Tiefenrausch fuhren der in der Bewusstlosigkeit enden kann Je nach Atemgasgemisch kann eine Sauerstoff oder Helium Vergiftung auftreten Um Tauchunfalle zu vermeiden kontrolliert der Taucher wahrend der Isokompressionsphase meist mit Hilfe eines Tauchcomputers dass er keine der zulassigen Grenzwerte uberschreitet Diese Limits konnen durch die vorgangige Tauchgangberechung festgelegt worden sein oder ergeben sich bei einfacheren Tauchgangen aus der verbleibenden Nullzeit und dem noch vorhandenen Atemgasvorrat Dekompression Bearbeiten nbsp Taucher im Lai da MarmoreraEs schliesst sich die Phase der Dekompression an Dabei soll durch einen kontinuierlichen langsamen Aufstieg empfohlene max Aufstiegsgeschwindigkeit 10 m min und das Einhalten von Wartezeiten in bestimmter Tiefe die in Korper gelosten Atemgasanteile abgeatmet werden Die dazu notwendigen Sicherheits und Deko Stops werden entweder vom Tauchcomputer vorgegeben oder wurden mit Hilfe einer Tauchtabelle zuvor berechnet Bei einem Uberschreiten der max Aufstiegsgeschwindigkeit oder einem nicht Einhalten der Deko Stopps droht die Bildung von Gasblasen im Korper Dies kann eine Dekompressionskrankheit auslosen die nicht selten todlich endet Durch falsches Verhalten beispielsweise langeres Anhalten des Atmens besteht wahrend der Dekompressionsphase zusatzlich die Gefahr eines Barotraumas an verschiedenen Stellen des Korpers Muss ein Taucher wegen einer Notsituation ungeplant auftauchen kann er einen Notaufstieg unter der Missachtung der Limits durchfuhren Der Notaufstieg birgt je nach Tauchtiefe grosse Risiken in sich Nach dem Tauchgang BearbeitenNach Verlassen des Wassers wird die Ausrustung und insbesondere auch das Team auf Vollzahligkeit und Schaden uberpruft Neben dem Ablegen und Verraumen der Ausrustung wird meist ein Debriefing abgehalten bei dem der Tauchgang nachbesprochen und ausgewertet wird sowie das Logbuch gefuhrt und oftmals gegenseitig bestatigt Bis zu 72 Stunden nach dem Tauchgang konnen Symptome auftreten die vom Uberschreiten eines Limits oder einem Tauchunfall herruhren Deshalb sollte auch wenn keine Symptome vorliegen nach einem Unfall oder Uberschreiten eines Limits umgehend ein Arzt aufgesucht werden 4 Wiederholungstauchgange Bearbeiten Zum Tauchgang im weiteren Sinne zahlt auch der Abbau der Restentsattigung des Gewebes mit Atemgasanteilen an oder uber der Wasseroberflache Werden mehrere Tauchgange innerhalb der zum Abbau der Restsattigung benotigten Zeit geplant spricht man von Wiederholungstauchgangen Zwischen diesen Tauchgangen mussen genugend lange Oberflachenpausen eingeplant werden damit die gelosten Gase im Korper abgebaut werden konnen Ist die Oberflachenpause zu kurz setzt dies die maximal zulassigen Limits fur den Wiederholungstauchgang stark herab Tauchtabellen oder Tauchcomputer berucksichtigen diese Oberflachenpausen normalerweise 7 Hohenveranderungen Bearbeiten Taucher sollten nach einem Tauchgang nicht hoher als 400 m uber den Wasserspiegel des Tauchgewassers aufsteigen da sonst bis zu 24 Stunden nach dem Tauchgang das Risiko besteht an einer Dekompressionskrankheit zu erkranken Dies ist besonders zu beachten falls die Ruckreise vom Tauchplatz uber Hugel oder Passe fuhrt oder eine Reise mit einem Flugzeug geplant ist 4 Oft wird in diesem Zusammenhang der Begriff DNF Zeit englisch fur do not fly verwendet Siehe auch BearbeitenTauchphysikWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Tauchgang Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten PADI Hrsg Instuctor Manual Deutsch 02 15 Auflage Rancho Santa Margarita 2015 S 28 29 Taucher FAQ Wie lange dauert ein Tauchgang dive steha ch abgerufen am 17 April 2020 Grundsatzlich kann man sagen dass Tauchgange von Sporttauchern normalerweise zwischen etwa 20 Minuten bis 2 Stunden dauern a b c d Andreas Nowotny Auswahl des Tauchgewassers Tauchgebietes In www tauchtheorie nowotaucher de Andreas Nowotny Augsburg archiviert vom Original am 7 Dezember 2013 abgerufen am 31 Januar 2018 a b c d e f Thomas Kromp Hans J Roggenbach Peter Bredebusch Praxis des Tauchens 3 Auflage Delius Klasing Verlag Bielefeld 2008 ISBN 978 3 7688 1816 2 S 252 284 a b c Andreas Nowotny Planen Berechnen des Tauchprofils In www tauchtheorie nowotaucher de Andreas Nowotny Augsburg archiviert vom Original am 7 Dezember 2013 abgerufen am 31 Januar 2018 a b c Organisation des Tauchgangs In www tauchtheorie nowotaucher de Andreas Nowotny Augsburg archiviert vom Original am 7 Dezember 2013 abgerufen am 31 Januar 2018 Drew Richardson Divemaster Manual German Version PADI Europa AG Hettlingen Dezember 2007 Ausgabe 09 07 S 120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tauchgang amp oldid 230976290